Kapitel 22 - Ominis Geschenk

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Als hätte sie sich verbrannt, legte sie die schöne Feder hastig zurück in die Schachtel. Auf der Feder stand ganz eindeutig ihr Name geschrieben.

Eigentum von Amelia Lee

„Nein!"
„Was?"
„Nein, nein nein."
„Was nein?"
„Ominis was ist das?", fragte sie und zeigte auf die offene Schachtel.
„Das ist dein Geschenk. Ich hätte es dir ja an deinem Geburtstag gegeben. Aber da lagst du noch im Krankensaal und ich war noch verbannt. Also dachte ich mir, ich hole sie heute ab. Da ich eh hier bin mit den Anderen und du bist auch hier und-"
„Ich kann das nicht annehmen."
„Wieso denn nicht?", fragte er besorgt.

Sie trat näher an ihm heran.

„Weißt du, wieviel die Feder wert ist?", flüsterte sie ihm zu.

Er lächelte wieder.

„Ja, ich habe sie ja bestellt."
„Und deshalb kann ich sie nicht annehmen.", sagte sie bestimmt.
„Natürlich kannst du."
„Ominis, ich habe dir zu deinem Geburtstag nur einen-"

Sie trat wieder näher an ihm heran.

„Teddy Bären geschenkt.", flüsterte sie ihm wieder ganz leise zu und wurde knallrot.
„Im Brief stand, dass er so aussah wie ich. Ich habe ihn angenommen. Du solltest meinen auch annehmen, findest du nicht? Und außerdem ist es ein Unikat. Ich kann es nicht zurückgeben und ich bezweifle schwer, dass er sich weiter verkaufen lässt. Habe ich recht?", fragte er den Besitzer.
„Sie haben den Auftrag bereits bezahlt, aber sie haben Recht. Wegen der Gravur lässt es sich schwer weiter verkaufen. Dennoch allein der Stein-"
„Siehst du? Nicht zu verkaufen. Er gehört dir, Amelia.", unterbrach Ominis den Mann.

Er berührte die dunkle Schachtel und schloss sie. Er nahm sie von der Theke und legte sie in ihre Hände.

„Bitte.", sagte er sanft.

„Wenn du sie nicht nimmst, dann nehme ich sie, Amelia.", sagte Sebastian hinter ihr und nahm ihr die Schachtel aus den Händen. „Ominis hat mir noch nie so etwas Teures geschenkt, wenn überhaupt. Ich würde mich geehrt fühlen, sie zu behalten und zu benutzen."

Amelia runzelte die Stirn.

„Sebastian.", warnte Ominis ihn.
„Was? Ich will auch mal eine 'Sonderanfertigung'. Ich muss schon zugeben, ich bin ganz schön neidisch auf dich, Amelia."
„Wieso denn das?"
„Allein die 'Sonder'-Behandlung, die du von Ominis immer bekommst. Wenn er jemals so behutsam und freundlich mit mir reden würde, ich würde-"

Ominis schlug ihn in den Bauch. Bevor er die Schachtel fallen ließ, nahm Amelia die Schachtel schnell wieder zurück.

„Siehst du?", sagte Sebastian gequält.
„Ich glaube nicht.", sagte sie.
„Manchmal frage ich mich, wer hier alles blind ist.", murmelte er.
„Was?", fragte sie abwesend.

Amelia hatte schon vergessen, was er gesagt hatte und strich gedankenverloren über die dunkle Satin Schachtel. Ihre Schachtel.

„Danke.", flüsterte sie.
„Wie bitte?", fragte Ominis.

Sie hob ihren Kopf, er runzelte mit der Stirn und sah sie erwartungsvoll an. Sie trat zu ihm, nahm seine Hand und stellte sich auf ihre Zehenspitzen, um ihn schnell auf die Wange zu küssen.

„Danke, Ominis. Ich freue mich sehr über dein Geschenk. Es ist perfekt.", sagte sie und lächelte ihn ehrlich an.

Er wandte sein Gesicht zu ihr und lächelte sie erleichtert an.

„Das freut mich."

Er zog sie in eine Umarmung, die sie erwiderte.

„Ich wusste gar nicht, dass du Geburtstag hattest, Amelia.", sagte Will hinter ihr.

Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt