Kapitel 99 - Geburtstag und geplatzte Hochzeit

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In der nächsten Woche wurde es einfacher. Aber nicht einfach. Denn Ominis war immer noch im Dilemma und sie wich ihm nicht von der Seite. Eigentlich war das auch gar nicht so schlecht, weil Sebastian in den Flitterwochen war, was niemand wusste, also sprang Amelia für ihn ein. Niemand beschwerte sich. Die Anderen freuten sich sogar auf sie. Als Maurice erfahren hatte, dass sie da war, kam er einfach auch zur Arbeit. Dann beschwerte Amelia sich. Sebastian hatte Recht gehabt, sie mochte ihn wirklich gar nicht und das konnte Ominis durch das Armband eindeutig spüren. Doch er ging nicht weg und Will beklagte sich nicht. Also blieb er, aber hielt Abstand, weil Ominis es nicht zuließ, dass er ihr zu nahe kam. Sie selbst ignorierte Maurice, wie immer.

Somit war sie immer bei Ominis, außer, wenn sie zwischendurch zu Basti verschwand. Sie hatte ihn nie gefragt, ob er mitkommen wollte und das schätzte er sehr wert. Er schätzte sie wert. Er konnte die Tatsache nicht verweigern, dass er sie wollte und ohne sie eigentlich nicht leben konnte. Und wollte. Aber es war schwer, weil er sich schuldig fühlte und... es war einfach schwer.

Das spürte er vor allem, als er ohne sie aufwachte. Instinktiv und blind suchte er mit den Händen nach ihr im Bett, aber er fand sie nicht. Er war traurig. Aber auch ein bisschen erleichtert, weil er doch eine Gefahr für sie war... denn was wäre, wenn das nochmal passierte...

Er setzte sich in seinem Bett auf und sah sich um. Dann roch er es und kräuselte seine Nase. Was war denn das. Dann hörte er ein Schrei. Ihr Schrei. Ohne Nachzudenken sprang er sofort auf und sprintete nach unten in die Küche. Er erstarrte, als er sie zitternd mit dem Gesicht auf dem Boden fand. Er fiel auf seine Knien und sah unwillkürlich das Bild vor sich, wie sie (seinetwegen) unter dem Folterfluch stand und vor Schmerzen heiser schrie. Trotzdem streckten sich seine Hände nach ihr aus und drehten sie vorsichtig um. Sein Herz schlug nicht mehr.

„Amelia..."

Sein Herz schlug wieder, als er bemerkte, dass sie lachte. Er atmete die Luft aus, die er angehalten hatte und nahm sie hoch in seine Arme, aber blieb noch am Boden sitzen. Sie lachte immer noch, während ihre Augen geschlossen blieben. Diese Verrückte. Dann öffnete sie ihre Augen und ihr Gesichtsausdruck veränderte sich.

„Oh! Was ist los, Ominis?"

Sie fasste besorgt nach seinem Gesicht und wischte die Träne weg, die er selbst nicht bemerkt hatte. Er seufzte und stand mit ihr in seinen Armen auf, um sich auf einen Barhocker zu setzen und sie auf dem Boden vor ihm zu stellen, damit er sie auf gleicher Höhe umarmen konnte. Eigentlich war er immer noch etwas größer und er legte seine Stirn auf ihrer Schulter ab. Sie strich ihm über die Arme oder über den Rücken, während sie ihn umarmte, damit sein Herzschlag sich beruhigte. Er zog sie fester zu ihm.

„Wie machst du das, Amelia...", fragte er leise.
„Was denn?"
„Wieso hast du keine Angst vor mir..."
„Ich werde nie Angst vor dir haben, Ominis."
„Aber wieso..."

Sie zuckte mit den Schultern.

„Ich hatte nie Angst vor dir."

Er zog sich zurück und sah sie an. Sie legte den Kopf zur Seite.

„Hast du denn Angst vor mir?", fragte sie.
„Nein."

Sie lächelte.

„Dabei weißt du doch, wie ich bin, wenn ich sauer oder schlecht gelaunt bin."

Er zog einen Mundwinkel nach oben und umarmte ihre Hüften.

„Ich habe ein ganzes Klassenzimmer zerstört als ich fünfzehn war. Anscheinend bin ich auch in der Lage ein Feuer zu erschaffen, das man nicht löschen kann. Und ich habe eine Villa meiner Familie zerstört, als ich betrunken war. Ich habe eine unzerstörbare Waffe erfunden, die alles vernichten kann, wenn man sie geschickt benutzt. Meine Augen unterwerfen magische Tiere."

Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt