Um mich abzulenken, tat ich das, was Lexy angesprochen hatte und packte meinen Koffer aus.
Während ich meine getragenen Sachen in die Waschmaschine lud, hörte ich mein Handy im Wohnzimmer klingeln.
Mit knackenden Knien stand ich vom Boden auf. Verdammt, ich wurde alt. Vielleicht sollte ich wirklich mal Sport machen, dann würden sich meine Gelenke nicht wie die von einer 70-jährigen anhören.
Joggend lief ich ins Wohnzimmer und nahm mein Handy in die Hand, was immer noch auf dem Couchtisch lag.
Carlos rief mich an.
Ich ging ran und lief zurück ins Bad.
„Carlos.", begrüßte ich ihn.
„Kiera.", erwiderte er.
„Was gibt's?" Ich legte mein Handy auf die Fensterbank im Bad und stellte ihn auf laut. Dann setzte ich mich zurück auf den Boden und sortierte meine Wäsche weiter in die Waschmaschine.
„Wir sind gerade gestartet und ich fliege heute wieder allein.", erklärte er mir und im Hintergrund konnte ich ein leichtes Rauschen hören. Das waren bestimmt die Triebwerke des Jets.
„Wohin geht es denn? Nach Hause?"
Helle Wäsche kommt auf den hellen Stapel und dunkle Wäsche auf den dunklen Stapel. Ich fühlte mich ein wenig wie Aschenputtel. Die Guten ins Töpfchen und die Schlechten ins Kröpfchen.
„Ja, nach Hause. Ich verbringe eine Woche im Haus meiner Eltern, bevor es weiter nach Japan geht. Mein Vater ist jetzt auch für eine längere Zeit zuhause, bevor er ebenfalls in die Wüste fliegt."
„Ach schön. Ich hab meine Mama auch schon lange nicht mehr gesehen. Die Arbeit hindert einen echt oft daran. Dabei sollte man sich durch das erarbeitete Geld eigentlich genau so etwas ermöglichen können." Verdammt Kiera, warum so philosophisch?
„Genau so ist es. Ich bin froh, dass du das verstehst." Er seufzte.
Ich lächelte, auch, wenn es nichts Schönes war, das uns verband.
„Wie geht es dir?" Damit sprach ich das Rennen an.
„Mas o menos bien.", antwortete er auf Spanisch. „Das Rennen ist blöd gelaufen und dann war ich noch lange im Media Zelt."
„Hast du mit Oscar geredet?" Der Unfall war ganz klar Carlos Schuld gewesen und er hatte damit seins und das Rennen von Oscar ruiniert.
„Ganz kurz. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mir das Video aber noch nicht angesehen und war noch der Meinung, dass er mir in die Seite gefahren ist." Er machte eine kurze Pause. „Dementsprechend lief das Gespräch auch nicht sehr gut.", gab er zu und ich konnte die Reue in seiner Stimme hören.
„Vielleicht wird das eine Episode in Drive to Survive.", versuchte ich seine Stimmung mit einem Witz zu verbessern.
„Oh bitte nicht.", war seine Reaktion.
Ich lachte laut auf. „Warum denn nicht? Deine Episoden schaue ich immer am liebsten." Ich schaltete die Waschmaschine ein, als ich die ganze Wäsche drin hatte. Dann wählte ich das Programm und die Temperatur aus und startete sie. In einer Stunde und 25 Minuten würde sie fertig sein.
„Das sind auch die einzigen Episoden, die ich gucke. Ich will wissen, was für Lügen die über mich verbreiten.", erwiderte er.
„Lügen? Was meinst du damit?" Die restliche Wäsche, die es nicht in die Maschine geschafft hatte, hob ich vom Boden auf und warf sie in meine Wäschetonne. Die würde ich erst morgen waschen.
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A longer Bathroom Break - Carlos Sainz x OC
FanfictionDie 22-jährige Kiera verbringt mit ihrer Freundin ein Wochenende in Zandvoort, um sich den Traum zu erfüllen, einen Grand Prix live zu sehen. Das Wochenende läuft super, bis zwischen zwei Qualifying-Runden etwas Unvorhergesehenes geschieht. Durch ei...