31. Kapitel

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|Tarja| Während Riku uns Cocktails mischte, waren die Jungs und Vivi in ein aufgeregtes Gespräch vertieft. Einzig und allein Samu und ich standen eher neben uns, als, dass wir wirklich an der Konversation beteiligt waren.
Auf einmal zog Samu seine Zigaretten aus seiner Tasche, suchte meinen Blickkontakt und bedeutete mir mit einem unauffälligen Nicken Richtung Tür, mit ihm nach draußen zu kommen, woraufhin wir uns beide erhoben.
"Oh ihr geht rauchen? Ich komme mit!", unterbrach Vivi sich selbst. Samu erstarrte und blickte hilfesuchend zu Riku herüber, der sofort reagierte: "Warte Vivi! Ich brauch hier mal deine Hilfe!"
"Achso ja...äh dann später...", murmelte Vivi und trat an Rikus Seite, um ihm, wo auch immer bei, zu helfen, während Samu und ich eilig aus dem Bus flüchteten.

Die Tür hinter uns, war gerade mit einem metallischen Scheppern zugefallen, da stöhnte wir beide ein synchrones "Fuck!" in die Nacht, woraufhin wir einander ansahen. "Und jetzt?" Meine Stimme war bloß ein verzweifeltes Fiepen.
"Ich machs.", antwortete Samu kaum hörbar und starrte ins Leere.
"Was machst du?"
"Ich werde mich von ihr trennen..." Seine blauen Augen trafen auf meine und er sah mich an, als würde er erwarten, dass ich ihm gleich eine runter haute.

"Nein!", presste ich unwillkürlich hervor. "Tarja ich..." "Nein Samu! NEIN! Das kannst und wirst du nicht tun!", keuchte ich und spürte augenblicklich wieder die Schlinge die sich erbarmungslos um mein Herz zog.
Samu riss mich an den Schultern herum, sodass ich gezwungen war, ihm in die, ernst drein schauenden Augen, zu sehen.
"Doch Tarja! Ich muss!"

Tränen stiegen mir auf und ich schluckte sie schwer herunter. "Nein...bitte nicht...", flüsterte ich verzweifelt.
"Tarja...das gerade im Wasser...es stimmte...Ich liebe..."
"Nein! Sag es nicht! Bitte bitte sag es nicht!", jammerte ich lauter als beabsichtigt auf und sah erschüttert zu Boden.
Samu schien diese Ablehnung tief zu treffen, denn er ließ sofort von mir ab und versenkte seine Hände in die Hosentaschen.
"Ich hatte da jetzt mit einer anderen Reaktion gerechnet...", murmelte er traurig und die Schlinge in meinem Inneren zog sich noch fester, schnitt mir tief und schmerzlich ins Fleisch. "Es tut mir leid Samu...aber ich kann das nicht..."
"Tarja es ändert nichts! Auch wenn du dich jetzt quer stellst und das ganze nicht wahr haben willst...ich..." Er unterbrach sich selbst, um tief Luft zu holen. "Ich werde mich auch von ihr trennen, wenn du dich gegen mich entscheidest.", schloss er schließlich bestimmt und ich riss entsetzt dem Blick hoch.

Die Tränen, die ich eigentlich hatte vermeiden wollen, zogen stumme Linien über meine Wangen.
"Tarja bitte versteh das doch! Das mit ihr und mir hat einfach keinen Sinn mehr...Mir tut es ja auch weh, aber ich empfinde einfach nichts mehr, wenn sie bei mir ist..."
"Aber...aber vielleicht liegt das ja nur daran, dass ihr euch so lange nicht mehr gesehen habt!", entgegnete ich energisch, auch wenn ich tief im Inneren genau wusste wie zwecklos meine Worte waren.
Samu schüttelte den Kopf. "Müsste man den anderen dann nicht erst recht vermissen? Jede Berührung, jeden Blickkontakt, jeden Kuss genießen? Tarja da ist nichts!", erklärte er eindringlich und hob mein Kinn an.
Ich sah ihn, durch die, mit Tränen benetzten Augen, an. Meine Lippen zitterten, weil ich mich zusammenreißen musste, nicht lauthals loszuschluchzen.
"Aber bei dir...wenn ich dich berühre, kribbelt alles in mir...wenn ich dir in die Augen sehe, geht mir das Herz auf und wenn wir uns küssen...ich kann es nicht in Worte fassen...du machst mich glücklich, selbst wenn du mir noch so sehr vor den Kopf stößt, oder mich anzickst..." Bei dem letzten Wort hoben sich seine Mundwinkel zu einem müden Schmunzeln.

Warum mussten mich seine Worte nur so berühren? Warum musste ich genauso empfinden? Schmerzlich holte ich Luft, schloss kurz die Augen, um sie dann wieder aufzuschlagen und ihn abwartend anzusehen.
"Okay, wann willst du es machen?" "Heute." Augenblicklich schmeckte ich die aufsteigende Galle in meiner Kehle...

"Und wie stellst du dir das vor?", hakte ich weiter nach und Samu blickte abwesend in die Ferne.
"Ich hab keinen blassen Schimmer...ich weiß nur, dass ich mich ganz sicher nicht heute Nacht mit ihr in ein Bett legen und so tun kann, als ob alles bestens ist...", raunte er leise.

You Give Love A Bad NameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt