𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 79

56 15 10
                                    

»Hey, was ist los?« , fragte Dag, als er versuchte, sie umzudrehen, Carla jedoch stur in ihrer Position verweilte.

»Ich ... ich bin wieder genau da, wo es begonnen hat.«

»Was meinst du?«

»Ich bin wieder ... die andere Frau.«

»Nein. Carla, das bist du nicht.«

Er küsste abermals ihre Schulter. Dieses Mal drehte sie sich jedoch um und blickte in seine Augen. »Dag, was machen wir hier?«

»Ich bin nicht hergekommen, um mit dir zu schlafen. Wirklich nicht.«

»Du hast mich nicht bedrängt. Das mein' ich nicht. Ich wollte das. Aber ... das bringt mir doch nichts.«

»Alles, was ich eben gesagt habe, stimmt.« , sagte er. »Ich will das mit uns beiden. Ich will dich.«

»Dann ... trenn' dich.«

»Carla, so einfach ist das nicht.« Er setzte sich nun  ein wenig auf. »Wenn ich könnte, würde ich sofort hierbleiben. Aber ... du weißt gar nicht, wie viel Steine mir in den Weg gelegt werden.«

»Dag, ich kann nicht wieder die andere Frau sein. Ich schaffe das nicht.«

»Das ... das will ich doch gar nicht. Und du bist nicht die andere, du bist die Einzige. Ich habe nichts mit Isabelle, das schwöre ich dir. Ich penn' sogar auf der Couch.«

»Aber du gehst zur Therapie, um ...« Sie setzte sich ebenfalls in die Höhe, und legte sich halb auf ihn drauf, wo sie sich von ihm kraulen ließ. »... es mit ihr hinzubekommen.«

Dag zog sie nahe an seinen Körper. »Ja. Ich ... ich dachte, ich bekomm' es hin. Nicht, weil ich sie ...« Er stoppte ab. »Es war ... einzig für meine Tochter. Ich ... sie ... sie ist ausgezogen. Also nicht richtig. Sie ... sie wohnt zurzeit bei meinem besten Freund, und ... mein Kopf platzt. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich spiel' Vermittler und ... und bekomm' rein gar nichts auf die Reihe.«

»Liebt ... sie dich noch?«

Dag wusste, dass damit Isabelle gemeint war. »Ich würde nein sagen. Und falls doch, ist sie mehr als gut im verschleiern geworden, denn ich spüre nur das Gegenteil.«

»Liebst du sie?«

»Ich ... ich werd' immer Gefühle für sie haben. Es wäre gelogen, wenn ich das abstreiten würde. Sie ... wir waren ewig zusammen. Isabelle ist die Mutter meiner Kinder. Aber ... es sind nicht dieselben, die ich für dich empfinde. Du bist ... die Frau, mit der ich zusammen sein will. Die Frau, die ich ... ich liebe dich Carla. Ich liebe dich wirklich.«

»Was ... erwartest du jetzt von mir?« , fragte sie und verhakte sich mit seinen Fingern.

»Auch wenn es ... egoistisch klingt. Gib uns nicht auf. Warte auf mich.«

»Ich wollte kein Date haben. Das mit ihm war ... von Leni eingefädelt, und ... ich hab' mich drauf eingelassen, nachdem ich euch ... gesehen habe.«

»Willst du ... soll ich dich in Ruhe lassen?« , fragte er. »Ich hab' zwar gerade meine Bitte geäußert, aber ich kann verstehen, wenn du da nicht mitmachst. Wenn du ...«

»Ich will dich.« , antwortete sie. »Nur dich. Keinen and'ren.«

Dag drückte sie an sich. »Gott, du weißt gar nicht, wie sehr ich dich vermisst habe.«

»Kein Sex.« , gab sie plötzlich und unerwartet von sich.

Er verstand nicht, was sie damit meinte. »Was?«

»Das jetzt war ... ein Ausbruch unserer Gefühle, aber ... es darf nicht nochmal geschehen. Nicht, solange du ... bei ihr bist.«

»Okay.« , sagte er sofort. »So lange ich dich weiterhin sehen kann, ist mir das egal.«

Carla ließ Dags Umarmung noch ein paar Sekunden zu, ehe sie kurzerhand zurück auf den Platz neben ihn wechselte. »Das ist auch zu viel. Das ... ich will halt nicht das Gefühl haben, ich wäre nur ... das für dich.«

»Das bist du nicht. Mir tut es wirklich leid, dass ich ... mit dir geschlafen habe, und du jetzt so denkst, aber ...«

»Nein. Ich ... ich denke nicht so. Also ... schon irgendwie, weil ... Dag, ich spüre, was du fühlst, aber ...«

»Baby, ich verspreche dir, ich werde nichts mehr in der Richtung unternehmen.«

»Und ... wie ... sollen wir uns sehen?« , fragte sie. »Ich mein', ohne das es rauskommt. Beim letzten Mal, war es ... halt anders.«

»Wir schaffen das. Ich hab' jetzt auch ein Alibi.« Er streckte sich nach seiner Hose und holte sein Handy hervor, wo er ihr die derzeit laufende Story präsentierte. »Ich sitz' im Studio.«

»Aber das ist keine Lösung Dag. Das ... führt uns nicht weiter.«

»Ich weiß, aber ... ich will dich trotzdem weitersehen, wenn du ... wenn dir das Recht ist.«

Sie nickte. »Ich will dich auch sehen.« , flüsterte sie und legte sich seitlich, um ihn anzusehen. Dag positionierte sich ebenso wieder in diese Seitenlage. »Denkst du, wir schaffen es?«

»Ja. Wenn ich diesen Glauben verliere, habe ich gar nichts mehr im Leben. Also ja.« Er berührte ihre Wange.

»Wie geht es dir überhaupt? Du sagtest, deine Tochter wäre weg.«

»Ja. Sie ... sie hat aus Wut und ... Verzweiflung, also ich gehe mehr von Verzweiflung aus, etwas ... kaputtgemacht, was ... für Isabelle sehr wichtig ist.«

»Oh. Und ... dann ist es eskaliert?«

»Ja. Ich war nicht da. Ich war ... in Südafrika. Beide reden nicht miteinander. Die eine aus Angst, sie wird gehasst und die andere aus Panik, ihr gegenüberzutreten, weil man sie hassen könnte. Und was ich auch mache, ist falsch.« Carla streichelte über seinen Kopf und küsste ihn kurz. »Ich dachte ...« , begann er.

»Ja, ich weiß. Sieh es als ... zuvorkommende Geste an.« Sie kraulte ihn weiter. »Du machst nichts falsch. Du gibst dein Bestes.«

»Wird leider nicht so angesehen. Ich komm' mir vor wie ein Depp. Isabelle ist sauer, weil ich den Kontakt zu Nia aufrecht erhalte. Aber ich will ...«

»Das ist nichts Falsches Dag. Sie ist deine Tochter.«

»Ein guter Freund von mir hat uns auch gerade berichtet, dass er unheilbar krank ist. Ich hab' so sehr das Gefühl, als will mir jemand alles nehmen.« Er streichelte über ihren Rücken. »Dich will und kann ich nicht auch noch verlieren.«

»Ich will dich auch nicht verlieren.« , sagte sie und küsste Dag trotz ihres selbst ausgesprochenen Verbots der Intimität ein zweites Mal.

Ich brauch dir nicht zu erklären wie schön das wär' so für immer BAND 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt