Kapitel 20 - Déjà-vu

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Es war als erlebe Amelia ein Déjà-vu. Sie wachte mit schweren Lidern auf und bemerkte auf ihrer linken Seite einen besorgten Ominis, der ihre Hand festhielt. Im Flur vor dem Krankensaal hörte sie zwei Stimmen, die eifrig miteinander diskutierten.

„Bist du wach?", fragte Ominis.
„Kommt drauf an. Wer diskutiert da schon wieder?", fragte sie.

Sein Gesicht verdüsterte sich.

„Es sind Jamie und Stevens.", antwortete er.
„Oh."
„Ja, oh."

Amelia überlegte sich dreimal, ob sie so tun sollte, als würde sie schlafen. Doch sie entschied sich anders und setzte sich müde auf. Sie fasste sich erst ins Gesicht und nahm sich dann ihre Brille vom Nachtisch.

„Du solltest dich wieder hinlegen. Die Heilerin meinte, dass du dich so langsam von selbst heilst, weil du so einen fragilen kleinen Körper hast.", riet er ihr.
„Nein, schon gut. Ich will es hinter mich bringen, Ominis. Lass Stevens rein."

Er drückte ihre Hand noch fester.

„Nein.", sagte er mit einem strengen Ton.
„Dann lass Jamie rein. Ich will mit Jamie reden."
„Ich glaube, er ist beschäftigt."

Sie sah ihn lange an, bevor sie ihre Hand von ihm wegzog, auf die andere Seite des Bettes rutschte und versuchte aufzustehen. Doch Ominis war schneller als sie und war bereits um das Bett gegangen, um sie aufzuhalten. Er stütze beide Arme auf das Bett und rahmte sie somit ein. Sie war gefangen.

„Bleib liegen, bitte.", sagte er nun sanfter.
„Nein.", sagte sie mit dem selben strengen Ton. „Wieso ist es immer so schwer mit dir?"
„Nein, die Frage ist wieso ist es so schwer mit DIR?"
„Ominis, wenn du es noch nicht gemerkt haben solltest. Er wird immer wieder kommen! Um Himmels Willen, ich bin aus einem Fenster GESPRUNGEN. Und dieser Idiot eines Gryffindors ist mir HINTERHER GESPRUNGEN. Jamie hat Recht. Ich sollte wissen, was er von mir will und die Sache klären."
„Und was ist damit, was ich von dir will?"

Sie seufzte.

„Was willst du denn?"
„Ich habe dir bereits versprochen, dass ich ihn nicht mehr verzaubern darf. Aber was ist mit dir? Du könntest ihn genauso gut verfluchen."
„Ich habe ein Vorsatz, das weißt du. Ich richte meinen Zauberstab nicht außerhalb von Übungszwecken gegen Unschuldige, um sie mit Absicht zu verletzen."

Er lächelte sie an und beugte sich zu ihr, sodass sich ihre Köpfe berührten.

„Und was war das eine Mal im ersten Schuljahr, als du die zwei Schüler in dicke Schweine verwandelt hast, als sie mir meinen Zauberstab wegnahmen?"
„Das haben sie verdient. Es war zwei gegen einen und du warst schutzlos. Das war nicht fair.", sagte sie bestimmt.

Er lachte leise.

„Du wusstest, dass ich das war?", flüsterte sie. „Damals kannten wir uns noch gar nicht und ich habe versucht unauffällig zu bleiben."
„Ja, ich weiß das."

„Amelia!", rief plötzlich eine Stimme und Ominis Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig, er zog sich von ihr zurück und stellte sich schützend vor ihr.

Sie hörte schnelle schwere Schritte auf ihren Vorhang zulaufen.

„HEY!", rief Jamie von weiter weg.

Will kam hinter dem Vorhang hervor. Sein Lächeln erstarb, als er Ominis vor ihm stehen sah.

„Verschwinde, Stevens.", zischte Ominis böse. Amelia erkannte ihn kaum wieder.

Amelia stand auf und berührte seinen Arm.

„Ominis, das reicht."

Sie trat vor ihm und stand nun vor Will. Er sah Ominis noch lange an, bevor er er sich an Amelia wandte. Er lächelte, als er sie ansah.

Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt