𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 38

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Robin sah erschrocken aufs Handy und machte den Ton rasch leiser, als Dag ihn zurückrief.

Dran ging er jedoch nicht.

Erleichtert atmete er demzufolge ein und aus, als der Anrufer schließlich auflegte, denn währenddessen Robin ihn davor angerufen hatte, hatte ihn der Mut zwischenzeitig verlassen über Nias Aufenthalt petzen zu wollen.

»Ich dachte, du schläfst bei Nia.« , sprach sein Vater urplötzlich hinter ihm und er ließ vor Schreck sein Handy fallen.

»Boah Papa. Musst du dich so ranschleichen?« , fragte er und hob sein iPhone vom Boden auf, um es nach Kratzer zu kontrollieren.

»Ist mein Haus. Hier kann ich so viel schleichen, wie ich das will.« , sagte er und ging an ihm vorbei Richtung Kühlschrank. »Und warum sitzt du zu später Stunde in der Küche?«

»Ich wohn' hier. Ich darf sitzen, wo ich das will.«

»Oh. Haben wir eine Laune.« , bemerkte Vincent. »Wo ist deine Mutter?«

»Bei Isabelle. Çan hatte vor paar Stunden angerufen. Seitdem ist sie weg.«

»Will ich wissen, was jetzt wieder da vorgefallen ist?« , fragte sein Vater und trank aus einer Wasserflasche.

Robin sah ihn an und zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nich', was vorgefallen ist. Und es interessiert mich auch nicht.«

»Wow deine Laune wird ja immer besser.« Vincent lächelte ihn theaterreif an. »Kickt die Pubertät erst jetzt so richtig?«

»Du bist nicht witzig.« , kommentierte Robin und drückte rasch einen weiteren Anruf von Dag weg.

»Und du bist nicht gut darin irgendwas zu vertuschen.« Er kam näher und wollte aufs Display schauen, obwohl es schon zu spät war, um etwas erkennen zu können.

»Du hast ewig gebraucht, um zu checken, das ich auf Nia stehe.« , entgegnete er und sah seinen Vater mit einem vielsagenden Blick an.

»Okay. Die Runde geht an dich.«

Ein weiterer Anruf und er sah nun, dass sein bester Freund dabei war Robin zu erreichen. Doch auch dieses Mal drückte er diesen weg. Woraufhin kurz danach eine Mail ankam.

- Was ist los Robin? Ist was passiert?

Schnell hielt er die Hand aufs Display, doch Vincent hatte die Nachricht bereits gelesen. »Was ist los Robin?« , fragte in diesem Fall er.

»Nichts.« , log er.

»Wieso gehst du denn nicht ran?«

»Muss ich jeden Anruf annehmen?«

»Hat das was mit der Sache zu tun, weshalb deine Mutter bei Isabelle ist?«

»Quatsch. Wieso sollte Dag dann ausgerechnet mich anrufen?«

»Keine Ahnung. Nachdem was alles in letzter Zeit geschehen ist, würde ich nichts mehr als unmöglich deklarieren.«

»Ich hab' keine Ahnung, wieso sie genau bei Isabelle ist.«

»Aber du weißt, wieso Dag dich anruft?!«

Robin betrachtete seinen Vater eine Weile, zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. »Nö.«

»Aha.« Vincent glaubte dies natürlich nicht. »Weißt du denn wenigstens, wieso du seinen Anruf und seine Nachricht ignorierst?«

Sein Sprössling überlegte, was er ihm auftischen könnte, als dessen Handy plötzlich klingelte. Sein Vater holte es heraus und sah Dags Namen darauf. »Ich werd' drangehen.« , sprach er und nahm den Anruf bereits entgegen. »Ja?«

»Hey. Robin hat mich angerufen und geht jetzt nicht dran. Weißt du vielleicht, ob irgendwas vorgefallen ist?«

Vincent blickte zu seinem Sohn. »Ich bin zufällig gerade zu Hause. Warte. Ich geh' mal fragen.« Er stellte seinen besten Freund stumm. »Warum hast du ihn angerufen?«

»Bin dran gekommen.« , log er ein weiteres Mal.

»Ja und ich bin in Wahrheit Batman und verschwinde jedes Mal, sobald das Bat-Signal am Himmel erleuchtet.«

Robin setzte sich genervt auf einen Hocker und gab auf. »Ich ... ich hatt' angerufen, weil ich ihm sagen wollte, wo Nia ist. Aber dann dachte ich mir, dass so herauskommen wird, dass ich gepetzt habe, und deswegen ...«

»Wo ist Nia denn?«

»Sie ist feiern gegangen.«

»Okay?!« Vincent verstand das Problem gerade nicht so Recht.

»In einem Club.« , bemerkte Robin deshalb. »Morgen ist Schule und sie will die Nacht über durchmachen. Sie hat Isabelle belogen und gesagt, sie schläft bei 'ner Freundin. Obwohl ... ich denke, sie wird schon später da penn'n, aber jetzt ...«

»Oh.«

»Ja.«

»Also niemand weiß, wo sie ist?« , fragte er. »Außer du?!«

Robin nickte. »Ja. Genau.«

»Sehr verantwortungslos von ihr. Wenn was passiert, dann ...«

»Ja. Deswegen wollt' ich es ja auch Dag sagen. Aber wenn Nia erfährt, dass ich gepetzt hab', ist sie sauer auf mich.«

»Manchmal muss man petzen, um Menschen die uns wichtig sind zu schützen.«

»Jenaro ist da. Aus diesem Grund wollt' sie glaube ich hin.«

»Woher weißt du, das Jenaro da sein wird? Hat sie dir das erzählt?« , fragte Vincent.

»Nein. Eine Freundin von ihr hat ihr das gesagt und sie auch aufgefordert mitzugehen.«

»Also hat Nia dich belogen?«

Robin nickte. »Ja. Sie weiß nicht, dass ich weiß, wo sie ist. Ich hab' gelauscht.« , gab er zu.

»Dann wirst du auch keinen Ärger mit ihr bekommen.« Er nahm sein Handy höher.

»Nein. Warte. Willst du es ihm etwa sagen?«

»Natürlich. Nia ist ... naiv. Sie denkt nicht nach. Ihre Eltern haben genug Probleme zur Zeit, da benötigen sie nicht noch eine rebellische Tochter.« Er stellte den Stumm-Modus aus. »Dag?«

»Wow. Dachte schon, du hättest mich vergessen.«

»Nein nein. Hör zu. Nia ... ist ... in irgendeinem Club unterwegs.«

»Sie ist was?«

»Ja. Aber hör zu. Robin wollt' es dir sagen, aber er will auch nicht als Verräter dastehen.«

»Wo ist sie?« , fragte Dag.

»Robin. Wo ist sie?«

»Keine Ahnung. Cheedo oder so.«

Vincent hörte Carla am anderen Ende sprechen, was er jedoch nicht verstand und deshalb weiter mit Dag redete. »Rufst du sie an, oder ...?«

»Nein. Kannst du mich abholen? Ich hol' sie da höchstpersönlich raus.«

Er sah zu Robin, der schuldbewusst zu ihm blickte. »Ja. Ich komme sofort.«

Ich brauch dir nicht zu erklären wie schön das wär' so für immer BAND 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt