Heimliche Nachrichten

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   Der Grand Stand in Monza war sehr viel näher am Eingang als der in Zandvoort. Ich musste nicht lange laufen, bevor ich an meinem Platz ankam.

   Ich saß relativ mittig auf der Tribüne, dafür aber direkt vor der Ziellinie. Perfekter Platz. Ich sendete einen stummen Dank an meinen Chef, welcher mir die Plätze besorgt hatte. Ich musste ihm am Dienstag definitiv ein kleines Dankeschön mitbringen. Außerdem musste ich mein Feedback zum Lehrgang vorbereiten. Doch daran wollte ich nicht denken. Nicht heute.

   Nachdem ich mich auf meinem Platz gesetzt hatte, hatte ich noch Zeit, bis das Rennen anfing. Gleich würde zuerst die Drivers Parade beginnen.

   Ich war ganz aufgeregt. Das war meine erste. Die letzte hatte ich ja im Fernsehen in der Ferrari Hospitality gesehen. Nicht, dass ich mich beschweren wollte, doch die Fahrer so direkt live zu sehen, war viel besser.

   Die Parade wurde auch schon vorbereitet. Auf der Strecke, direkt vor mir, wurden zwanzig Autos abgestellt. Es waren allesamt alte Ferraris. Na klar, wir waren ja auch in Italien. Direkt vor mir stand ein grauer Ferrari mir der Aufschrift ‚Alex Albon'. Sehr cool. Ich mochte Alex und freute mich schon darauf ihn von nahem zu sehen.

   Ohne, dass ich wollte, schaute ich mich nach Carlos Ferrari um. Ich musste nicht lange suchen, da fand ich ihn schon. Er stand direkt neben dem von Charles am Ende der Parade.

   Ich holte mein Handy raus und machte ein Panorama Foto von der Aufstellung.

   Kurze Zeit später traten die Fahrer auch schon auf den Asphalt, gefolgt von einigen Kameras. Nicht nur Fernsehteams filmten sie, sondern auch Teammitglieder, die Content für Soziale Medien generierten.

   Einige Fahrer wurden interviewt und die Stimmen wurden über die Lautsprecher der Strecke wiedergegeben.

   Natürlich sprachen sie mit Max, welcher sich sehr auf den Grand Prix freute. Dann interviewten sie Charles, welcher in höchsten Tönen über die Tifosi sprach. Das wurde von den Fans mit lautem Applaus kommentiert. Danach sprachen sie mit George Russel und Sergio Perez.

   Nach dem Interview mit Charles hörte ich jedoch nicht mehr zu. Ich hatte mein Handy rausgeholt und eine Nachricht hatte mich aus der Realität gerissen.

   Carlos: Du hast Geburtstag, da bekommt man etwas geschenkt. Freut mich, dass es dir gefällt. Ich hatte leider nicht viel Zeit etwas Besseres zu finden.

   Ich sah von meinem Handy auf und schaute in Carlos Richtung. Er saß auf dem Heck des Ferraris, sein Handy in der Hand haltend und mit seinem Fahrer sprechend.

   Dann schaute ich wieder auf mein Handy.

   Ich: Machst du Witze? Ich hab mich richtig darüber gefreut. Ein besseres Geschenk wäre natürlich, wenn du heute gewinnst.

   Ich sah wieder auf. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus und ich biss mir auf die Unterlippe, als ich sah, dass Carlos etwas auf seinem Handy tippte. Als er es wieder weglegte, ging ich wieder an meins.

   Carlos: Schauen wir mal, ob Max das zulässt. Alles Gute zum Geburtstag Kiera!

   Lächelnd schaute ich die Nachricht an. Das war doch verrückt. Ich saß hier als Fan auf der Tribüne und schrieb mit einem Formel Eins Fahrer, welcher da vorne auf einem Ferrari saß und von seinen Fans angefeuert wurde. Und niemand um mich herum wusste davon. Das war der Traum eines jeden Fans.

   Plötzlich tauchte noch eine Nachricht auf.

   Carlos: Wo sitzt du?

   Ich sah auf. Carlos schaute auf die Tribüne und schien unauffällig nach mir zu suchen.

A longer Bathroom Break - Carlos Sainz x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt