𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 16

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»Na du.« Leni umarmte Carla bei der Begrüßung. »Komm' ich ungelegen?« , fragte sie, als sie bereits die Wohnung betreten hatte und sich umsah.

»Er ist noch nicht hier. Er ... er war beim Training und muss noch duschen und so.«

»Ach ja. Er springt doch von Dächern oder so. Nicht wahr?!«

»Ehm. Na ja. So in der Art.« Carla setzte sich mit einem Lächeln auf ihre Couch.

»Du scheinst sehr glücklich zu sein. Läuft anscheinend alles so, wie du es gern' hättest, oder?!«

»Dag ist jeden Tag hier. Wir ... wir verbringen Stunden miteinander.«

»Das ist doch gut. Nur kommt er ... wegen dir, oder ...?« Sie zeigte auf Carlas Bauch.

»Du meinst es ist nur ... sein Pflichtgefühl?«

»Sag' du es mir.«

Carla runzelte die Stirn und schüttelte dann ihren Kopf. »Nein. Wir reden total viel. Machen Quatsch. Er isst hier. Und ... wir schauen auch Filme. Das ist nicht nur Ich-bin-hier-weil-du-ja-ein-Kind-von-mir-bekommst-Treffen.«

»Welches du nicht bekommst.« , erinnerte Leni sie.

»Ja. Ich weiß. Die Lüge ... daran muss ich noch arbeiten. Ich meine, damit ihm die Wahrheit zu sagen. Aber ... es ist momentan so schön mit ihm. Ich will das nicht missen, und ... ich will es so gerne ... einen Schritt weiter ...«

»Wie weit seid ihr denn?« , fragte ihre Freundin.

»Ja, wie gesagt ... wir machen normale Dinge, aber .... gestern zum Beispiel, wir haben einen Film geschaut und ... ich musste so sehr mit mir ringen, mich nicht einfach frech zu ihm zu legen ... ihn zu spüren ...«

»Du willst Sex?!«

»Ja. Nein. Also ... schon, aber mir würde auch reichen, von ihm gehalten zu werden. Gekrault zu werden. Seine Haut zu berühren. Ich will, dass er mich nicht mehr loslässt. Verstehst du?«

»Ja. Aber du willst auch nackte ...«

»Natürlich will ich auch mit ihm schlafen. Er und ich, wir hatten bisher grandiosen Sex, glaub' mir. Wir harmonieren da so extrem gut zusammen. Mit ihm, das ist ... er ... er ist so aufmerksam dabei und nicht egoistisch. Aber er weiß auch genau, wann er mich ...«

»Ja. Jetzt schweif' nicht ab, sonst läufst du noch aus.«

Carla warf ihr ein Kissen hin. »Du spinnst.« , lachte sie. »Nein, wie gesagt, ich will einfach ... das wir einen Schritt weitergehen. Ich will so sehr, dass er hier schläft, und ... es geht mir einfach nur um seine Nähe.«

»Frag' ihn doch. Wenn er eh jeden Tag hertingelt, kannst du auch direkt in die ...«

»Nein. Ich will, dass er zu mir kommt.« , sprach sie. »Damals habe ich begonnen. Ich hab's kaum noch ausgehalten und wollte ihn endlich küssen. Ihn ... auf meiner Haut spüren. Ihn ...«

»Ja. Spul' vor Liebelein. Ich kenn' den Plot.« Leni wedelte mit ihrer Hand herum.

»Ich will halt einfach ... das er den ersten Schritt macht. Er soll mich küssen, oder ... mich an sich ziehen. Ich will, dass es dieses Mal einzig und allein von ihm ausgeht.«

»Damit er nicht das Gefühl hat, verführt zu werden?«

»Ich hab' ihn nicht verführt.« , gab sie an. »Er ... er wollte damals schon bei mir sein.«

»Du hast dich vor ihm ausgezogen.«

»Ja. Und ... vielleicht hätte ich warten sollen, aber ... wenn er nicht gewollt hätte, hätte er jederzeit ...«

»Zeig' mir einen Mann, der Nein sagt, wenn ein hübsches Ding ihm Sex anbietet.« , fiel sie Carla ins Wort hinein.

»Das ist fies.«

»Du weißt, aber, wie's gemeint war. Das er auf dich abfährt, steht fest. Ich mein' er hat mit dir seine Frau betrogen. Nicht nur einmal, sondern eine Zeitlang. Du willst aber jetzt, wo er ... Single ist, aus dem Schatten der Freundin mit gewissen Vorzügen treten. Also ...?!«

»Also was?«

»Musst du auf der Couch weiterhin auf Abstand gehen.«

»Das mach' ich doch. Ich hab' dir nur ... meinen Wunsch geäußert.«

»Siehst du wirklich mehr in ihm?«

»Ja.« , antwortete Carla ohne Atempause. »Wie mit ihm, hab' ich mich noch bei niemanden gefühlt.«

»Dann musst du ein gesundes Mittelmaß finden.«

»Das heißt?«

»Du darfst ihm nicht zu viele Signale senden. Sonst denkt er sich Geil-die-Olle-kann-ich-ja-gegentlich-durchhummeln-bis-meine-Jugendliebe-mich-wiedernimmt.«

»Sie wird ihn nicht wiedernehmen. Er hat gesagt, dass sie nicht mal mit ihm reden will.«

»Warum will er mit ihr reden?« , fragte sie. »Um seine Ehe zu retten?«

Carla dachte nach. »Das ... das weiß ich nicht.«

»Sei auf jeden Fall vorsichtig.«

»Das bin ich.«

»Du hast einem Kerl erzählt, er hätte dich geschwängert, obwohl dem nicht so ist. Du bist kein bisschen vorsichtig und könntest dich eventuell in etwas verrennen, wo du ...«

»Leni, ich habe mich verliebt in ihn.«

»Das weiß ich doch. Aber ... Männer, die sich gerade getrennt haben, besonders eine so lange Beziehung, wie er wohl mit ihr hatte, wollen entweder die Frau zurück, oder bumsen sich jetzt erst einmal durch die Weltgeschichte.«

»Dann wäre Dag nicht bei mir. Er könnte Frauen daten, oder aber ...«

»Du hast erzählt, das er bei seiner Frau war.« Leni rutschte näher. »Er hat dich verlassen, um seine Ehe zu retten. Wer sagt, dass er nicht weiter versucht, dies irgendwie auf die Reihe zu bekommen.«

Carla überlegte und schüttelte anschließend den Kopf. »Nein. Dann wäre er nicht bei mir. Wenn diese Frau ihm so wichtig wäre, also ... ich meine, seine Ehe, dann würde er nicht Zeit mit mir verbringen wollen. Sie weiß von mir. Es wäre mehr als dumm von ihm.«

»Okay, da hast du vielleicht Recht. Und ... möglicherweise sehe ich das auch alles zu eng. Ich würde dir auf jeden Fall wünschen, dass es nicht so ist, und er wirkliches Interesse an dir hat.«

»Du meinst also, ich soll durchaus abwarten? Also so, wie ich es ... vorhabe?«

Leni nickte. »Ja. Du kannst kleine Avancen schicken, aber mehr in die Art, wie viel er dir bedeutet. Wie gern' du ihn in deiner Nähe hast. All so etwas ... aber ... Carla, bleib angezogen, bis er dich auszieht.« , sagte sie. »Obwohl ... achte da aber auch darauf, wie er dich auszieht. Ist es nur ... Begierde, oder weil er ... auch in deiner Nähe sein will, falls du checkst, wie ich das jetzt meine.«

Sie nickte. »Ich werde das schon irgendwie schaffen. Ich hab' wirklich ein gutes Gefühl Leni. Ich merke doch diese Blicke, und ...«

Ihr Handy gab einen Ton von sich und sie griff danach, um die Nachricht zu lesen. Ihre Mundwinkel hoben sich mehr an.

»Lass mich raten. Es ist Dag.«

Carla nickte ein weiteres Mal und drehte ihr iPhone in Lenis Richtung.

- Ich komm jetzt zu dir. Was hältst du von einem Spaziergang? Ich würde halt echt liebend gerne mit dir den schönen Tag noch draußen genießen. Wir können ja auch ein Eis essen, falls du magst. Such dir was aus. Hab' mir eben auch Gedanken darüber gemacht, welchen Film wir später zusammen gucken können. Habe drei zur Auswahl. Du darfst dich für einen entscheiden. Oder mehr. Hab' nichts dagegen heut länger bei dir zu bleiben. Solange du mich auch in deiner Nähe haben willst. 😅 Bis gleich.

»Okay. Vielleicht irre ich mich ja doch, und ... er scheint doch mehr in dir zu sehen.« , sprach Leni, als sie die Nachricht gelesen hatte.

Carlas Lächeln blieb, als sie ihm antwortete.

- Du kannst so lange bleiben, wie du möchtest. Ich habe dich gern' in meiner Nähe.

Ich brauch dir nicht zu erklären wie schön das wär' so für immer BAND 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt