Carlos als Werbung?

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   „Bist du auch ein Rennfahrer?", fragte mich Max mit neugierigen Augen.

   Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin kein Rennfahrer. Wie kommst du darauf?"

   „Na, weil du Carlos kennst.", sagte er so selbstverständlich, als hätte mir das klar sein sollen.

   „Nein, das war nur ein lustiger Zufall. Weißt du, Carlos ist in die Frauentoilette gegangen und hat mich erschreckt.", erzählte ich ihm und der kleine Junge fing übertrieben an zu lachen. Ich lächelte ihn an.

   „Das hab ich auch mal bei mir im Kindergarten gemacht!", erzählte er stolz. Ich hingegen sah ihn nur verwirrt an und wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. „Okay?", war das Einzige, was mir dazu einfiel.

   Dann kam seine Mutter auch schon wieder. Sie hatte einen Rucksack auf dem Rücken und eine Tasche in der Hand. Beides legte sie auf eine Ecke der Picknickdecke und setzte sich dann neben ihren Sohn.

   „Ich heiße übrigens Jacky.", stellte sie sich mir vor. „Hi Jacky.", lächelte ich sie an.

   „Was meintest du damit, dass du die Kappe umsonst bekommen hast? Wie hast du das geschafft?" Wahrscheinlich hoffte sie, dass ich ihr jetzt ein gut gehütetes Geheimnis erzählen würde, doch ich musste sie enttäuschen.

   Entschuldigend lächelte ich sie an. „Max hatte sie mir heute Morgen gegeben. Ich habe ihn beim Frühstück getroffen."

   Jackys Augen wurden größer und ihr Kopf fiel ein wenig nach vorne. „Wahnsinn.", flüsterte sie.

   „Ich war auch sehr überrascht, als er plötzlich vor mir stand. Ich bin genau so Fan von ihm wie die meisten hier." Ich zeigte auf die ganzen Leute mit den orangenen Shirts.

   „Ich würde wahrscheinlich kein Wort rausbekommen, wenn ich einen der Jungs treffen würde." Ihr Kopf lief ein wenig rot an und sie senkte ihren Blick.

   Max krabbelte währenddessen auf ihren Schoß und lehnte sich an ihre Brust. Ihm schien langweilig zu sein.

   Jacky holte ihr Handy aus der Jackentasche und schaltete es an. Sofort sah ich Carlos Gesicht auf ihrem Bildschirm und musste lächeln. Sie hatte ein Bild von ihm als Sperrbildschirm.

   „Oh.", sagte sie, als sie meinen Blick bemerkte. Schnell entsperrte sie das Handy und öffnete ein Kinderspiel. Dann gib sie das Handy ihrem Sohn.

   „Das muss bestimmt komisch für dich sein, wenn so viele Leute auf deinen Freund stehen."

   Überrumpelt sah ich sie an. Erstens, weil sie mich plötzlich duzte und zweitens...

   „Carlos und ich sind nicht zusammen.", stellte ich klar. Wie oft ich diesen Satz bisher wohl gesagt hatte?

   So, als wüsste sie nicht ganz, ob sie mir das glauben sollte, schaute sie mich an.

   „Wirklich nicht." Abwehrend hob ich die Hände und schüttelte den Kopf.

   „Auf den Bildern sieht das doch aber immer so aus. Hast du schonmal gesehen, wie er dich anschaut?"

   Ich winkte ab. „Die Bilder sind doch nur Momentaufnahmen. Die sind total aus dem Kontext gerissen."

   „Du warst doch aber gestern mit ihm feiern! Und du meintest, du warst in seinem Hotelzimmer!"

   Ich wurde rot. „Um Gottes Willen nein, so meinte ich das nicht. Mein Zimmer ist direkt neben seinem. Und ja, wir waren zusammen feiern. Mehr aber auch nicht."

   Jacky schwieg kurz und schien so, als würde sie überlegen, ob sie mir glauben sollte oder nicht. Doch dann nickte sie kurz.

   „Darf ich dir eine komische Frage stellen?"

A longer Bathroom Break - Carlos Sainz x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt