150. Kapitel

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|Tarja| Meine Beine trugen mich aus dem Club hinaus an die frische Luft, welche augenblicklich meine staubtrockene Lunge füllte. Befreit atmete ich auf, ließ mir den abendlichen Wind ins Gesicht wehen und genoss es, wie er meine Haare aufwühlte. Warum nur musste es sich so seltsam anfühlen, Samu zu küssen? Im ersten Moment hatte es so unglaublich gut getan, ja ich hatte mich schon beinahe nach seinen Lippen gesehnt, doch plötzlich war da dieses seltsame Gefühl gewesen, dieses falsche Gefühl...dieses Bild in meinem Kopf... "Tarja!" Ich fuhr herum und sah, wie Samu aus dem Club heraus trat. "Was...was...?", keuchte er verständnislos und gestikulierte verwirrt mit den Händen in der Gegend herum. "Samu es...es tut mir leid...", brachte ich bloß hervor und sah betroffen zu Boden. Wie hatte ich ihn nur so ins Messer laufen lassen können? Das war bestimmt nicht meine Absicht gewesen! Im Grunde verstand ich mich ja selbst nicht... "Hab ich was falsch gemacht?", fragte er aufgewühlt und näherte sich mir vorsichtig. Ich schüttelte bloß den Kopf. "Natürlich habe ich was falsch gemacht...Gott es tut mir so leid, ich wollte dich nicht so überfallen, ich...", stammelte er aufgeregt drauf los und seiner ganzen Körperhaltung war deutlich zu entnehmen, was für ein schlechtes Gewissen er hatte. "Samu nein...nein!" Ich trat an ihn heran und legte meine Hand an seine Wange. Er zuckte bei meiner zaghaften Berührung zusammen, ehe er den Blick hob und seine Augen meine fixierten. "Du hast nichts falsch gemacht! Es ist nur...ich...ich kann das einfach noch nicht...es tut mir leid, aber..." Ich schluckte schwer, ließ meinen Blick kurz zu Boden und schließlich wieder zu ihm empor gleiten. "Ich kann dich einfach noch nicht küssen, ohne SIE vor Augen zu haben." Ein bitterer Seufzer erschütterte Samus Körper. "Oh Tarja!", stöhnte er und ich spürte seine Finger an meiner Wange. Eine einzelne Tränen löste sich aus meinem Augenwinkel und ich schluchzte kaum hörbar auf, ehe Samu mich an seine Brust zog und die breiten, muskulösen Arme um mich schlang. Ich presste mich fest an ihn, vergrub mein Gesicht in seinem Shirt und sog seinen beruhigenden Duft in mich hinein. "Wir haben alle Zeit der Welt, okay?", raunte Samu mir ins Ohr und hauchte einen Kuss auf meinen Scheitel. Dieser Satz war der wohl schönste und erleichternste, den er in diesem Moment sagen konnte und er ließ mich stumm schmunzeln. Ich hob den Kopf und sah ihn an. "Willst du zurück ins Hotel, oder wieder in den Club?", erkundigte Samu sich vorsichtig und strich mir dabei sanft durchs Haar. "Lass uns das hier nicht wegen meiner Dummheit versäumen und wieder zurück zu den Jungs gehen.", antwortete ich lächelnd. "Gerne... Unter der Bedingung, dass du nie wieder behauptest, dass du dumm bist.", wisperte Samu mit ruhiger Stimme und ich konnte einfach nicht anders, als zu grinsen. "Okay.", stimmte ich zu und nickte herüber zur Tür des Clubs, woraufhin wir beide diesen wieder betraten, fast als ob nichts gewesen wäre, aber eben nur fast...

You Give Love A Bad NameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt