|Samu| Einige Meter liefen Tarja und ich wortlos durch die Straßen, wobei sie mehr schwankte als lief... "Schneller...", grummelte ich, als sie ihren Schritt extrem verlangsamte und drehte mich genervt zu ihr herum. "Hetz mich nicht!", zischte sie und wurde, so hatte ich zumindest das Gefühl, absichtlich noch ein bisschen langsamer, sodass ich mich unter einem Augenverdrehen wieder umdrehte. "Lauf ruhig vor...ich brauch keinen Babysitter!", rief sie mir nach. Ich blieb stehen. "Das glaubst du doch selber nicht! In dem Zustand gehst du bestimmt nicht alleine!" "Zuuustand...", giggelte sie. "Du bist so ein abgehobener Idiot Samu!" Wütend riss ich den Blick herum und sah in ihr lachendes Gesicht. "Und du bist verdammt nervig, wenn du betrunken bist!" "Und trotzdem liebst du mich...", kicherte sie und schlurfte weiter, während ich sie im Laufen, etwas überfordert mit ihren Worten, ansah. "Ach ja?!", gab ich unbeeindruckt zurück und sie fing noch mehr an zu lachen. "Jap!" Kopfschüttelnd drehte ich mich wieder herum und lief weiter, diesmal etwas langsamer, weil Tarja scheinbar immer größere Probleme bekam, einen Fuß vor den anderen zu setzen. "Aber mach dir nix draus...ich frag mich auch ständig, wie ich so einen egoistischen Arsch lieben kann...", lallte Tarja vor sich hin und lachte erneut, wobei ihr ganzer Körper noch mehr wankte. Glücklicherweise drehte ich mich genau im richtigen Moment um und konnte sie an der Schulter davon abhalten, über ihre eigenen Beine zu stolpern. Ganz kurz befand sich ihr Körper nur wenige Zentimeter vor meinem und sie hob den Blick, um mir schummerig in die Augen zu schauen, während sie ihr Gleichgewicht wiederfand. "War das etwa auch egoistisch?", fragte ich und stützte sie so lange, bis ihre Füße ihr wieder sicheren Halt gewährten und sie sich erst von meinem Blick, dann von meinem Griff los riss und an mir vorbei lief. "Was willst du hören, Haber? Ein 'Danke'?", fragte sie patzig, während ich mich ebenfalls wieder in Gang setzte, um ihr zu folgen. "Hätte was, ja..." Ihre Augen fanden meine. "Gibt's aber nicht! Ich hab dir gerade gesagt, dass ich dich noch liebe, woran du verdammter Idiot im übrigen gezweifelt hast... also das sollte an Nettigkeiten für heute reichen..." Jetzt war es an mir zu lachen. "Zickig wie eh und je...", seufzte ich schnippisch. "Tjaa noch ein Grund mehr warum du mich liebst...", erklärte sie mit spitzer, selbstsicherer Stimme. "Okay schön und gut, dass wir uns noch lieben, hätten wir damit geklärt, aber..." "Aaaber?", drängte sie und blieb augenblicklich vor mir stehen. "Aber das, was du da mit Niila abezogen hast, war trotzdem nicht okay!", beendete ich den Satz und sah ihr ernst in die Augen. Ihre Ernsthaftigkeit ließ allerdings zu wünschen übrig, denn erneut hallte ihr Lachen durch die Straßen Hamburgs. "Wann geht das endlich in deinen blonden Kopf rein...ich habe NICHTS mit Niila 'abgezogen'!", sagte sie und tippte mir mit ihrem Finger gegen die Stirn. "Er ist aber doch nie und nimmer schwul!", entgegnete ich. "Doch du Idiot!", zischte sie und verdrehte die Augen. Heilige Kanone, Haber! Ein seltsam vertrautes Gefühl kribbelte unwillkürlich auf meiner Haut. Das letzte mal, dass ich so empfunden hatte, als sie die Augen verdrehte hatte war...definitiv schon viel zu lange her! 'Konzentrier dich!', ermahnte ich mich innerlich. "Weil du voll bist, glaub ich dir mal...", murmelte ich. "Du musst mit ihm reden! Weißt du wie ihn deine Reaktion verletzt hat?!" "Jaja ist ja gut!", winkte ich ab. "So nun aber wieder zu uns...gibs zu, du wolltest mich eifersüchtig machen!" Erneut rollten ihre Augen und in mir zog sich alles zusammen. Sie überlegte kurz. "Okay...eventuell wollte ich das am Anfang...aber auch nur, weil ich wollte, dass du dich genauso scheiße fühlst, wie ich mich gefühlt habe!", rechtfertigte sie sich eilig. "Das hast du allemal erreicht, glaub mir...", murmelte ich. "Aaaaber...dass du gleich so den Platzhirsch raushängen lassen musstest...", stöhnte sie genervt auf und schwankte erneut nach vorne, ehe ihre Hände auf meinen Schultern Halt fanden. Unsere Blicke begegneten sich und einen Moment lang verloren wir uns bloß in den blauen Augen des anderen, bis sie die Verbindung abbrach, indem sie gequält die Lider schloss.
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You Give Love A Bad Name
FanfictionTarja kann Samu, den neuen Freund ihrer besten Freundin Vivi und Sänger der Band Sunrise Avenue, auf den Tod nicht ausstehen! Das beruht auf Gegenseitigkeit...bis die unglaubliche Wut aufeinander, plötzlich eine ganz andere Form von 'Spannung' zwisc...