7. Kapitel

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|Tarja| Als ich an diesem Abend von der Arbeit kam, erblickte ich Vivi mit Samu auf der Couch. Er kitzelte sie sanft und übersät ihren Hals mit Küssen, weshalb sie wie ein kleines Mädchen kicherte. Beide schienen mich nicht zu bemerken. Warum zur Hölle findest du das nicht zum dahinschmelzen, Tarja?! Was stimmt nur nicht mit dir?!

"Hey!", murmelte ich und abrupt lösten die zwei sich voneinander. "Ups. Hey Süße! wir haben dich gar nicht kommen hören.", begrüßte Vivi mich und schenkte mir ihr wunderschönes Lächeln, woraufhin ich mich bemühte, ein möglichst glaubhaftes, zu erwidern. "Hey, Tarja!", kam es auch von Samu. Wow, es spricht! "Ist es okay für dich, wenn Samu heute hier schläft?" "Ja klar.", antwortete ich und wieder streiften meine Lippen, die Andeutung eines Lächelns.

Ich verschwand in meinem Zimmer, befreite mich aus meinem Kleid und schlüpfte in mein Bett. Ich war müde und weil ich wusste, dass eine Vivianne Raudsepp sich keine Typen zum nebeinander einschlafen einlud und ich auch Samus, nennen wir es 'Erregungsfreudigkeit' heute quasi hautnah kennenlernen durfte, war ich mir sicher, dass diese Nacht keine ruhige für mich werden würde... Ein großes Manko unsere WG: Viiiel zu dünne Wände!

***

|Vivi|"Ich bin so froh, dass ihr euch endlich ausgesprochen habt.", murmelte ich in Samus Armen. "Mhm." Er fing mit einer meiner Haarsträhnen an, zu spielen. "Und ich sag dir was, auch wenn du jetzt mit Tarja befreundet bist, ihre Zickereien müssen selbst die, die ihr am liebsten sind ertragen." "Mhm." "Kannst du auch was anderes sagen?", fragte ich gespielt entrüstet und tippte ihm auf die Brust. "Mhm." "Samuuu!", quietschte ich und rüttelte an seinem Arm. "Sorry, aber bei diesem Anblick ist mir einfach gerade nicht nach reden zumute.", raunte er mit tiefer Stimme und umfasste grinsend meine Taille. Ich spürte seine Erregung an meinem Po und musste schmunzeln.

In einer schnellen Bewegung hatte er mich herum gerissen und sich mit gleicher Geschwindigkeit von seinem Shirt befreit. "Hier auf der Couch? Und wenn Tarja kommt?", murmelte ich unsicher und Ruck Zuck hatte er mich auf seine Arme gehoben. "Du hast Recht, wir wollen Tarjas und meine Freundschaft ja nicht schon zu Beginn überstrapazieren.", knurrte er und warf mich, in meinem Schlafzimmer angekommen, aufs Bett. Ich keuchte auf, als er hastig über mich kroch. Da hatte es aber heute jemand eilig!

Gekonnt knüpfte er meine Bluse auf und legte meinen, nur noch von einem Spitze-BH umrahmten Busen, frei. Er verteilte hauchzarte Küsse, überall auf meiner Haut und jede seiner Berührungen ließ meine Libido lauter werden. Ich streckte mich ihm entgegen und drückte das Kreuz durch, sodass er mich von dem überflüssigen Stoff befreien konnte. Seine großen Hände fingen an, meinen gesamten Körper zu erkunden, bis auch Hose und Slip weichen mussten.

Mit funkelnden Augen musterte er mich. "Du bist so unfassbar schön!", hauchte er, während er mich betrachtete. Ich verschränkte meine Finger in seinem Nacken und zog ihn ganz nah an meine Lippen. "Nicht nur gucken, anfassen! Ich will dich spüren Samu...Jetzt! ", säuselte ich. Das ließ er sich natürlich nicht zweimal sagen. Seine Männlichkeit suchte mich heftig und unerwartet auf und ich stieß ein Stöhnen aus. "Oh Goooott!" Ich krallte mich unwillkürlich in das Kopfkissen, als die folgenden Stöße der Lust, mir gänzlich den Verstand raubten.

***

|Tarja|Genervt wanderte mein Blick zu dem Wecker, auf meinem Nachtschränkchen. Halb vier Uhr, morgens. Wow, das war selbst für Vivi Rekord! Vielleicht sollte ich die Sache mit Samus 'alten Eiern' tatsächlich nochmal überdenken...
Vor etwa einer halben Stunde hatte das laute Gejauchze, Gestöhne und Geknurre endlich ein Ende genommen. Das änderte aber nichts an meiner Schlaflosigkeit. Ich rollte mich in meinem Bett herum, als ich plötzlich ein Geräusch vernahm und ein großer Schatten, in meiner Zimmertür auftauchte.

Der Schatten schob sich durch die Tür und glitt auf mich zu. Ich schreckte hoch, als er auf meinem Bett Platz nahm und fuhr herum, um die Nachttischlampe anzuknipsen. Das warme Licht enthüllte die bekannten Züge.

"Verdammt du hast mich zu Tode erschreckt!", stieß ich aus und Samu legte seinen Finger auf meine Lippen. "Pssscht! Nicht so laut!", raunte er leise und ich schüttelte ihn ab. "Was soll das? Was willst du hier?", zischte ich. "Ich wollte fragen, ob zwischen uns alles okay ist?" "Okay???", wiederholte ich in ungewohnt hoher Stimmlage. Drehte er jetzt völlig durch?! "Ja...ich seh doch wie unglücklich du aussiehst. Dein aufgesetztes Lächeln mag zwar bei Vivi ziehen, aber bei mir definitiv nicht." Baff sah ich ihn an, mir fehlten echt die Worte und als ich meine Sprache wiederfand, musste ich mich zusammenreißen, nicht laut zu werden.

"Du kommst hier her, zu mir...in mein BETT, nachdem du dir mit Vivi, gerade stundenlang, die Seele aus dem Leib gevögelt hast und fragst, ob zwischen uns alles OKAY ist?", pampte ich ihn gedämpft an. "Ja.", antwortete er bloß trocken. Verdammt nochmal, das konnte doch nicht sein ernst sein!? "Sag mal merkst du noch was?!" Verwirrt sah er mich an, schien tatsächlich nicht zu verstehen, wo mein, meines Erachtens nach, ziemlich offensichtliches Problem lag.
"Verdammt Samu, du hast mich gestern geküsst, nachdem ich dich einen Arsch genannt habe und heute hast du nen Ständer gekriegt, weil ich die Augen verdreht und deine Eier erwähnt habe. Und jetzt, nachdem wir besprochen hatte, dass wir nur noch die 'Freunde' vor Vivi spielen wollen und ansonsten, am besten gar nichts mehr miteinander zutun haben sollten, setzt du dich an mein Bett und möchtest einen emotionalen Smalltalk mit mir führen?"

Samu dreht sich weg und ich sah, wie er den Raum in Augenschein nahm, als würde er dort nach den richtigen Worten suchen. Dann sah er mich wieder an, allerdings auf eine Weise, die ich in seinen, mir gegenüber sonst immer eher eisigen Augen, noch nie gesehen hatte. Es lag eine gewisse Wärme in seinem Blick. Ich redete mir ein, dass das Licht sein musste... Als ob ein Samu Haber mich SO anschauen würde...

Irgendein Gedanke klärte jenen Blick seinerseits und er biss sich auf die Lippe. "Du hast Recht...das war bescheuert von mir...das war ALLES so bescheuert von mir! Ich...ich hab keine Ahnung...ich weiß nicht... Ach egal, ich geh wohl besser wieder..." Sah ich da Traurigkeit, oder gar Enttäuschung in seinen Augen? Nein! Das musste auch ne optische Täuschung durch das Licht sein... Mist! Licht konnte keine Emotionen abbilden...

Er erhob sich in einer fließenden Bewegung. "Samu!", hielt meine Stimme ihn zurück. "Bist du...bist du etwa traurig?", fragte ich in den Raum hinein und bereute die Frage gleich darauf wieder. Er drehte sich auf dem Absatz um, glitt auf mein Bett und zog mich unerwartet an sich heran. Seine warmen Lippen legten sich sanft auf meine und verließen diese genauso schnell wieder, sodass ich den zarten Kuss, kaum realisierte.

"Gute Nacht Tarja!", flüsterte Samu und war wieder bei der Tür, um diesmal endgültig mein Zimmer zu verlassen. Meine Finger wanderten an meine Lippen, versuchten auf ihnen irgendetwas zu fassen zu bekommen, was verriet, dass ich mir die letzten Sekunden nicht eingebildet hatte. Was hatte das alles bloß zu bedeuten?

You Give Love A Bad NameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt