𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 18

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»Sie mag mich wohl nicht.« , sagte Carla, nachdem sie später bei ihr zu Hause waren und Dag auf der Couch lag, während sie Käse auf einen Auflauf raspelte.

»Nein. Das hat nichts mit dir persönlich zu tun. Sie kennt dich ja gar nicht.«

»Trotzdem ... ich will halt nicht der Grund sein, dass du Streit mir ihr hast.« Irgendwie fühlte sie sich nicht wohl. Der Blick seiner Tochter war keineswegs freundlich, ihr gegenüber gewesen, und noch weniger schien dieser so zu sein, als das er sich je ändern würde.

»Mach dir darüber keinen Kopf. War wohl, denke ich, nur ein Schock für sie uns beide zusammen zu sehen.«

»Aber ich danke dir, dass ich sie kennenlernen durfte.« Sie lächelte ihn an, als er sich hinauf streckte. »Ich war immer dein ... Geheimnis, aber ... ach ist okay.« Sie sah weg und machte weiter.

»Nein, sag ruhig.«

»Ich möchte nie wieder ein Geheimnis von dir sein. Wenn wir nochmal die Zeit zurückspulen würden, ich wäre gerne mit dir küssend und kuschelnd herumgelaufen ... einfach um jedem mein Glück zu zeigen.« , sprach sie leise. »Es ist einerseits schön, etwas nur für sich zu haben, aber man sehnt sich nach ... Normalität.«

»Ja. Ich weiß.« Er legte sich wieder zurück. Dag war überrascht zu hören, dass Carla im Grunde nur dasselbe wollte wie er. Er blieb so liegen, als er weitersprach. »Wir haben doch eigentlich ... fast Normalität.«

»Ja. Fast.«

Er schmulte nun sehr wohl abermals zu ihr rüber. Sie bückte sich derzeit, um die Auflaufform in den Ofen zu packen. Ihre Jeans lag eng an ihrer Haut und er konnte nicht anders, als auf ihren wohlgeformten Po zu sehen.

Ihr Blick fiel unerwartet auf ihn und sie lächelte, als sie seine Aussicht wahrnahm. »Haben Sie mir etwa gerade auf den Hintern geschaut Herr Kopplin?«

Er kniff ein Auge zu. »Sorry.« , sagte er erwischt. »Der war ... im Weg.«

Sie schauspielerte ein empörtes Gesicht und hielt sich die Hand vor den offenen Mund, als sie sich wieder gerade hinstellte. »Haben Sie meinen Allerwertesten soeben hinterrücks als dick bezeichnet.«

Dag lachte. »Nein Nein. Der ist perfekt.« , sprach er. »Und bitte hör auf mich zu siezen.«

»Weil?«

»Da bekomme ich Rollenspiel-Vibes und die wären in unserer jetzigen ... freundschaftlichen Basis nicht gut für mich, wenn ich die in meinem Hirn in der Abendvorstellung laufen lasse.« Das er jetzt so offen mit ihr darüber sprach, wollte er im Grunde auch nicht. Er bezweckte eigentlich gar nicht, ihr zu vermitteln, dass er überhaupt an so etwas noch dachte.

»Du stehst auf Rollenspiele? Wieso hast du das denn früher nie erwähnt?« Carla schmunzelte und er malte sich sofort ungewollt aus, wie sie in einem Krankenschwesterkostüm glänzen würde. Oder als Sekretärin. Oder ...

Er legte sich fix wieder zurück. »Wir sollten das Thema wechseln.«

»Du hast ja Recht.« , sagte sie schließlich und platzierte sich ebenfalls auf die Couch. »Wir können die Vergangenheit nicht ...« Sie atmete tief ein. »Wir sollten solche Themen in der Tat weglassen. Meine Gefühle für dich sind mehr als nur ... Befriedigung im ...«

»Das weiß ich doch.« , unterbrach er sie. »Du willst ... mehr.«

Sie nickte dezent. »Und deswegen sollten wir es unterbinden. Du hast dich dazu ... bereits mehrfach geäußert, und ... ich respektiere deine Entscheidung, dass ich ... es nie sein werde.«

