Halt die Klappe

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   Eine Weile ging es genau so weiter, doch irgendwann sah ich ein, dass er recht hatte.

   „Wie viel Uhr ist es überhaupt?", fragte ich Carlos, welcher sich mittlerweile von mir runtergerollt hatte und nun auf dem Rücken neben mir lag.

   Sofort war mein Blick auf seine Hose gefallen, welche auffällig wie ein Zelt aussah. Als Carlos meinen Blick bemerkt hatte, sah er mir an, als würde er sagen wollen „Was hast du erwartet?". Und ganz ehrlich, wenn es nicht so gewesen wäre, wäre ich enttäuscht gewesen.

   Er griff nach seinem Handy, welches er anscheinend die ganze Zeit in seiner Hosentasche gehabt hatte.

   „Es ist halb ein Uhr nachts.", beantwortete er meine Frage.

   „Bitte was?!" Augenblicklich schoss ich hoch und saß nun senkrecht im Bett. „Ich muss sofort schlafen gehen. Ich muss um sechs aufstehen!"

   Hektisch stand ich vom Bett auf und lief durch mein Schlafzimmer. Moment, was wollte ich jetzt überhaupt machen? Ich war noch total durcheinander.

   „Du." Ich zeigte auf Carlos, welcher einen Arm unter seinen Kopf gelegt hatte, und mir belustigt bei meiner Panik zusah. „Bleibst du hier oder gehst du?"

   „Ich habe keine Zahnbürste hier, also muss ich wohl oder übel in mein Hotelzimmer fahren."

   Diese Antwort hatte ich nicht hören wollen, doch damit musste ich jetzt leben.

   „Gut, dann holen wir das wann anders nach.", beschloss ich. Dann ging ich zur Seite des Betts und hob sein Hemd vom Boden auf. Dieses schmiss ich ihm dann entgegen.

   „Schmeißt du mich etwa raus?" Gespielt beleidigt sah Carlos mich mit großen braunen Augen an.

   „Ja, immerhin ist es ein Uhr nachts."

   „Halb eins.", berichtigte er mich.

   „Halt die Klappe.", rutschte es mir raus.

   Carlos fing laut an zu lachen und setzte sich dann auf. „Na gut.", gab er nach und zog sich sein Shirt wieder über.

   Ich hingegen machte mir nicht die Mühe nochmal etwas anzuziehen. Immerhin würde ich gleich eh nur noch meinen BH ausziehen und ein übergroßes Shirt anziehen und dann schnell ins Bett gehen.

   Carlos stand vom Bett auf und kam auf mich zu. Schnell machte ich einen Schritt nach hinten.

   „Oh nein, du gehst jetzt." Ich musste unbedingt fit für die Arbeit sein, dafür würde ich sofort ins Bett müssen.

   „Halt die Klappe.", ahmte er mich nach. Eh ich es mir versah lag seine Hand um meine Hüfte und er zog mich an sich heran.

   Plötzlich lagen seine Lippen wieder auf meinen. Sofort erwiderte ich den Kuss und schmolz in seinem Arm dahin. Seine Hand streichelte über meinen Rücken und ich seufzte leicht auf.

   „Sicher, dass ich gehen soll?", fragte er mich schelmisch zwischen zwei Küssen.

   „Hau ab.", erwiderte ich ernst.

   Er löste sich von mir und lehnte seine Stirn an meine. „Sehen wir uns Morgen?", fragte er mich lächelnd.

   „Vielleicht.", sagte ich, doch wir beiden wussten, dass ich Ja meinte.

   Dann ließ er mich los und drehte sich um, um mein Schlafzimmer zu verlassen. Ich folgte ihm.

   Im Flur zog er sich dann sein Jackett an und plötzlich sah er wieder aus wie bis vor ein paar Stunden. Wenn man die zerzausten Haare ignorierte. Meiner Meinung nach ließ ihn das jedoch nur noch besser aussehen.

A longer Bathroom Break - Carlos Sainz x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt