𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 60

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Robin kauerte in Elias' Keller auf dem Boden.

Mit herangezogenen Beinen heulte er wie ein Schlosshund, während sein bester Freund im Schneidersitz vor ihm hockte.

»Es tut mir echt so leid.« , sagte er. »Ich hatte anfangs immer die Panik, das so etwas geschieht. Aber ... ich habe euch ja zusammen erlebt. Niiiieeemals hätte ich damit gerechnet, das du wirklich nur eine Phase für sie bist.«

»Wie konnte sie mir das antun?« , japste Robin. »Ich kenn' sie mein ganzes Leben lang. Ich ... ich kann doch nicht ... ich bin doch auch ihr bester Freund. Wie kann sie alles hinschmeißen?«

»Ich weiß es nicht.« Elias fielen wahrlich keine Worte mehr ein. »Wenn ich gewusst hätte, das sie so etwas machen würde, hätte ich niemals geholfen, dass sie ...«

»Und dann noch ausgerechnet mit Jenaro.« , unterbrach er ihn. »Weißt du, wie weh das tut?!«

»Nein. Aber ich sehe ja, wie du leidest, also kann ich es mir sehr gut vorstellen, was du gerade durchmachst.«

Mit verheulten Augen sah Robin ihn an. »Das ist nicht fair. Wie kann sie mir das nur antun? Ich wollte nur, das sie sich entschuldigt. Das sie mal einsieht, dass nicht immer ich derjenige sein muss, der sich entschuldigt. Und was macht sie?«

»Und du meinst, es war öfters?«

»Sie hat so 'ne Andeutung gemacht.« Nun begann er aufs Neue richtig zu heulen. »Ich hatte immer dieses scheiß Gefühl, das ich nicht gut genug für sie wäre, weil sie immer komplett andere Typen vor mir hatte ... und jetzt?! Sie hat mir damit so wehgetan. Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll Elias. Echt nicht. Ich hab das Gefühl, das mein Herz auseinanderfällt. Als würde ich daran sterben.«

»Du stirbst nicht daran.«

»Doch.« , jammerte er mit hoch klingender Stimme. »Ich liebe sie.«

Elias griff nach einer Tempo-Taschentuch-Box und hielt sie seinem besten Freund hin. »Du bist ein toller Mensch Robin und wenn sie das nicht zu schätzen weiß, ist das ihr Verlust. Nicht deiner.«

»Ich bin nicht toll.« Er schnäuzte sich lautstark die Nase. »Zumindest nicht für Nia.«

»Scheiß mal drauf, was sie denkt. Du bist und bleibst ein toller Mensch. Wenn sie lieber mit Arschlöchern etwas hat, dann lass sie.«

Robin begann wiederholt Tränen zu vergießen und legte sich die Hände dabei vors Gesicht. Er schämte sich nicht vor Elias, aber wollte dennoch ein bisschen verbergen.

Schlimmer empfand er es jedoch, dass seine Eltern ihn so gesehen hatten. Nur deshalb war er auch zu seinem besten Freund geflüchtet, da er diese dämliche Fragerei was denn geschehen wäre, nicht mehr hören konnte ... weil er schlichtweg gar nicht in der Lage war, ihnen eine Antwort darauf zu liefern.

Sein Vater hatte ihn bis zu dem Moment, wo das Taxi erschienen war befragt und seine Mutter setzte sofort danach ein. Nicht zu vergessen, dass sie das schon die ganze Zeit über getan hatte.

Sie kam sogar nachts zu ihm rein und fragte, ob sie irgendetwas für ihn tun könnte.

Natürlich fand er es gut, dass seine Eltern darauf erpicht waren, dass es ihm gut ginge, aber er hatte einfach nicht vor ihnen zu erzählen, was genau vorgefallen war.

Er wollte Nia, trotz des Verrats, nicht schlechtmachen.

Zudem wollte er auch selbst nicht als Depp angesehen werden, der blöd genug war zu glauben, Nia hätte nur eine Arschloch-Phase gehabt und nicht das sie wahrlich darauf stand weiterhin so jemanden zu bevorzugen.

»Ich hätte mich vielleicht mehr ändern müssen.« , jammerte er und blickte Elias abermals vollkommen fertig mit der Welt an.

»Ändern?«

»Ja. Für Nia. Sie mag doch solche Typen. Vielleicht hätte ich mehr ... mehr wie ... Jenaro sein müssen, dann wäre sie nicht ...«

»Stopp.« , ermahnte Elias ihn mit erhobener Hand. »Sie sollte Robin lieben und nicht Jenaros Kopie.«

»Daran siehst du aber doch, das ich ihr nie gut genug war.«

»Sie hat dich gewollt, als du Robin warst.«

»Und warum hat sie mich dann betrogen?«

Elias zuckte mit den Schultern. »Woher soll ich denn wissen, wie Nia denkt?! Mich irritiert eher, dass sie mit dir Schluss gemacht hat, obwohl sie diejenige mit dem Fehltritt war.«

»Was?« Robin schnäuzte sich abermals die Nase.

»Na ja sie ist fremdgegangen. Dann trennt sich eher der Betrogene und nicht andersrum. Es sei denn ...« Er stoppte selbst ab, weil er seinen Freund nicht noch deprimierter machen wollte. Doch der registrierte von alleine, worauf Elias hinauswollte.

Mit erschrocken großen Augen starrte er ihn an. »Du denkst, sie ist wieder mit ihm zusammen?«

Elias stand auf und nahm ihm die Box ab, ehe er an Robins Hand zog. »Nein, du denkst jetzt gar nicht mehr weiter.«

Trotz, dass er gar nicht aufstehen wollte, gab er klein bei. »Ich kann nicht aufhören, darüber nachzudenken. Und jetzt, wo du meintest, ...«

»Ja Mann. Es tut scheiße weh. Ich verstehe dich. Aber es hilft nichts, wenn du jetzt hier vor Selbstmitleid zerfließt. Egal, woran du denkst, es wird nichts an der jetzigen Lage ändern.« , sagte er. »Es sei denn ...«

»Was?«

»Willst du ihr das verzeihen?«

Robin schüttelte den Kopf. »Nein. Ich weiß nicht. Selbst wenn ... sie hat mit mir Schluss gemacht. Sie will mich nicht.«

Er sah auf sein Handy, wo Nia sein Bildschirmschoner war.

»Wir sind jetzt positiv. Wir schauen nach vorne. Du bleibst hier. Ich lenke dich ab.« , schoss es in Windeseile aus Elias heraus.

»Du willst was?«

»Ich weiche dir nicht mehr von der Seite. Wir haben Spaß. Leben unser Leben. Machen meinetwegen auch nur aus Vergnügen wieder Musik. Und wenn du heulst, dann heul'. Wenn du reden willst, dann rede mit mir ... aber ich bin für dich da.«

Robin lächelte ein wenig. »Danke.« Seine Mundwinkel gingen sofort in die entgegengesetzte Richtung und er heulte wieder los.

Elias umarmte ihn. »Glaub' mir. Wir bekommen das hin.«

Ich brauch dir nicht zu erklären wie schön das wär' so für immer BAND 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt