Süßer Fan

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   Ich war ein sehr langsamer Esser. Die drei Scheiben Brot hatten mich ganze 35 Minuten gekostet. Das restliche Gespräch mit Ron lief ziemlich angenehm. Er bot mir an, mich zur Strecke zu fahren. Da sagte ich nicht nein zu. Der Weg zu meinem Platz an der Kurve war mir Laufarbeit genug. Da wollte ich jeden weiteren Meter sparen. Immerhin würde ich noch Kraft für die Fahrt nach Hause brauchen.

   Schnell hatte ich mir aus meinem Zimmer meine restlichen Sachen geholt. Vom Frühstücksbuffet hatte ich mir noch ein paar Feigen geschnappt. Die würden die Hähnchenspieße zwar nicht ersetzen, aber trotzdem einen guten Snack darstellen.


   Mit Carlos Kappe auf dem Kopf stieg ich in Rons Auto ein.

   „Ist das dein eigenes Auto oder hast du das gestellt bekommen?", fragte ich ihn, während er ausparkte. Er hatte etwas abseits vom Hotel parken müssen, weil er kein Gast war.

   „Mein eigenes. Nur die Fahrer und deren innerer Kreis bekommt welche gestellt. Sprich Team Principle, Personal Trainer, PR Manager und so.", erklärte er. Interessiert hörte ich im zu.

   Er fuhr einen Seat Mii. Ein perfektes Auto für die Stadt, doch persönlich würde ich es nicht kaufen. Zu klein, zu wenig Leistung, zu unsportlich.

   „Ich freu mich schon darauf nach Hause zu fahren.", sagte ich, während ich aus dem Fenster schaute. Es waren nur wenige Minuten mit dem Auto bis zur Strecke.

   „Höh? Ich dachte, du fährst nur nach Hause, weil du musst?" Ich hatte ihm beim Frühstück davon erzählt, dass Max mich in den Club eingeladen hatte.

   „Das meinte ich auch nicht. Ich freue mich auf die Fahrt an sich. Und auf mein Auto. Ich hoffe, der Valet hat es gut behandelt." Ich durfte nicht vergessen ihm ein großzügiges Trinkgeld zu geben. Am besten würde ich Carlos schreiben und ihn fragen, was da so angebracht war.

    Das tat ich auch sofort, bevor er keine Chance mehr haben würde mir zu antworten.

   „Die sind dafür ausgebildet. Außerdem sind die meist gut versichert.", versuchte Ron mir die nichtvorhandene Angst zu nehmen. Denn das war ein Witz gewesen. Natürlich wusste ich, dass die keine Kratzer in mein Auto machen würden. Was solls.


   Nach wenigen Minuten waren wir da. Die Bürgersteige waren voller Fans. Einige sahen in unser Auto, um zu sehen, ob wir wichtig waren. Schnell wendeten sie ihren Blick dann auch wieder ab.

   Auch hier kannte Ron versteckte Parkplätze und ich musste beim Austeigen darauf achten, nicht die Tür gegen den Baum zu knallen, neben dem Ron geparkt hatte. Eigentlich hatte er zwischen zwei Bäumen geparkt und wir konnten von Glück sprechen, dass er nur so ein kleines Auto hatte.

   Ron schloss sein Auto ab und gemeinsam gingen wir zum Eingang.

   Wir hatten nur 100 Meter vom Eingang entfernt geparkt. Das war zwar nah dran, bedeutete aber trotzdem, dass wir eine Weile in der Menge der Fans mitgehen mussten.

   Die meiste Zeit lief ich auf der Straße. Der Bürgersteig war mir zu voll.

   „Was ist los?", fragte Ron, als er mein merkwürdiges Verhalten beobachtete. „Du wirst gleich überfahren."

   Er wollte mich am Arm packen und auf den Bürgersteig ziehen, doch ich machte schnell einen Schritt zur Seite und wich seinem Griff aus.

   „Nein danke. Ich mag Menschenmassen nicht so gerne." Unterbewusst wischte ich mir die nassen Handflächen an meiner Jacke ab. Ich musste meinen Herzschlag beruhigen. Auf der Straße laufen war doch okay und ich hatte eine leuchtend rote Kappe an, da würde ich schon nicht übersehen werden.

A longer Bathroom Break - Carlos Sainz x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt