Eine nicht ganz so freudige Überraschung

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   Vollkommen erschöpft kam ich um acht Uhr morgens bei mir zuhause an. Ich war fast 14 Stunden unterwegs gewesen, weil es nicht geschafft hatte, wie auf dem Hinweg die komplette Strecke durchzufahren. Ich hatte einmal anhalten und schlafen müssen.

   Ich fuhr in meine Einfahrt, schaltete den Motor aus und starrte aus der Windschutzscheibe raus. Ich könnte auf der Stelle einschlafen. Sollte ich mein Gepäck einfach im Auto lassen und es rausholen, wenn ich etwas geschlafen hatte? Nein, ich mache es jetzt noch schnell. Die paar Minuten halte ich noch durch.

   Ich bemerkte den deutlichen Temperaturunterschied von Italien zu Deutschland sofort als ich ausstieg. Vielleicht lag es auch an meiner Erschöpfung, doch ich fing an zu frieren. Immerhin hatte ich ja auch nur ein Tshirt an.

   Umgezogen hatte ich mich nicht, also trug ich noch immer mein Lando Shirt und das Verstappen Armband. Carlos Kappe hatte ich irgendwann abgesetzt. Das Shirt musste ich dringend waschen. Ich hatte es so viele Stunden getragen, dass es mittlerweile nicht mehr allzu gut roch.

   Schleppend öffnete ich den Kofferraum, hievte meinen Koffer, meine Tasche und meine beiden Ferrari Geschenke raus und schloss ihn wieder. Dann schnappte ich mir meine Handtasche und Carlos Kappe vom Beifahrersitz und ging vollbepackt um die Hausecke, um zu meiner Haustür zu gelangen.

   Fast fiel mir die Fahne aus der Hand, als ich versuchte, meinen Schlüssel aus meiner Hosentasche zu fischen. „Kacke.", fluchte ich. Ich hatte nicht mehr die Geduld für sowas.

   „Kiera."

   Mein Kopf schnellte hoch, als ich mich so dermaßen erschrak, dass mir sämtliche Sachen aus der Hand fielen.

   „Verdammte Scheiße Lexy, was machst du hier?!"

   Meine Freundin saß auf der Stufe vor meiner Haustür und sah mich an. Ihrem Blick nach zu urteilen war sie hier, um sich zu entschuldigen. Hatte das nicht bis Morgen Zeit? Ich hatte keine Nerven mehr mit jemandem zu diskutieren.

   „Ich habe hier auf dich gewartet. Du hast mir ja nicht auf meine Nachrichten geantwortet."

   Frustriert fing ich an meine Sachen vom Boden aufzuheben. Ich hoffte, dass Carlos Becher heile geblieben ist.

   „Das lag bestimmt nicht daran, dass ich die letzten 14 Stunden auf der Autobahn verbracht habe.", erwiderte ich sarkastisch. Ich hatte echt schlechte Laune und ihre Anwesenheit verbesserte sie nicht unbedingt.

   „Tut mir leid, du hast recht. So war das auch gar nicht gemeint.", entschuldigte sie sich. Dann stand sie auf und half mir dabei, meine Sachen aufzuheben.

   Meine Tasche und Handtasche hatte ich auf meinen Koffer gestellt. Den Becher hatte ich ebenfalls schon aufgehoben, nur Rons Flagge lag noch auf dem Boden.

   „Oh cool. Du hast dir Merch gekauft? Ich dachte du meintest, der wäre dir an der Rennstrecke zu teuer?", fragte sie mich überrascht.

   Ich nahm ihr die Flagge aus der Hand, welche sie gerade vom Boden aufgehoben hatte. „Das habe ich alles geschenkt bekommen.", erklärte ich ihr nüchtern.

   Da ich jetzt eine Hand frei hatte, konnte ich nach meinem Schlüssel greifen. Ich holte ihn aus meiner Hosentasche, ging an Lexy vorbei und schloss meine Haustür auf.

   „Kannst du mir helfen das hochzutragen? Dann muss ich nicht zwei Mal gehen." Ich wohnte im ersten Stock. Das war nicht weit, doch da ich weder Kraft noch Nerven zur Verfügung hatte, wäre ich um ihre Hilfe echt dankbar.

   „Na klar. Hat Ron dir das alles geschenkt? Der muss ja richtig auf dich stehen.", nahm sie das Thema wieder auf. Sie redet mit mir, als sei nichts gewesen.

A longer Bathroom Break - Carlos Sainz x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt