𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 27

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»Ich überlege, ob ich mit Isabelle wegfahren sollte.« , sagte Katja zu Vincent, der alleine im Studio saß, währenddessen seine Frau ihm vor ein paar Minuten einige Leckereien ihrer Bäckerei vorbeigebracht hatte und sich zu ihm setzte.

»Wohin?«

»Keine Ahnung. Einfach ein Wochenende oder so weg. So das sie abschalten kann. Oder ... um ihre Gedanken besser in den Griff zu bekommen.«

»Hmm.« , murmelte Vincent und starrte auf seinen Bildschirm.

Katja rollte zu ihm rüber. »Dag ist mit ihr zusammen, oder?«

Er nickte fast unmerklich und grummelte ein weiteres Hmm.

»Ich versteh' das nicht. Er hat doch gesagt, er wollte es mit Isabelle wieder hinbekommen. Wie kann man dann so schnell in einer neuen Beziehung sein?«

»So neu ist es ja nicht. Ich meine ... die Frau ist ja nicht neu in sein Leben getreten.«

»Ist das eine Rechtfertigung?«

»Er muss selbst wissen, was er tut.«

»Natürlich muss er das. Aber so viel ich weiß, hatte er Isabelle gerade erst angeboten das sie an ihrer Ehe arbeiten sollen. Wie hat er sich das vorgestellt, wenn er dem äußeren Anschein nach zu urteilen seine Finger nicht bei sich belassen kann?«

»Ich weiß es nicht. Vielleicht ... ja, vielleicht wäre es dann anders gelaufen, wenn Isabelle ihm ... ach, ich weiß doch auch nicht.«

»Ich find' es einfach nur schlimm mitanzusehen. Wir waren dabei als sie sich verliebt haben, und jetzt ...?«

»Sie haben beide viel durchgemacht.«

»Ich weiß Vincent, aber ... wieso hat er jetzt so schnell aufgegeben?«

»Möglicherweise, weil er schon zu lang gekämpft hat. Sein Kampf ging in gewisser Weise seit Rios ...« Er wurde still. »... seit dem Zeitpunkt hatte es in etwa begonnen.«

»Vielleicht hätten wir das verhindern können.« , gab Katja leise an.

»Wie denn? Wir haben das, was uns sichtbar gemacht wurde ja versucht mitzukitten. Mehr war für uns auch nicht möglich. Wir haben unser Bestes getan.«

»Haben wir das?«

»Natürlich fände ich es auch super, wenn die zwei wieder zusammen wären und wenn alles so wäre, wie es damals war ... aber es ist schon lange vorbei ... Dag hat auch eine sehr beschissene Zeit hinter sich und ich bin froh, dass er jetzt jemanden hat, wo er zumindest zum jetzigen Zeitpunkt glücklich sein kann.«

»Ist er das?«

Vincent nickte. »Ja. Ich geh' schwer davon aus.«

»Isabelle ist sauer. Sogar extrem sauer. So kenn' ich sie nicht.« , gab sie an. »Dag hat sie Nia vorgestellt.«

Jetzt drehte er seinen Kopf in ihre Richtung. »Hat er?«

»Ja.« , antwortete seine Frau. »Sie findet das nicht richtig.«

»Dag bekommt ein Kind mit ihr und ... führt eine Beziehung mit ihr. Das sie dann auch Nia kennenlernen sollte, finde ich ... schlüssig.«

»Ja. Da hast du auch Recht. Aber ... es geht mir zum Beispiel darum, wie schnell er das jetzt alles vorantreibt. Nia hat noch nicht mal die Trennung verarbeitet, geschweige denn das, was davor alles war. Wie soll sie denn jetzt all das andere verkraften?«

Vincent fand darauf keine Antwort. Außer ... »Sie kann froh sein, das sie Robin hat.«

»Aber ob Robin, dem gewachsen ist, bezweifle ich.« , sprach Katja direkt. »Er ist doch selber noch ein Kind.«

Ich brauch dir nicht zu erklären wie schön das wär' so für immer BAND 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt