Als die Interviews vorbei waren machten auch wir uns auf den Rückweg.
Wir hatten ein Hotel in Amsterdam gebucht. Hier in Zandvoort war nichts mehr zu bekommen. Alle Ferienhäuser, sowie Hotelzimmer und sogar Center Parcs war ausgebucht gewesen. Das war aber nicht schlimm. Zandvoort war eh so klein, dass man hier kaum etwas machen konnte. Es gab eine coole Bar, das war es aber auch. So konnten Lexy und ich noch Amsterdam erkunden.
In einer Menschenmasse gefangen gingen Lexy und ich in Richtung Bahnhof. Dieser war nur fünf Minuten zu Fuß von der Rennstrecke entfernt.
„So, jetzt erzähl mir nochmal alles von vorne. Und ich will alle Details wissen."
Lexy hakte sich bei mir unter, damit wir uns nicht verlieren würden.
Die Straße, die wir gerade entlang gingen, führte direkt auf den Bahnhof zu. Rechts und links waren Ferienhäuser. Auf den Terrassen dieser hingen überall entweder orangene oder rot, weiß, blaue Flaggen. An den Straßenlaternen waren schwarz-weiß karierte Fähnchen angebracht, welche den Weg zum Bahnhof verzierten.
„Ich hab dir schon alles erzählt."
Die Leute um uns herum fingen an Lieder zu grölen. Eines erkannte ich sofort.
„Döh, döh, döh, döh, Max Verstappen!" Ich musste grinsen, weil ich daran denken musste, als Charles erwischt wurde, wie er das Lied gesummt hatte. Es war aber auch ein echter Ohrwurm.
„Das kann doch nicht alles gewesen sein. Hatte er seinen Helm auf?"
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, auch keine Balaclava. Seine Haare waren so voll durcheinander weißt du, als hätte er gerade erst den Helm ausgezogen."
Lexy quietschte. „Oh mein Gott. Seine Helmfrisur sieht immer so gut aus. Oh Mann ich bin so verdammt neidisch. Erzähl mir mehr."
Wir hatten mittlerweile den Vorplatz vom Bahnhof erreicht und drängten uns jetzt alle die Treppen zu den Gleisen runter.
„Er kam rein und hatte erst gar nicht realisiert, dass er auf der Frauentoilette war. Dann hat er mich angeschaut und man konnte richtig sehen, wie es in seinem Kopf „klick" gemacht hatte. Seine Augen wurden richtig groß." Ich lachte, als ich mich daran erinnerte.
„Er hat dich angeschaut?!", fragte Lexy atemlos.
„Natürlich hat er mich angeschaut. Meinst du, er hat mich einfach ignoriert, obwohl ich der einzige Mensch in diesem ganzen Raum war?"
Lexy sah aus, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen. Vorsichtshalber packte ich ihren Arm fester.
„Wahnsinn. Warum hast du nicht nach einem Foto oder so gefragt?"
Ich zog meine Augenbrauen zusammen und sah meine Freundin verwundert an.
„Wir waren auf dem Klo. Das ist kein besonders guter Ort, um nach einem Foto zu fragen, meinst du nicht?"
Sie zuckte mit den Schultern. „So eine Gelegenheit bekommst du nur einmal im Leben. Dann ist es egal, wo du gerade bist."
Ich schüttelte den Kopf und meine braunen Haare flogen durch die Luft.
„Nein. An seiner Stelle würde ich auch nicht wollen, dass mich jemand nach einem Foto fragt, wenn ich einfach nur aufs Klo will. Das geht gar nicht."
Wir waren am Gleis angekommen. Vor uns stand schon ein Zug.
„Wollen wir uns da noch reinquetschen oder warten wir lieber auf den nächsten?", fragte ich meine Freundin in der Hoffnung, dass die den nächsten nehmen wollte.
„Werden die anderen nicht genau so voll sein wie dieser hier?"
Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung."
Die hatten das mit den Zügen echt gut geklärt. Alle paar Minuten fuhren die Züge hin und her, um die ganzen Fans zu transportieren. Trotzdem war der Hinweg eine Katastrophe gewesen. Der Bahnhof von Amsterdam war so dermaßen überfüllt gewesen, dass man keinen Platz mehr hatte, um sich frei zu bewegen. Doch das war es alles wert.
„Komm, lass uns noch in diesen. Die meisten steigen doch eh alle Amsterdam Centraal aus. Genau wie wir." Meine Freundin deutete mit ihrem Daumen auf die offene Tür des Zugs. Ich atmete tief durch.
„Na gut.", gab ich dann nach.
Zusammen quetschten wir uns also in den überfüllten Zug und warteten darauf, dass sich die Türen schließen würden.
„Und dann ist er einfach so wieder gegangen?", nahm Lexy das Thema wieder auf.
Ich nickte. Dann stockte ich.
„Was?", fragte Lexy neugierig.
„Naja.", sagte ich gedehnt. „Eventuell hab ich ihm hinterhergerufen, dass er gefälligst sanfter mit der Klotür umgehen soll."
Lexy erstarrte und sah mich verwirrt an.
„Was?"
„Naja, er hatte die Tür so stark aufgestoßen, dass die volle Kanne an die Wand geknallt ist. Ich dachte, er sollte wissen, dass man das auch mit weniger Kraft machen kann."
Lexy sah mich an, als hätte ich meinen Verstand verloren.
Bevor sie noch etwas sagen konnte, schlossen sich die Türen und der Zug fuhr los.
Ich hatte keine Chance mich irgendwo festzuhalten. Das musste ich auch gar nicht. Die ganzen Menschen um mich herum federten mich ab, sobald der Zug bremste oder beschleunigte.
Nach ein paar Minuten erreichten wir Amsterdam. Wie wir erwartet hatten, stiegen hier die meisten Leute aus und der Zug fuhr fast komplett leer weiter.
„Willst du noch was machen?", fragte ich Lexy, als wir den Bahnhof durch die Absperrungen verließen.
„Ich hab Hunger. Du auch?"
Ich nickte.
„Super. Lass uns doch in ein Pannenkoekenhuis gehen.", schlug sie vor.
„Pfannkuchen als Abendessen?", fragte ich sie grinsend.
Sie nickte energisch. „Warum denn nicht?" Also zuckte ich mit den Schultern. „Na gut, dann gibt es Pfannkuchen zum Abend."
Der dritte Teil ist da! Wer an einem Rennwochenende schonmal in Zandvoort war weiß genau, wovon ich hier rede :D
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A longer Bathroom Break - Carlos Sainz x OC
FanfictionDie 22-jährige Kiera verbringt mit ihrer Freundin ein Wochenende in Zandvoort, um sich den Traum zu erfüllen, einen Grand Prix live zu sehen. Das Wochenende läuft super, bis zwischen zwei Qualifying-Runden etwas Unvorhergesehenes geschieht. Durch ei...