𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 48

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»Ich wollt' wirklich nicht ... petzen. Ich hab' mir Sorgen gemacht.« , sagte Robin, der auf der Tischtennisplatte saß.

»Ja. Ich weiß.« Nia lehnte dagegen.

»Dein ... Vater ist also wieder eingezogen?«

Sie lächelte. »Ja. Ich bin so happy. Das glaubst du gar nicht. Endlich wird alles wieder gut.«

»Und ... diese ... andere?«

»Was soll mit ihr sein?«

»Na. Sie war ja schließlich auch mit, dich im Club abholen. Und ...«

»Ja. Und jetzt ist sie endlich Geschichte.«

»Von einem Tag ... auf den Nächsten?«

»Natürlich nicht. Sie war nie wichtig für ihn. Als meine Mutter endlich gesagt hat, er könne wiederkommen, hat er ja direkt zugestimmt.«

»Und ... falls er sie ... weiter treffen wird?«

»Warum sollte er?« Nia blickte ihn stutzig an. »Er hat meine Mutter.«

»Na ja. Das hat ihn ja davor auch nicht abgehalten eine ...«

»Warum machst du das?« , meckerte sie ihren Freund nun an. »Wieso musst du alles schlecht sehen?«

»Das tu' ich nicht. Ich find's nur ... seltsam. Dein Vater und seine neue ...«

»Ex.« , unterbrach Nia ihn barsch. »Und wichtig war sie nie.«

»Ja halt ... jetzt Ex. Aber ... gestern, ich weiß nicht, sie haben beide nicht so ... er hat sie meinem Vater vorgestellt, und ...«

»Und? Das heißt doch nichts.«

Robin nahm es so hin. Vielleicht hatte er auch mehr gesehen als Nia. Denn bevor sie im Club ankamen, hatte diese Carla, Dags Nacken gekrault. Sie hat versucht, ihn zu beruhigen, als er mit seinem Vater über Nias Verhalten diskutiert hatte. Irgendwann hatte er dann ihre Hand genommen und diese, mit den Worten Was-wäre-ich-nur-ohne-dich, geküsst.

Nach Trennung sah es für ihn keinesfalls aus.

Selbstverständlich wollte er jetzt seiner Freundin keinen Floh ins Ohr setzen. Sie war glücklich über seine Rückkehr ins heimische Domizil. Das wollte er Nia nicht nehmen. »Willst du heut' ins Kino?«

»Nein. Aber ... kann ich bei dir schlafen?«

»Klar. Also denke schon, das meine Eltern Ja sagen werden.«

»Gut. Weil ... ich will nichts von der Versöhnung meiner Eltern mitbekommen.« Sie imitierte ein Kotzgeräusch.

»Ja. Kann ich verstehen.«

Sie quetschte sich zwischen seine Beine und ließ sich von ihrem Freund von hinten umarmen. »Wir haben aber auch heut' Versöhnung.«

»Ehm ... ja.«

»Oder willst du nicht?«

»Nia, ich ... ich will das nicht planen. Also so ... nach dem Motto, für heute haben wir uns das ja vorgenommen.«

»Wieso nicht?«

»Ja, weil ich das so ... abgesprochen finde. Wie ein Muss.«

»Aha.« Sie entfernte sich wieder von ihm und setzte sich ein wenig weiter weg. »Sag' doch direkt, wenn du kein'n Bock auf mich hast.«

»Das waren gar nicht meine Worte. Ich sag' nur, wie ich das aufnehme. Wenn du willst, können wir es heut' Abend ... machen, aber ... so ... spontan find' ich es halt besser.«

»Ah also ist es geplant mit mir kacke oder was?«

»Das habe ich auch nicht ...« Nun stand er auf. »Wieso filterst du immer Dinge aus meinem Gesagten heraus und formst daraus etwas anderes?«

»Mach ich gar nicht.« , gab sie eingeschnappt von sich.

»Doch. Das tust du.«

»Du sagst doch solche Dinge.«

»Nein. Mach ich nicht. Ich hab nichts auch nur ansatzweise in der Art gesagt, wie du es verstanden hast.«

»Ach jetzt bin ich auch noch blöd.«

Robin atmete tief ein und aus und sprach dann mit zusammengepressten Zähnen weiter. »Auch das habe ich nicht gesagt.«

»Ja die liebe Nia ist zu dumm ihren Freund zu verstehen.« , gab sie theatralisch von sich.

»Meine Fresse. Du bist das komplizierteste Mädchen, das ich kenne.« , meckerte Robin unerwartet. »Du bist mit nichts zufrieden. Manchmal denke ich, du suchst den Krach regelrecht.«

Mit einer hochgezogenen Augenbraue stand sie auf. »Ja dann.«

»Was, ja dann?« Verwirrt stellte er seine Füße ebenso auf den Boden.

»Such dir eine andere Freundin, die deinem sooo hohen Intellekt auch gerecht wird. Ach ... und nicht zu vergessen, die spontan mit dir in die Kiste springt.«

»Hast du jetzt 'ne Macke, oder was?«

»Nein Robin. Ich bin einfach zu dumm, um deine Freundin zu sein.«

»Das habe ich nie behauptet.« , rechtfertigte er sich. »Jetzt setz' dich hin, und wir reden in Ruhe darüber, damit ...«

»Nein. Ich hab' keine Lust.« Beleidigt kreuzte sie die Arme vor ihren Körper.

»Weißt du was?!« , sagte er. »Und ich hab' auch keine Lust mehr, mich jedes Mal für Dinge zu entschuldigen, die ich nicht getan habe, oder für die ich keine Schuld trage.«

»Was soll das denn heißen?« , fauchte sie ihn an.

»Genau das, was ich gesagt habe. Wenn du irgendwann zur Vernunft gekommen bist, weißt du ja, wo du mich findest.« , sagte er und ging weg.

»Willst du mich verarschen Robin?« , rief sie ihm hinterher, doch er drehte sich nicht zu ihr um. Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf. »Ja dann. Da kannst du ewig warten. Du hast mich beleidigt, und ich soll mich entschuldigen? Never.« Sie wurde lauter. »Hast du mich gehört? Ne-ver.«

Er drehte sich weiterhin nicht um.

Robin stampfte weiter. Der Drang war zwar da zurückzugehen, aber ... er sah es tatsächlich nicht mehr ein. Immer musste er zu allem Ja und Amen sagen. Selbst dann, wenn er wahrlich nichts getan hatte. Er sah sich genötigt, stets zu schauen, dass alles so lief, wie Nia es sich wünschte.

Damit war jetzt Schluss.

Sollte sie dieses Mal doch angekrochen kommen.

Ich brauch dir nicht zu erklären wie schön das wär' so für immer BAND 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt