|Tarja| Völlig kopflos rannte ich einfach nur so lange meine Beine mich trugen, bis ich keuchend irgendwo am Balaton, dem großen See hielt und mich völlig aus der Puste, auf meine Knie stützte.
Die Tränen auf meinen Wangen waren schon seit einigen hundert Metern, die ich gelaufen war, erstarrt und einzig und allein mein zitternder Körper und die hohlen, mich immer wieder erschütternden Schluchzer, waren die Zeugen meines Schmerzes. Völlig ausgebrannt starrte ich auf den See, an dem am frühen Morgen noch nicht viel los war.
Die Sonne schimmerte auf der ebenen Wasseroberfläche und alles sah so verdammt perfekt aus, dass ich mich allein von dem Anblick verarscht fühlte...nichts war perfekt!
Ich wollte weiter weinen, aber mein Inneres war so leer, dass ich nicht mal mehr dazu in der Lage war..."Tarja...", hörte ich plötzlich meinen Namen sehr leise hinter mir sagen und ich riss mich erschrocken herum. Ich fing Samus Blick auf.
Seine Augen waren matt, seine Haltung gebeugt.
Er war mir nicht ernsthaft die ganze Zeit hinterher gelaufen, oder? Vorsichtig kam er näher, doch ich wich immer wieder ein Stück zurück, bis es das Ufer in meinem Rücken nicht weiter zu ließ.
"Samu bitte nicht...", wisperte ich mit kratziger, kraftloser Stimme.
"Mach das nicht...", hauchte er ebenso ausgezerrt und aus der Puste, wie ich. "Lauf nicht vor mir weg und verschließ dich vor mir..."
Dem Blick, den er mir zuwarf, schrieb ich große Verletzlichkeit zu und augenblicklich übermannten mich die Gefühle erneut.
Ihn so zu sehen, mich so zu fühlen, zu wissen, dass er sich genauso fühlte...das war einfach zu viel!
Der Schmerz der mein Herz umwob, zog sich noch fester darum zusammen und auf einmal keuchte ich qualvoll auf und spürte wie meine Beine wegknickten.Samu machte sofort einen Satz nach vorne und zog mich an sich.
"Nein! Nein! Nein!", schluchzte ich und versuchte mich aus seinen Armen zu befreien, indem ich ihm immer wieder gegen die Brust schlug. "Lass mich...lass mich los!", rief ich mit erstickter Stimme, doch er dachte gar nicht daran, sondern hielt mich sogar noch stärker fest.
"Bitte tu das nicht...", hauchte er erneut und versuchte mir in die Augen zu sehen, doch ich wich seinem Blick aus.
"Ich hab gesagt LASS MICH!", schrie ich fast und schaffte es so, dass Samu mich, schockiert über meine Härte in der Stimme, los ließ und ein Stück nach hinten taumelte."Willst du mir jetzt die Schuld geben, oder was?", raunte er verletzt.
Seine traurigen Augen auf mir zu spüren, tat noch mehr weh, als der Schmerz der ohnehin alles in mir zerriss.
"Ich kann das jetzt nicht...ich will jetzt nicht...", wimmerte ich.
"Tarja wir müssen darüber reden..." "Reden?", stieß ich hysterisch aus. "Was gibt es da noch zu reden? Sie hasst mich...hat mir die Freundschaft gekündigt...Verdammt Samu ich bin nichts ohne sie!" Bitter senkte er den Blick.
"Und ich bin nichts ohne dich...", flüsterte er und mein Blick flog hoch."Sag das nicht!", wisperte ich gequält. "Aber es ist die Wahrheit!"
"Halt deine Klappe!", brüllte ich und war selbst überrascht woher ich plötzlich diese enorme Kraft in meiner Stimme nahm.
"Nein das werde ich nicht...Ich liebe dich und das werde ich nicht weiter verschweigen!", erklärte er gefestigt und sah mich dabei ernst an.
"Ich hab gesagt, dass du deine Klappe halte sollst!", brüllte ich los, hob meine Hand aus einem Affekt heraus und ließ sie durch sein Gesicht schnellen.
Sein Kopf schleuderte zur Seite, seine Wange errötete augenblicklich und als sich sein Blick wieder hob, waren seine blauen Augen mit Qual, Trostlosigkeit, enormer Enttäuschung und unsagbarem Leid gefüllt. Oh Gott! Was hatte ich bloß getan?!Samus Kiefer zitterte, als er mir einen letzten, getroffenen Blick zuwarf und sich dann auf dem Absatz herum drehte, um mit gesenkter Haltung den Rückweg einzuschlagen.
Schmerzlich zog sich mir alles, bei diesem Anblick zusammen.
Was war ich eigentlich für eine blöde Kuh?
Er kam hier her und schüttete mir sein Herz aus, wollte mich in den Armen halten, für mich da sein, mit mir reden und ich...ich stieß ihm mal wieder vor dem Kopf...
Meine, mir ausgerutschte Hand, musste eine enorme Demütigung für ihn gewesen sein...
Aber was konnte ich tun? Ich wusste ja selbst nicht, wie diese Situation zu handeln war...
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You Give Love A Bad Name
FanficTarja kann Samu, den neuen Freund ihrer besten Freundin Vivi und Sänger der Band Sunrise Avenue, auf den Tod nicht ausstehen! Das beruht auf Gegenseitigkeit...bis die unglaubliche Wut aufeinander, plötzlich eine ganz andere Form von 'Spannung' zwisc...