»Das habe ich so nicht gesagt.« , verbesserte er sich und überlegte, ob er es doch getan hatte. »Carla, ich ...«

»Sorry, ich ... ich wollt' dich nicht in Verlegenheit bringen.« Sie beugte sich zum Tisch und schnappte sich ein paar Gummibärchen, welche sie sich prompt in den Mund schob. »Was für einen Film möchtest du denn gleich gucken?«

»Ich hab' doch gesagt, du darfst aussuchen.«

»Mir ist das wirklich egal. Er muss dir ja auch gefallen. Nicht, dass du am Ende vor lauter Langeweile noch einschläfst und später einen Schock bekommst, weil du ... hier bei mir ...«

»Ich würde keinen Schock bekommen. Ich bin gerne bei dir.«

»Ja, aber hier schlafen ist ja ... nochmal ein anderes Level.« Ihre Mundwinkel hoben sich minimal an.

»Ja. Da ... hast du Recht.« Dag sah sie ein wenig länger an. Genau wie er wollte sie Normalität ... und die Nähe des anderen. »Ich würd' gern mit dir schlafen.« Er räusperte sich, als er diesen Satz gedanklich auswertete. »Ich mein' ... bei dir schlafen.«

Sie lachte kurz wegen seiner ... Verbesserung. »Meinst du das ... wirklich so?«

Er nickte. »Ja. Ich ... ich ... es wäre schön, wenn wir gemeinsam frühstücken, und ... ich bin immer allein morgens. Und ... es wär' schön ... nicht allein zu sein.«

»Ich ... ich weiß nicht Dag.« , sagte sie und fühlte so sehr, wie gern' sie Ja sagen würde.

»Sorry.« Nun war er es, der sich entschuldigte. »Ich ... hab' nur laut gedacht.« Er hätte es nach Möglichkeit anstandslos zurückgenommen ... aber irgendwie auch nicht. Bevor er Nia und Robin gesichtet hatte, konnte er nur daran denken, wie gern' er Carla küssen wollte. Die Gedanken waren weiterhin geblieben. Sogar jetzt.

Das nun auch noch der Drang da war, mit ihr gemeinsam einschlafen zu wollen, verbesserte seine Absichten es auf eine freundschaftliche Schiene zu belassen, kein bisschen.

Obwohl ...

Hatte er nicht vorhin im Park auch die Gedanken gehabt, es ... auf mehr, als nur eine Freundschaft hinauslaufen zu lassen?

Nicht umsonst wollte er sie küssen ... sie im Arm halten, wenn er schlief ... und noch vieles mehr.

Er vermisste so einiges mit ihr und musste direkt darüber nachdenken, ob dem auch so gewesen wäre, falls Isabelle es nicht herausbekommen hätte.

Hätte er in dem Fall ebenso Sehnsucht nach Carla gehabt?

Auf irgendeine Weise musste er wieder an die Trennung von der dunkelhaarigen Schönheit denken und wiederum wie aufgewühlt sein Inneres deswegen gewesen war.

Ja. Er hätte sie ohne jeden Zweifel vermisst. Das spürte er.

Carla betrachtete ihn, wie er anscheinend gedanklich woanders zu sein schien. Hätte sie ja sagen sollen? Sie wollte es tatsächlich genauso. Und ... es war doch seine Idee gewesen. Er hatte es angesprochen. Wollte sie nicht genau das? Das er von allein den Weg zu ihr fand?!

»Was hältst du von der Couch?« , fragte sie leise.

Dag sah sie an. »Die Couch?«

Sie nickte. »Ich kann dir ... die Couch als Schlaflager anbieten.« , antwortete sie. »In einem Bett sollten wir halt nur schlafen, wenn ... na ja, du weißt schon. Aber so ... ich mag es, wenn du hier bei mir bist und du kannst gerne über Nacht bleiben, wenn du möchtest.«

»Wirklich?« Er lächelte leicht.

Ihr Nicken blieb. »Ja.«

»Okay. Dann ... schlafe ich heut' bei dir.«

Ich brauch dir nicht zu erklären wie schön das wär' so für immer BAND 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt