30. Kapitel

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|Tarja| Es war, als hätten jene Worte etwaige Dämme der Zurückhaltung, zwischen uns, von jetzt auf gleich gebrochen.
Samus Lippen senkten sich stürmisch auf meine, während ich die Knöpfe seines Hemdes aufriss und mich an seine warme nackte Brust drängte. Seine großen Hände, tauchten unter die Wasseroberfläche und schoben den nassen Stoff meines Sommerkleides hoch.
Er verlagerte kurz sein Gewicht, sodass ich den Reißverschluss seiner Shorts öffnen konnte, da ich immer noch meine Beine um ihn geschlungen hatte.
Seine Finger glitten zwischen diese und schoben meinen Slip so zur Seite, sodass er in mich eindringen konnte.

Ich stöhnte bei diesem herrlichen Gefühl, ihn in mir zu spüren, auf und auch er gab ein sonores Knurren von sich.
Er taumelte kurz ein Stück im Wasser nach hinten, doch dann festigte sich sein Stand wieder und während er mir mit seinen Händen auf den Schulterblättern Halt gab, ließ er kräftig seine Hüfte gegen meine prallen.
Zischend legte ich meine Arme um seinen Hals und sackte mit dem Kopf an seine Brust. Doch unwillkürlich spürte ich seine Finger an meinem Kinn, welches er anhob, sodass ich gezwungen war, ihm in die, vor Lust beinahe pulsierenden Augen, zu sehen, in denen eine Dunkelheit lag, bei der sich mir alle Härchen aufstellen.
"Ich will dich sehen!", raunte er verführerisch und festigte unsere Blickverbindung zu einem intensiven Bündnis, während seine Hüften den Rhythmus für meinen rasselnden Atem gaben.

Es fiel mir schwer meinen Kopf aufrecht zu halten, aber ich war mir sicher, dass es mir genauso schwer gefallen wäre, die Augen von diesem, vor Ekstase glühenden Gesichtszügen unmittelbar vor mir, zu lassen.
Ich kann überhaupt nicht sagen, ob es mehr dieser Anblick, oder seine erbarmungslosen Bewegungen in mir waren, die mich in immer weitreichendere Höhen trieben.
Mein Puls schlug Purzelbäume, während er mir stöhnend seinen Atem ins Gesicht stieß und das Wasser immer wieder im gleichen Rhythmus gegen unsere, ineinander verschlungenen Körper, schwappte.

Und plötzlich war er da...viel schneller als ich ihn erwartet hatte, baute sich der Orgasmus in meinen Lenden auf, strömte gleichsam heiß und kalt durch mich hindurch, wob mich in seine alles verzehrende Kraft ein, ließ mich erzittern und heftig aufkeuchen.
Meine, zu einem erlösenden Stöhnen, leicht geöffneten Lippen wurden augenblicklich von Samus, mit einem herrischen Kuss, verschlossen und ich hielt die, immer wieder erschütternde Spannung, in meinem Unterleib, nicht länger aus.
Samu warf den Kopf in den Nacken, als er mir folgte und mit zitternden Händen mein Gesicht umfasste, um mir, während der Höhepunkt ihn durchzuckte, in die Augen sehen zu können, die ich kraftlos kaum noch in der Lage war, offen zu halten.

Beide im Einklang keuchend und immer noch völlig von der Explosion in unseren Körpern überwältigt, sahen wir einander an.
"Ich liebe dich!", wisperte er mit zitternden Lippen und schlagartig war es, als hätte der Orgasmus in meinem Inneren nie existiert.
Ich ernüchterte vom einen Moment auf den anderen und sah ihn mit aufgerissenen Augen an.
"Wwwas?", presste ich hervor und entzog mich ihm, um auf dem Grund des Sees wieder auf meinen eigenen Füßen zum Stehen zu kommen.
Er schluckte und schien selbst ein bisschen verwirrt über die Worte, die ihm da gerade entschlüpft waren. "Ich...äh...", stammelte er und biss sich nervös auf die weiterhin vibrierenden Lippen.

"Samu! Tarja!", schrien plötzlich vertraute Stimme vom Ufer her und ich riss mich herum.
An der Promenade standen fünf dunkle Schatten und starrten zu uns aufs Wasser.
"Was macht ihr denn da?", hörte ich Mikkos Stimme heraus.
"Wir...wir kommen!", rief ich zurück, glättet den Saum meines Kleides und schwamm los. Samu brauchte etwas länger, bis auch er sich in Richtung Ufer, in Bewegung setzte.
Immer noch hallten Samus drei Worte in meinem Kopf wieder, schlugen gegen meine Hirnwände und sorgten dafür, dass ich einfach nicht klar denken konnte. Wie viel Bedeutung konnte man ihnen zuschreiben?

Ich watete aus dem See und ließ mir von Sami an Land helfen.
"Was habt ihr im Wasser gemacht?", erkundigte sich Raul und fünf Augenpaare durchstocherten mich neugierig.
Ich sah mich zu Samu um, der ebenfalls das Ufer erreicht hatte und triefend aus dem Wasser stieg.
"Wir haben uns nur ein bisschen geärgert und da hat Samu mich in den See geschubst...", erklärte ich.
Ich fing Samus Blick auf, der unsicher vom einen Bein aufs andere trat und schließlich, in die Richtung der Jungs, meine Antwort knapp abnickte.

"Okay Leute ich bin verdammt müde...gehen wir zurück zum Bus?", fragte Riku gähnend und schaffte es so, die misstrauischen Blicke der anderen von uns abzulenken, wofür ich ihm in diesem Moment mehr als dankbar war.
Also machten wir uns wieder auf den Weg, zurück zum Tourbus.
Unterwegs wechselten Samu und ich kein Wort. Immer wenn ich seinen Blick suchte, wich er diesem sofort aus.
Verdammt, was hatte das nur zu bedeuten? Waren seine Worte ernst gemeint? Oder hatte der Orgasmus einfach nur sein Gehirn verrückt spielen lassen? Ich musste unbedingt mit ihm darüber reden! Heute noch!

Wir betraten gerade den Tourbus, Samu voran, während ich immer noch völlig vertieft in meine Pläne war, wie ich Samu gleich am besten alleine zur Rede stellen konnte, als es plötzlich zu einem Rückstau auf den Busstufen kam.
"Wer hat dich denn hier rein gelassen?", hörte ich Samu entsetzt aufstoßen.
Neugierig hängten die Bandjungs und ich die Köpfe in die offene Tür, um zu sehen, was sich im Inneren abspielte.

"Ich freu mich auch dich zu sehen Samu!", vernahm ich eine gespielt entrüstete Stimme.
Eine vertraute...weibliche Stimme... "Vivi?", rief ich mit mindestens dem gleichen Schock-Faktor wie Samu in der Stimme und starrte entsetzt in das Gesicht meiner besten Freundin.
"Ich war so frei und hab ihr den Schlüssel zukommen lassen, weil sie euch überraschen wollte.", grinste Mikko stolz, als wir uns alle im Businnenraum versammelt hatten.

Samu ließ sich, immer noch in einer Art Starre gefangen, von Vivi an sich ziehen und küssen.
Plötzlich waren mein schlechtes Gewissen und alle grausamen Gedanken, die Samu und ich vereinbart hatten, während der Tour zu verdrängen, wieder präsent und sie preschten mit solch einer Wucht auf mich ein, dass mir schlecht wurde.
Vivi rannte mir in die Arme und ich schaffte es mit Mühe mir ein Lächeln auf die Lippen zu zwingen.
"Ich hab euch so vermisst, das glaubt ihr nicht!", quietschte sie freudig und drückte mich an sich. Über ihre Schulter konnte ich sehen, wie Samu sich verzweifelt durchs Haar raufte.
Was zur Hölle machten wir denn jetzt???

"Wie kommts, dass du es hier her geschafft hast?", wand sich Riku an Vivi und ich erhaschte einen Blick auf seine ebenfalls, weniger begeisterten Züge. Im Gegensatz zu Samu und mir, gelang es ihm aber besser ein Pokerface aufzusetzen.
"Ich hab ein Shooting hier in der Nähe und da dachte ich mir, wozu ein Hotel nehmen, wenn ich meinen Lieblingen einen Besuch abstatten kann.", teilte Vivi strahlend über beide Ohren mit. "Ich dachte mir, dass Samu für ein paar Tage sicherlich sein Bettchen mit ihr teilen kann.", ergänzte Mikko und zwinkerte seinem Freund schelmisch zu, dessen blaue Augen nur noch größer wurden.
Oh Gott! Sie wollte hier bleiben? Über Nacht? Für ein paar Tage?
Meine Kinnlade musste mir irgendwo zu Füßen liegen.

"Wie lange bleibst du denn, Süße?", fragte ich an Vivi gewandt und strich ihr gekonnter lächelnd, als ich es erwartet hatte, über die Schulter.
"Ich weiß noch nicht, das hängt ganz davon ab, wie lange ihr es mit mir aushaltet!", lachte sie auf und Samu und ich wechselten einen Blick, der alles sagte. Von jetzt auf gleich, war unser großes Problem zu einem gewaltigen geworden!

You Give Love A Bad NameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt