Kapitel 48 - Lady Rookwood

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„Was macht DIE denn hier?!", zischte Jennifer neben Jamie.
„Nichts Gutes.", sagte Poppy leise.

Das blonde Mädchen stand erstmal einige Minuten lang an der Tür und suchte mit ihren Augen nach einer bestimmten Person ab. Als sie Ominis fand, ging sie schnurstracks zu ihm hin und stellte sich hinter seinem Stuhl. Ominis selbst war gerade beschäftigt eine Haarsträhne von Amelia zu nehmen und dann es lächelnd in seiner Hand zu betrachten. Amelia war im Gespräch mit ihrem Vater vertieft.

„Ominis.", sagte sie mit dieser piepsigen Stimme und Amelia erstarrte.

Jamie sah zum ersten Mal an diesem Abend, Amelias Augen blau leuchten. Ihm war gar nicht aufgefallen, dass sie bis jetzt nicht geleuchtet haben. Sie richtete sich noch gerader hin, als sonst schon und starrte mit ausdrucksloser Miene nach vorne. Ihr Vater bemerkte ihre plötzliche Verhaltensänderung und sah das blonde Mädchen von der Seite abschätzig an. Ominis hatte sie wohl nicht gehört, denn er führte Amelias Haarsträhne jetzt an seine Nase. Jamie lehnte sich zurück und genoß die Show.

„Ominis, willst du mich nicht begrüßen?", fragte das blonde Mädchen und er antwortete nicht.
„Ominis. Jemand will etwas von dir.", sagte Jamie lächelnd und stupste ihn an.

Er hatte sich komplett zu Amelia gedreht, also musste er sein Rücken berühren. Ominis sah auf, schaute kurz zur Seite und wandte sein Gesicht wieder zurück auf Amelias Haarsträhne.

„Was willst du hier, Victoria.", sagte Ominis.
„Deine Mutter hat mich eingeladen, damit ich dir und euren Gast Gesellschaft leisten kann.", sagte sie ihm und drehte sich jetzt leicht zu Amelia. „Ist sie das?"

Das blonde Mädchen sah sie abfällig von oben bis unten an und Amelia drehte ihren Kopf dabei leicht zur Seite, weg von ihr, und schwieg.

„Ominis, stell uns doch mal vor.", schlug das blonde Mädchen vor, doch Ominis ignorierte sie und nahm jetzt mehrere Haarsträhnen von Amelia, um daran zu schnüffeln.

Jamie entging nicht, dass ihr Vater das beobachtete und so aussah, als würde er Ominis Finger verbrennen wollen.

„Lass sie los!", zischte das Mädchen und wollte nach Amelias Haaren oder sogar Kopf greifen.

Doch dann kam hinter ihr ein roter Strahl und traf ihre Hand, bevor sie Amelia berühren konnte. Sie schrie auf, zog ihre Hand weg und Jamie konnte Brandwunden an ihrer Hand erkennen. Amelia, ihr Vater und Ominis ignorierten, beziehungsweise Letzteres nahm nicht wahr, was passiert war. Jamie wandte sein Kopf zur Seite und entdeckte, dass der Mann mit der Maske seinen Zauberstab gezogen hatte.

„Wie können sie es wagen?!", schrie die Schlange. „WISSEN SIE WER ICH BIN!"
„Victoria. Sei still!", zischte Ominis Mutter vom Kopfende des Tisches, die neben Amelias Vater saß und das Mädchen zuckte zusammen.
„Alles in Ordnung, Amelia?", fragte Rookwood.
„Ja, nichts passiert.", sagte Amelia tonlos und regte sich nicht.
„Amelia?!", schrie das Mädchen, sie trat einen Schritt nach hinten und sah sie wieder mit großen Augen von oben bis unten an.

Rookwood beugte sich vor und schlug Ominis Hand von Amelias Haaren weg. Ominis zuckte leicht zusammen und sah endlich hoch.

„Mrs. Gaunt, behandeln sie so etwa ihre Gäste?", fragte ihr Vater.
„Nein! Victoria, SETZ DICH HIN!", schrie Ominis Mutter.

Victoria ging auf die andere Seite des Tisches ohne ihren Blick von Amelia abzuwenden. Als sie Amelias Gesicht sehen konnte, blieb sie nochmal stehen und starrte sie mit großen Augen und offenen Mund nochmal an. Jamie fiel auf, dass Amelias Augen nicht mehr leuchteten.

Praktisch

„SOFORT!", zischte Ominis Mutter wieder, sie setzte sich zu Ominis Familie hin und wandte dabei nie ihre Augen von Amelia ab.
„Man, tat das gut!", rief Poppy leise und Jamie stimmte ihre stumm zu.

Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt