»Du machst einen Fehler.« , sagte Katja, als sie mit Isabelle nach Hause fuhr, während Dag lieber die Öffis benutzen wollte und somit die Mitfahrgelegenheit abschlug.
»Ja. Die mache ich ja wohl nur.«
»Wäre schön, wenn du es mal einsehen würdest. Stattdessen siehst du alles als Angriff an.«
»Hast du es?«
»Nein. Dag hat dir angeboten, dir beizustehen, was Andi betrifft. Und du ...«
»Dag kann mir nicht helfen.« , unterbrach Isabelle sie barsch.
»Vielleicht ja doch.«
Sie lachte auf. »Dag trauert nicht wie ich. Er ist halt so drauf, dass er Sachen einfach nimmt, wie sie kommen. Aber ich fühle ...«
»Du denkst, er fühlt nichts?«
»Ich trauer'. Er ...«
»Also jetzt hör mir mal zu. Du lebst seit Ewigkeiten mit diesem Mann zusammen, und du willst mir hier sagen, er wäre eine Person, die nicht fühlt?«
»Wie oft denn noch? Er hatte eine Affäre Katja. Während ich geheult habe, hat er rumgebumst.«
»Du wirst ihm das wohl nie verzeihen, oder?«
»Meinst du, so etwas löscht sich einfach mal so?«
»Ich frag' mich echt, warum du ihn nicht gehen lässt.«
»Wie bitte?« Empört blickte sie Katja an.
»Ja, du hast mich schon verstanden. Du hast mir genau erzählt, wieso du ihn bei dir haben willst. Momentan quälst du ihn nur.«
»Ich tu' was?«
»Du quälst ihn. Schuldzuweisungen. Du machst ihn runter. Du lehnst seine Hilfe ab. Ich frag' mich daher echt, wieso du das durchziehen willst.«
»Weil Nia ...«
»Nein halt' sie da raus.« Katja wurde lauter. »Zieh' dieses arme Kind nicht in deine scheiß Allüren mit rein.«
»Was ist denn mit dir?«
»Was mit mir ist? Eure Tochter wohnt bei mir. Sie traut sich nicht nach Hause zu kommen, weil ...«
»Wow. Sie soll jetzt nicht so tun, als wäre sie aus einem Gewaltbereiten Heim geflüchtet.«
»Darum geht es nicht. Sie fühlt sich nicht gewollt. Nicht geliebt. Und du schiebst sie von dir weg, als würdest du eine Strichliste abhaken.«
»Ich muss erst die Sache mit Dag ...«
»Was genau, willst du da hinbekommen? Du willst ihn nicht mehr. Und das ist Fakt. Das ist keine Spekulation. Jeder sieht das.«
»Lass mich raus.« , sagte sie beleidigt.
»Ich kann hier nicht anhalten.«
»Lass mich sofort hier raus.«
»Ja. Abhauen und Konfrontationen aus dem Weg gehen, war ja schon immer deine Stärke.«
»Nein. Ich gehe, wenn ich merke, dass ich unerwünscht bin.«
»Du bist nicht unerwünscht. Ich schnauze dich an, weil dir einer ja mal die Meinung sagen muss. Das bedeutet aber nicht, dass du mir nicht wichtig bist. Ganz im Gegenteil. Ich schnauze dich an, weil du mir am Herzen liegst. Du springst von einem Fettnäpfchen ins nächste, Süße. Und vor dem nächsten Sprung will ich dich einfach mal aufhalten.« Katjas Stimme war in dem Fall weiterhin laut.
»Wir bekommen das hin.«
»Ach. Und wie? Du hast ihn gerade unsanft wieder weggeschoben.«
»Weil ich ihn nicht gebrauchen kann. Andi wird sterben. Weißt du, was das bedeutet?«
»Ja natürlich weiß ich das. Andi ist ein wichtiger Bestandteil von uns allen.«
»Ich muss allein sein.« , sagte Isabelle, statt darauf einzugehen.
»Allein? Du willst das ... alleine überstehen?«
»Ich bin besser alleine dran. Wenn ich arbeite ...«
»Ja, ich weiß. Du hast auch damals alles in deine Arbeit gesteckt, um mit dem Verlust klarzukommen.«
»Ja. Und?«
»Mal in den Sinn gekommen, das Dag vielleicht jemanden benötigt und dir deswegen auch Hilfe angeboten hat?«
Isabelle antwortete nicht. Sie sah einfach aus dem Fenster ... bis Katja an einer roten Ampel anhielt und sie die Türe öffnete. »Lasst mich alle mal ein wenig in Ruhe. Ist das zu viel verlangt?« , sagte sie und stieg aus.
»Du verhältst dich kindisch.« , meinte die Blondine daraufhin.
»Tja. Dann bin ich halt so.« Mit den Worten knallte sie die Türe zu und flanierte davon.
Katja schüttelte den Kopf und fuhr bei Grün los, als Vincent sie anrief. Mit einem Knopfdruck nahm sie den Anruf entgegen.
»Hey. Was's los? Du hast mich mehrmals angerufen.«
Sie atmete tief ein. »Ja. Ehm ... Andi, er ... er ist im Krankenhaus.«
»Was's passiert?«
»Krebs. Also ... er hat es uns verschwiegen. Und ... na ja Hospiz alles Mögliche. Also ... wir wissen halt, in welche Richtung es ... geht.«
»Was? Das ... das ist ja ...«
»Ich weiß.« , unterbrach sie ihn. »Dag und Isabelle waren mit im Krankenhaus.«
»Oh okay. Sie ... wie haben sie es ...?«
»Na ja die Eine will alleine sein und der andere fühlt sich fehl am Platz. So würde ich das momentan interpretieren.«
»'kay. Also ... zurück zum Anfang.«
»So in der Art. Isabelle will nicht mal mit mir über Nia reden.«
»Die Sache mit Andi kommt jetzt wirklich zu einem Scheiß Zeitpunkt.« , kommentierte Vincent.
»Er hat es uns schon verheimlicht. Was denkst du, wieso?!«
»Ja ich kann's mir vorstellen.«
»Das Drama macht vorher keinen Termin aus. Die kommen meist mehr als unpassend.«
»Ich weiß. Aber ... kann nicht endlich mal wieder alles wenigstens 'ne Zeitlang gut laufen?«
»Ich weiß. Ich wünsch' mir das auch.« , sagte sie. »Wo bist du?«
»Noch im Studio. Dag wollte vorbeikommen. Denke mal, er will mir die Sache erzähl'n.«
»Gut dann ... fahr' ich besser nach Hause. Ich hab' Isabelle schon aus dem Auto verscheucht.« , gab sie an. »Ich glaube, Dag benötigt jetzt auch keine ... Belehrungen. Am besten halten wir uns mal eine Zeitlang zurück.«
»Du meinst, das wäre das Beste?«
»Nein. Aber ... wir müssen auch an uns denken. Wir benötigen auch mal eine Pause.«
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Ich brauch dir nicht zu erklären wie schön das wär' so für immer BAND 3
FanfictionAlternatives Ende für die Dag und Isy Story Zweite Chance?! Oder nicht? Dag versucht auf irgendeine Weise nach der Trennung von Isabelle, den für ihn richtigen Weg zu finden. Doch wie erkennt man, wer genau der passende Partner für einen wäre? Sollt...