𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 66

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Nia nahm den Kakao entgegen, den Robin ihr gemacht hatte. »Dankeschön.« Ihre Nase war weiterhin zu, von der ganzen Heulerei, weshalb sie diese immer wieder hochzog.

»Willst du ... etwas zum Tunken? Das ... das machst du doch so gern'.« Sie schüttelte den Kopf und nippte an dem Getränk. »Willst du mir erzähl'n, wieso du so ...?«

»Ich liebe dich.« Ihre Unterlippe zitterte. »Ich will dich nicht verlier'n.«

»Du ... du verlierst mich nicht.« , sagte er. »Ich bin ja jetzt auch da.«

Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Du bist nicht mehr da.«

»Nia, nur weil das halt ... ich bleib' dein ... Freund. Das verspreche ich dir.«

Ihre Unterlippe zitterte mehr. »Ich liebe dich aber.«

»Ich dich ... ja auch. Aber ... du kannst von mir nicht verlangen, dass ich vergesse, was geschehen ist.« , sagte er. »Und dann auch noch mit ihm. Du weißt, was ich von ihm halte. Es ist ... als hättest du absichtlich ...«

»Ich hab' gelogen.« , sprach sie leise.

»Was?«

»Ich ... ich hatte nichts mit Jenaro.«

»Aber ... warum erzählst du denn so etwas?« Seine Augenbrauen zogen sich zusammen.

»Weil du mir wehgetan hast. Alle haben gelacht, und ... es hat mir so wehgetan, und ich hab' ...«

»Weil ich eine Entschuldigung von dir wollte?« , unterbrach er sie.

Nun legte sich ihre Stirn in Falten. »Nein. Wegen Selina.«

»Wegen ... was?«

»Ich weiß es.«

»Was weißt du?« Robin kam bei dem Gespräch nicht mehr mit.

Sie stellte den Kakao auf den Tisch und dieser schwappte dabei leicht über, weil sie dies in einem schnelleren Tempo machte. »Jetzt mach nicht so Robin. Mir geht's scheisse. Auf dein unschuldig tun, hab' ich kein'n Bock.«

»Aber ... ich bin unschuldig.« Er verstand kein bisschen, was sie ihm sagen wollte. Was hatte Selina mit allem zu tun? Und ... hatte sie ihm jetzt überhaupt den Grund genannt, wieso sie hier war? Und was generell geschehen war? War ... er der Beweggrund? Aber was hatte dann Dag damit zu tun? Er hatte ja schließlich mit ihr telefoniert.

Unerwartet schubste sie ihn. »Nein, du hast mir wehgetan.«

»Womit?« , fragte er und rutschte dabei ein wenig in ... Sicherheit.

»Se-li-na.«

»Das ist keine Antwort für mich Nia. Du musst mir schon mehr hinschmeißen, damit ich deine Gedanken verstehe.«

»Ach ja. Hab' vergessen, dass ich dumm bin.«

»Und wieder sind wir bei den Dingern angelangt, die ich nie behauptet habe.« Er ließ den Kopf in den Nacken fallen. »Nia, sag' einfach was ich ... Schlimmes getan haben soll.«

»Du hast was mit Selina.« , sagte sie und merkte den Schmerz, weil es wehtat, es auszusprechen.

»Ich hab' was?« Robins Stimme wurde mal wieder heller.

»Tu nicht so.« Sie zog ihre Rotznase hoch. »Ich hab' euch gesehen, Du hast ihre Hand gehalten. Und Kimmy meinte, ...«

»Wann habe ich bitte Selinas Hand gehalten?«

»Als du mit ihr von Elias weggegangen bist. Wie lange deckt er euch schon?«

»Erstens, gar nicht. Weil es gar nichts zum decken gibt. Ich war immer ehrlich zu dir Nia. Und zweitens, sie steht auf Elias.«

»Was?«

»Ja. Sie fährt voll auf Elias ab. Ich hab' versprochen ihr zu helfen, es dem Idioten begreiflich zu machen, ohne mit der Tür ins Haus zu fallen.«

»Du ... du stehst nicht auf sie?«

»Nein. Ich wollte doch immer nur dich. Warum sollte ich dann ...?« Er stoppte ab. »Du hast mich belogen, weil du dachtest, ich gehe fremd?«

Sie nickte. »Ja.«

»Wie kannst du das von mir denken?« Robin wurde lauter.

»Ich hab' dich gesehen. Und Kimmy meinte, dass jeder Typ viel Sex will und wenn er das nicht will, das er dann eine and're ...«

»Das ist richtig fies von dir. Weißt du das?« Er blickte sie fassungslos an. »Erst gehst du echt davon aus, ich würde so etwas machen und dann tust du mir mit Absicht weh, indem du mir die Scheiße mit Jenaro verklickerst. Weißt du, was ich geheult hab' wegen dir?«

Sie zog die Beine an den Körper und wurde laut. »Ja so bin ich halt. Ich tu' jedem nur weh, weil ich einfach die dümmste Person der Welt bin.« ... und das Heulen begann aufs Neue.

»So hab' ich das nicht gemeint.« Er rutschte mit Vorsicht näher.

»Meine Mutter hasst mich.«

Was hatte die mit der Sache jetzt zu tun? »Nein, sie hasst dich doch nicht.«

»Sie hat mich geschlagen ... und gekratzt. Und sie hat gesagt ... ich zerstöre ihr Leben.«

»Was?«

Sie schniefte und ihr Gesicht kam wieder zum Vorschein, nachdem sie dieses vorerst hinter ihren Beinen versteckte gehalten hatte. »Ich hab' den Strampler, den Rio nach der Geburt an hatte, zerschnitten.«

»Was?« , kam abermals aus seinem Mund.

»Ich hab die Bilder auf den Boden geworfen. Sie hasst mich.«

»Nein, also ... deswegen bist du hier?«

Nia nickte. »Sie hasst mich.«

»Nein. Sie ist deine Mutter. Sie ... warum hast du das getan?«

Ihre Schultern zuckten kurz nach oben. »Ich weiß nicht. Das ging so schnell.« , jammerte sie.

»Und ... du ... hast alles kaputt gemacht?«

»Nein. Ich wollt' die Bilder noch zerstören, aber ... sie wird mir das niemals verzeih'n. Ich hab die Rahmen kaputtgemacht, und ...«

»Sollen wir neue kaufen?« , fragte er sie.

»Was?«

»Na ich mein', irgendwie als Zeichen der ... Wiedergutmachung.«

»Der Strampler ist kaputt.«

»Ja. Ich weiß, aber ... das kannst du ja jetzt nicht mehr ändern. Neue Rahmen zeigen aber ... deinen Versuch.«

Sie verzog ihr Gesicht, während Tränen ihre Wangen hinunterperlten. »Ich weiß nicht.«

Robin nahm ihre Hand. »Komm schon. Ein Versuch ist es wert. Ich kann mit dir gehen, wenn du dich nicht alleine traust, sie deiner Mutter zu überreichen.«

»Sie hasst mich Robin. Du hast nicht den Blick gesehen. Ich will lieber warten, bis mein Vater wieder da ist.«

»Okay.« Er kam näher und zog sie an seinen Körper. »Dann warten wir. So lange ... bist du hier ... bei mir.«

»Und ... wir? Was ist mit uns? Liebst du mich wirklich noch?«

»Natürlich liebe ich dich noch.« Er drückte sie schließlich mehr und küsste ihre nasse salzigschmeckende Wange. »Wir bekommen das mit uns auch wieder hin.«

Ich brauch dir nicht zu erklären wie schön das wär' so für immer BAND 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt