Der Tag war schnell vorbei und ich war abends super früh ins Bett gegangen. Ich hatte mich offensichtlich doch noch nicht so gut von der Autofahrt erholt.
Den nächsten Tag konnte ich mich kaum auf die Arbeit konzentrieren. Ich musste die ganze Zeit an das Treffen mit Lexy denken.
Was würde ich sagen? Was würde sie sagen? Würden wir uns streiten? Was, wenn wir uns nicht versöhnen?
Doch irgendwann war auch dieser Arbeitstag rumgegangen und ich saß jetzt im Café und wartete auf meine Freundin.
In Deutschland war es zwar nicht so warm wie in Italien, doch das Café hatte einen netten Beach Flair. Die kleine Außenterrasse, welche direkt am Bach war, sah aus wie eine Strandbar. Hier und da ersetzten Strandkörbe Stühle, die Bänke waren aus Europaletten gebaut und die Tische waren Holzfässer.
Ich hatte mich an einen Tisch für zwei in einer Ecke gesetzt. Rechts neben mir floss der kleine Bach und plätscherte vor sich hin. Ab und zu schwammen auch Enten vorbei, welche mich jedoch ignorierten. Ich saß auf einer Bank aus Paletten und mir gegenüber stand ein kleiner Klappstuhl.
Nervös schaute ich auf mein Handy. Lexy hatte noch fünf Minuten.
Ich hatte mir einen Latte Macchiato bestellt, um meine Nerven ein wenig runterzufahren. Vielleicht hätte ich mir dafür eher einen Wein bestellen sollen, doch ich wollte bei klarem Kopf sein.
Ich hob mein Handy vom Tisch auf und öffnete Instagram. Ohne wirklich darauf zu achten, was ich mir anschaute, scrollte ich durch meine For You Page. Irgendwann gab ich es wieder auf und legte mein Handy zurück auf das Fass.
Warum war ich so nervös? Es war doch nur Lexy. Lexy, die ich schon seit über 7 Jahren kannte. Sie war damals auf unsere Schule gewechselt und wir beide hatten uns auf Anhieb gut verstanden. Das hier war das erste Mal gewesen, dass ich sie so angeschrien hatte.
Ich hatte überlegt, ob ich sofort mit einer Entschuldigung starten sollte, um die Wogen zu glätten, doch das sah ich nicht ein. Ja, ich wollte mich mit ihr vertragen, doch ich wollte nicht zurückstecken.
Die Uhr sprang um auf 17 Uhr da kam Lexy um die Ecke. Sie kam nach draußen auf die Terrasse und ließ ihren suchend Blick über sie schweifen. Ich hob meine Hand, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.
Sie sah mich und kam auf mich zu. Ich lächelte ihr entgegen und sie erwiderte mein Lächeln kurz.
„Hi.", begrüßte ich sie, als sie am Tisch stand.
„Hi.", grüßte sie zurück. Dann stellte sie ihre Tasche auf dem Boden ab, zog ihre Jacke aus und setzte sich auf den Stuhl gegenüber von mir.
„Willst du etwas bestellen? Ich hatte mir eben schon einen Kaffee bestellt." Ich deutete auf meine Tasse, von der ich noch keinen Schluck getrunken hatte.
„Ich habe eben schon drinnen an der Bar bestellt. Die bringen mir das gleich raus.", erklärte sie mir.
Ich nickte und wusste plötzlich nicht mehr, was ich sagen sollte. Wie fing man so etwas an? Zum Glück sagte Lexy etwas.
„Du hättest nicht extra früher Feierabend machen müssen hierfür." Ihre grünen Augen sahen mich neutral an. Ich konnte keinerlei Feindseligkeit in ihnen erkennen.
Ich winkte ab. „Ist egal. Ich war gestern sowieso richtig früh auf der Arbeit, da hatte ich eine Überstunde, die ich nehmen konnte. Ich hab generell viele Überstunden.", fiel mir auf.
„Kannst du sie dir nicht als Urlaub nehmen?", schlug Lexy vor.
Ich freute mich, dass wir so normal miteinander redeten, auch wenn das nur war, weil wir beide uns vor der eigentlichen Sache drücken wollten.
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A longer Bathroom Break - Carlos Sainz x OC
FanficDie 22-jährige Kiera verbringt mit ihrer Freundin ein Wochenende in Zandvoort, um sich den Traum zu erfüllen, einen Grand Prix live zu sehen. Das Wochenende läuft super, bis zwischen zwei Qualifying-Runden etwas Unvorhergesehenes geschieht. Durch ei...