𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 75

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Dag betrat den Wartebereich, wo er Katja vorfand. »Hey. Und? Gibt's was Neues?«

Sie nickte. »Ja. Er ... er hat Krebs.«

»Das haben die jetzt in der kurzen Zeit diagnostiziert?«

»Nein. Er ist schon länger in Behandlung. Und ... es hat auch längst ... gestreut. Isabelle hat mir eben die Info ...«

»Aber ... was ...?«

»Seine Abnahme kommt nicht von Weight Watchers, wie er uns ... so freudig berichtet hat.«

»Was für einen... welchen hat er? Und ...« Dag konnte es nicht fassen. Waren sie denn so blind gewesen?

»Es ist nebensächlich. Er ... deswegen wollte er mit Isabelle reden. Er hat ihr die Bar überschrieben.«

»Er hat es euch da schon erzählt?«

»Nein. Er war gerade dabei, denke ich.«

»Wie ... wo ist sie jetzt?«

»Ehm ... sie ist ... draußen. Sie wollt' allein sein.«

»Sollte ich mit ihr ... reden? Was meinst du?«

»Sie wollte, das ich dich anrufe. Irgendwie wollte sie ja, dass du Bescheid weißt.«

»Was hat der Arzt jetzt genau gesagt?«

»Er kommt ins Hospiz.«

»Was? Schon?« Ihn überfiel eine Gänsehaut, als Katja nickte. »Kann ich ... jetzt zu ihm?«

»Er hat erstmal ein Zimmer hier bekommen. Frag vorne nochmal nach, wo sie ihn genau hingebracht haben.« , sagte sie. »Ich versuch', weiter Vincent zu erreichen, damit er auch die Info erhält.«

»Okay.« Dag ging zurück zum Eingang, um sich da über die Zimmernummer von Andi zu erkundigen.

Irgendwie hatte er mehrere Emotionen, die ihn auf dem Weg nach oben begleiteten. Er war sauer. Wieso verheimlichte Andi ihnen so etwas? Zudem war er traurig. Dieser Mann war auf irgendeine Weise der Vermittler von allen gewesen. Ohne seine Bar wären die vier doch gar nicht so ... in Kontakt geraten.

Es hätte kein Dag und Isy gegeben. Und auch kein Vincent und Katja.

Mit einem mulmigen Gefühl näherte er sich der Türe und klopfte, ehe er eintrat.

Andi war nicht alleine. Isabelle saß bei ihm. Geweint hatte sie definitiv. Das sah er ihr an. »Hey.« , sprach er leise.

Seine Frau stand auf. »Ich komm' gleich wieder.«

Dag nickte und blickte ihr kurz nach, ehe er sich einen Stuhl nahm und sich zu Andi setzte.

War er wirklich so blind gewesen? Jetzt, wo er wusste, wie es um ihn stand, bemerkte er, wie ... krank er in der Tat aussah.

»Was fällt dir ein?« , sprach er. »Du kannst doch nicht solche Dinge für dich behalten.«

»Ach Dag. Was hätte das gebracht? Ihr hattet doch alle selbst genug um die Ohren.«

»Und? Das ändert doch nichts daran, was du uns bedeutest.«

»Komm erst mal in mein Alter. Meine Konflikte sind nicht eure.«

»Das ist Schwachsinn.«

»Nein Dag. Es ist einfach eine Veränderung. Jeder macht in seinem Leben Veränderungen durch.«

»Soll heißen?«

»Das ich diesen Weg halt alleine gehe. Es ist meine Reise.«

»Du hättest uns trotzdem früher ...«

Ich brauch dir nicht zu erklären wie schön das wär' so für immer BAND 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt