17. Kapitel

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|Tarja| Eine Woche später fand in dem Sunrise Avenue Studio eine Art Tour-Start-Party zugunsten der Bandjungs statt, zu der auch Vivi und ich eingeladen waren. Auch wenn ich meine beste Freundin noch gerne dafür, dass sie Samu von meinem Traum erzählt hatte, zusammengestaucht hätte, beließ ich es dabei und sprach sie nicht nochmal darauf an, da meine Angst zu groß war, dass meine Lüge ins Taumeln geraten könnte.

In unsere schönsten Kleider geworfen, Vivi trug gold, ich dunkel rot, machten wir uns auf dem Weg zu dem Studio, welches ungewohnt herausgeputzt worden war.
Ein großes Buffet war serviert, eine Tanzfläche freigeräumt und eine Bar aufgestellt worden.
Der Raum war voll von Männern in Anzügen und auch der ein, oder anderen Frau, wobei sich diese allerdings klar in der Minderheit hielten.
Mikko hatte uns gerade empfangen, als auch schon die Jungs des Abends um die Ecke bogen.
Oh. Mein. Gott.
Raul, Sami, Jukka, Osmo, Riku und vor allem Samu in ihren Anzügen zu sehen, raubte mir für eine Millisekunde den Atem.

Der schwarze Stoff lag perfekt auf Samus Haut, umschmeichelte ihn, rahmte ihn ein...ließ ihn verdammt nochmal perfekt aussehen!
Ich musste mich wirklich zusammenreißen, dass ich ihn nicht mit weit aufgerissenen Augen und sabbernd angaffte...
Die Jungs machten die Runde und begrüßten uns alle mit einem Kuss auf die Wange.
Auch Samu näherte sich mir, mit einem breiten Grinsen, zog mich an sich, hauchte mir einen Kuss auf die Wange und flüsterte leise hinterher: "Naa, schön geträumt?"
Mit einem vernichtenden Blick, in seine Richtung, versuchte ich mich von diesem unglaublich betörenden Duft seinerseits, abzulenken.

Der Abend nahm seinen Lauf, es gab literweise Alkohol und leider (eine schlechte Angewohnheit von mir) trank ich um einiges mehr, als ich von dem Luxusbuffet aß, weshalb ich bereits nach wenigen Stunden den Alkohol in mir deutlich spüren konnte.
Vivi und Samu eröffneten die Tanzfläche mit einem...na ja eigentlich sollte es glaube ich ein Walzer sein, aber bei so viel Sexappeal konnte man diese Inszenierung wohl kaum als solches durchgehen lassen...
Da auch die zwei Turteltauben, der Bar gegenüber, nicht gerade abgeneigt waren, fraßen sie sich, während sie ihren Hüftschwung präsentierten, fast auf.
Genervt über dieses Bild und durch den Alkohol etwas zu emotional, saß ich in der Lounge und beobachtet die beiden bei ihrem Sex-Tanz, bis Riku sich zu mir gesellte.

"Das setzt dir echt zu, hab ich Recht?!", murmelte er und folgte meinem Blick zu dem, sich verschlingenden Pärchen.
Ich riss mich herum und schüttelte entschieden den Kopf, wobei ich bei meiner Promillezahl eigentlich eher wie ein Wackel-Dackel ausgesehen haben musste.
Plötzlich wurde mir verdammt schlecht...
Scheiße, war das etwa zu viel Alkohol gewesen?
"Riku wo sind die Toiletten?", presste ich hervor und sprang auf. "Da hinten!", bedeutete er mir und ich schwangte davon.

Ich konnte die Räume mit den Klosymbolen schon erkennen, drückte die Tür auf und fiel in den Raum hinein.
Moment mal, hier gab es gar kein Klo und auch kein Waschbecken und überhaupt...das hier war keine Toilette, das musste eine Art Gitarren-Lager sein.
Meine Beine trugen mich augenblicklich nicht mehr, ich knickte ein, sackte zu Boden und riss dabei eine der Gitarren mit herunter. "Fuck!", stöhnte ich auf und hielt mir mit schmerzverzerrtem Gesicht die Seite, auf die ich einen Adler gemacht hatte.

Na ja ein Gutes hatte es, jetzt wo ich auf dem Boden saß beziehungsweise eigentlich mehr lag, war mir zumindest nicht mehr schlecht.
Ich lehnte gerade meinen Kopf an die kühle Wand hinter mir, als die Tür des kleinen Raumes aufgerissen wurde.
Ich hob den Blick und sah in ein eisblaues Augenpaar.

"Oh nein...das Arschloch...", lallte ich vor mich hin.
"Was machst du denn hier drin?", zischte Samu, machte einen Schritt in den Raum und zog die Tür hinter sich zu. "Und warum liegst du auf dem Boden...Moment mal WARUM LIEGT MEINE GIBSON AUF DEM BODEN?" Seine Stimme enthielt von null auf hundert einen aggressiven Groll. "Deine...waaaas?", brabbelte ich. "Bist du bescheuert? Weißt du wie teuer die war?! So viel verdienst du nicht mal monatlich!", rief er und wiegte die Gitarre, wie ein Baby, in seinen Armen.
"Anstatt mal darüber nachzudenken, dass ich mir vielleicht auch wehgetan hab...", murmelte ich und schob trotzig die Unterlippe vor.
"Oh entschuldige vielmals!", frotzelte er sarkastisch und stellte seine Gitarre wieder sorgsam in ihr Regal.

You Give Love A Bad NameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt