Magic Is Might (A Hogwarts Legacy Story)

Kapitel 27 - Poppy Sweeting

„Wieso war Lia denn nicht zu stoppen?", fragte Jennifer.

Jamie saß neben ihrem Bett im überfüllten Krankensaal und berichtete ihr was sie im Unterricht verpasst hatte und warum es im Saal von verletzten Schüler und Schülerinnen nur so wimmelte.

„Amelia hatte eine schwere Kindheit. Sie musste als Kind immer ihre Gefühlte unterdrückt haben und explodiert dementsprechend, wenn in ihr etwas ausgelöst wird. Sie kann mit Gefühlsausbrüchen nicht umgehen und in letzter Zeit hat sich viel verändert in ihrem Leben. Sie stand schon seit ihrem Besenunfall unter dauerhaften mentalen und emotionalen Stress. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, wieso sie solche starke Fluchtinstinkte hat, wenn sie mit etwas Unangenehmen konfrontiert wird."
„Wieso weißt du das alles? Du kennst sie doch gar nicht so lange."
„Meine Mutter ist Psychologin."

Er zuckte mit den Schultern.

„Sie ist was?"
„Gibt es das in der Zaubererwelt nicht? Ach, nicht so wichtig. Sagen wir einfach ich habe sehr gute Menschenkenntnisse und dass Amelia emotional sehr sensibel ist."

Jennifer sah sich im lauten Saal um.

„Kaum zu glauben, dass Amelia das allein verursacht hat.", sagte sie ehrfürchtig.
„Ja, muss man mit eigenen Augen gesehen haben."

Er runzelte die Stirn.

„Glaubst du, sie wird rausgeworfen?", fragte er besorgt.
„Ich weiß es nicht, Jamie. Der Schulleiter ist etwas unberechenbar und ihm ist der Ruf der Schule wichtig. Wenn der Tagesprophet erfährt, dass eine Schülerin im Unterricht ausgerastet ist und ihre Mitschüler und Lehrer angegriffen hat, endet das nicht gut."

Jamie machte sich nun ernsthafte Sorgen. Er konnte sich Hogwarts ohne Amelia nicht vorstellen. Obwohl er in den letzten Wochen sowieso nicht oft in der Schule war. Er starrte auf Jennifers Verband am Arm an.

„Wie geht es dir eigentlich?"
„Schon viel besser. Noreen ist eine super Heilerin."

Sie lächelte ihn schüchtern an, aber er wandte sein Gesicht ab.

„Ich möchte, dass du das nächste Mal in der Schule bleibst. Ich schaffe das auch alleine, Jennifer.", sagte er bestimmt.
„Auf gar keinen Fall."
„Was wäre, wenn du ernsthafter verletzt wärst? Hast du keine Angst?"
„Ich habe Angst. Aber ich habe mehr Angst zu wissen, dass du da draußen alleine unterwegs bist, Jamie. Du hast doch mal erzählt, dass Amelia dir geraten hat, nicht alleine in den verbotenen Wald reinzugehen. Willst du etwa sagen, dass sie unrecht hat?"
„Bloß nicht. Hat sie eigentlich jemals unrecht?"
„Ich glaube Ominis ist ihre Schwäche."

Sie lachten.

„Schwäche wäre eine Untertreibung. Sie ist praktisch blind bei ihm.", sagte er.
„Ich verstehe immer noch nicht, wieso sie so naiv ist, wenn es um ihm geht."

Er zuckte mit den Schultern.

„Ich meine, die Beiden haben noch reichlich Zeit herauszufinden, was sie wirklich füreinander empfinden. Wir sollten sie beim Prozess nicht stören. Es ist für mich eigentlich ganz lustig. Findest du nicht?"

Er grinste sie an.

„Ja, etwas.", gab sie zu und lächelte.
„Weißt du, was das Beste daran ist? Ominis ist gar nicht bewusst, was er für sie empfindet."
„Was? Du machst Witze."
„Nein, ehrlich. Ich hatte ihn mal gefragt, seit wann er schon in sie verliebt ist und dann hat er mich verwirrt angesehen."

Er lachte.

„Die sind so ulkig, dass es schon süß ist. Sowas habe ich noch nie erlebt."
„Was denkt er denn, was er für sie empfindet?", fragte sie verblüfft.
„Er hat mir erzählt, dass sie seine wichtigste Freundin ist, er sie niemals verlassen und zusätzlich dafür sorgen wird, dass sie für immer bei ihm bleiben wird."
„Aber, das ist doch genau-"
„Ich weiß."
„Er hat genau beschrieben, dass er-"
„Ja."