𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 68

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»Und du ... hast nicht den Mund aufgemacht?« Vincent, der mit Dag im Studio saß, schaute ihn fragend an.

»Damit es wieder im Streit endet?«

»Ja, aber das ist doch ... kein Ansatz. Ich mein', das mit euch beiden kann Monate ... wenn nicht sogar Jahre dauern. Sei mir nicht böse Dag, aber ihr habt euch so weit voneinander entfernt, das wird kein Kurztrip.«

»Dessen bin ich mir bewusst.«

»Aber Isabelle anscheinend nicht.«

»Ich denke schon. Nur hat sie Angst, auf Nia zu treffen.«

»Weißt du, Katja und mir macht es nichts aus, wenn Nia bei uns ist. Robin und sie haben sich auch wieder vertragen und sind, denke ich, auch wieder ein Paar. Sie pennt schließlich auch bei ihm, aber ... so geht das nicht. Das wird Nia doch nicht helfen.«

»Das weiß ich. Aber ich muss es auch Isabelle so angenehm, wie nur ...«

»Was?« , unterbrach er ihn.

»Ja, lass mich doch ausreden, dann ...«

»Nein, wie hast du ... sie gerade genannt?«

»Isa- ...« Er hörte auf zu sprechen. Hatte er sie tatsächlich Isabelle bezeichnet? Hatte er sie je so genannt? »Ich ... ich mein' Isy.«

»Ja. Das war mir klar.« Er rollte mit seinem Stuhl näher. »Dag, du bist dabei dich ... abzunabeln.« , sprach er es aus.

»Ich werd's schaffen.«

»Und Ca- ...«

»Nenn' nich' ihren Namen.«

»Doch Dag. Wenn du das hinbekommen willst, sollte sie kein Problem, oder besser formuliert, keine Option mehr für dich darstellen.«

»Ich werd's auch so schaffen.«

»Wo hast du geschlafen?«

»Auf der Couch.«

Vincent schüttelte den Kopf. »Man kann nichts erzwingen. Da kann nur scheiße bei raus kommen.«

»Ich hab's ihr versprochen. Ich werd's schaffen. Irgendwie.«

»Das wirst du nicht. Und Isabelle auch nicht. Ihr habt euch ... weiterentwickelt ... und ... das nicht gemeinsam.«

»Was soll ich dann tun? Alles wegwerfen?«

»Dag, ihr ... ihr werft nichts weg. Es ist einfach nur ... ein neues Kapitel für euch beide. Nur weil man getrennt ist ...«

»Nia kommt damit aber nicht klar.« Er wurde lauter.

»Ich glaube, sie wird noch weniger damit klar kommen, wenn sie bemerkt, das ihr beide ... nicht mehr ... das füreinander empfindet, wie ... damals. Wenn sie denn alltäglichen Krach mitbekommt. Ihr spielt ihr damit im Grunde nur vor, ...«

»Ich hab's versprochen.« , wiederholte er. »Und ... vielleicht klappt es ja doch. Eventuell ...«

»Willst du es denn?« , unterbrach Vincent ihn.

»Hab' ich doch ...«

»Nein. Willst du tatsächlich diese Gefühle für Isabelle haben, oder ...«

»Ich hab' Gefühle für sie Vince. Sie ist mir kein bisschen unwichtig.«

»Das habe ich auch nicht behauptet. Dennoch pocht dein Herz für 'ne and're.«

»Das Thema hatten wir schon.«

»Ja. Weil es nicht unwichtig ist. Sie ... Carla ist dir nicht unwichtig.« Er schüttelte wieder den Kopf. »Dag, das wird nicht hinhauen.«

»Ich kann es aber versuchen.«

»Natürlich kannst du das. Und ich wäre auch froh, ihr würdet gemeinsam einen Nenner finden, aber ... es wird mit Sicherheit nicht so kommen, das ihr zwei wieder ... Dag und Isy werdet.« Er setzte sich ein wenig mehr nach vorne. »Ihr solltet lieber dran arbeiten, euch ... zu verstehen, und in diesem Zuge das sein, was euch keiner nehmen kann.« Er stupste Dag leicht mit seinem Fuß an. »Nämlich ... Nias Eltern sein.«

»Ich vermisse sie.« , sagte er leise. »Ich vermiss' sie wirklich.«

»Ich weiß.« Er wusste, dass damit Carla gemeint war.

»Warum ist das Leben so scheiße schwer?«

»Ich weiß es nicht. Aber ... siehst du ... du merkst es doch selbst. Du weißt, dass es nicht hinhauen kann, weil du gar nicht ...« Er atmete tief ein. »... du warst glücklich.«

Dag nickte. »Ich hab's ... Isy versprochen.« , gab er dennoch an. Und war des Weiteren erleichtert, das er sie ... wie sonst auch bezeichnet hatte. Unabhängig davon ... Vincent hatte Recht. Er war bereit gewesen, ein neues Leben zu starten. Bis zu dem Zeitpunkt, wo er wieder zurückgerudert war ... Zurück auf diese einsame Insel.

Genau so fühlte er sich.

Einsam ... und alleine.

»Tust du mir einen Gefallen.« , sprach Dag und stand dabei auf.

»Klar. Natürlich.«

»Hör auf, darüber zu reden.« Seine Stimme war leicht zittrig. »Ich werd's durchziehen. Egal, wie schwer es wird.«

»Dag, ich wollt' dir nicht ...«

»Lass es einfach. Ich bekomm' das hin. Ich werd' meine Ehe ... retten und das mit Nia werde ich dadurch auch wieder hinbekommen.«

»Ich wollt' dich damit nicht ...«

»Ich weiß Vince, okay. Ich weiß es.« Seine Stimme wurde lauter. »Aber ich hab' das Gefühl, mein Kopf platzt. Ich hab' die Entscheidung zwischen glücklichsein oder das Richtige tun.«

»Nein das hast du nicht.«

»Doch. Egal, wie du es darbietest, es bleibt genau so. Da gibt es nichts anderes.«

»Doch. Du musst nur ...«

»Nein. Lass es.« , schrie er. »Ich liebe sie. Ich liebe sie wirklich. Ich liebe Carla und ich will bei ihr sein. Ich will einfach nur bei ihr sein. Und es tut scheiße weh, wenn du mir jedes Mal mit Dingern kommst, die ich anders machen könnte. Ich bekomm' sie nicht wieder. Carla ist weg. Ich muss das hier durchziehen. Für Isabelle und für Nia.«

»Und wo bleibst du, wenn du für jeden etwas machst, aber nicht für dich?«

»So ist das Leben nun mal.« Auf eine weitere Diskussion war er nicht aus. Dag hatte genug. Er ließ Vincent sitzen und verschwand auch eilig.

Er hatte nicht vorgehabt ihn anzumaulen, aber er konnte es tatsächlich nicht mehr hören. Ein Rat jagte den anderen, doch nichts davon war anzuwenden.

Er musste halt an seine Familie denken und ... nun wo Isabelle faktisch an der Ehe arbeiten wollte, gab es kein Zurück mehr.

Nias Reaktion auf Rio ... auf ihre Mutter ... all das waren Hilfeschreie, die er nicht wegschieben konnte.

Er musste das, was er wollte ... vergessen.

Die Gedanken waren da ... dennoch ... fand er sich ein wenig später nahe Carlas Wohnhaus wieder.

Wie sollte er es schaffen, sie zu verdrängen, wenn er immerwährend ... wie ein Bumerang, zu ihr zurückflog?

Ich brauch dir nicht zu erklären wie schön das wär' so für immer BAND 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt