155. Kapitel

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|Samu| Abwartend musterte ich die errötete Tarja, die mich aus großen, erschrockenen Augen anstarrte. "Ich...ich...", stammelte sie unsicher drauf los. "Du was?", presste ich ungeduldig zwischen den Zähnen hervor. "Das...Samu das würde ich dir gerne unter vier Augen erklären...", murmelte Tarja und sah in die Runde der Jungs, welche ebenfalls ganz hellhörig geworden waren. "Wird eh Zeit, dass wir uns auf den Weg zum Club machen.", warf Riku ein und erhob sich. Nach und nach standen auch die anderen Jungs auf und folgten ihm hinaus. "Soundcheck wir kommen!", rief Osmo aus und verließ als letzter hinter allen anderen den Essenssaal, sodass Tarja und ich uns schließlich alleine am Tisch gegenüber saßen. "Also...?", drängte ich erneut und bemerkte, wie Tarja unter meinem Blick fast einsank. Sie starrte ihre, flach auf dem Tisch liegenden Hände, beschämt an, schaffte es wohl nicht, mir in die Augen zu sehen. Ich hörte, wie sie tief Luft holte, beobachtete, wie ihr zierlicher Brustkorb sich hob und senkte und wie sie schließlich die Augen gequält schloss. "Ich habe geträumt...von dir...", brachte sie leise über die Lippen und schlug im selben Moment wieder die Lider auf, allerdings ohne mich anzusehen. Verwirrt zog ich die Stirn kraus. "Geträumt? Von mir? Und im Traum hast du gestöhnt?", hakte ich nach. Während die Worte über meine Lippen kamen, wurde mir so einiges klar... In meinem Kopf blitzte ein Bild von einer total verschwitzten Tarja auf, welche gerade in ihren Träumen in mir versunken war, beziehungsweise vielleicht sollte man eher sagen, ich war in ihr versunken... Das Grinsen welches augenblicklich meine Lippen umwob und drohte meine gesamten Gesichtszüge in Beschlag zu nehmen, unterdrückte ich konsequent, denn zu gerne wollte ich dieses Geständnis noch einmal aus ihrem Mund hören. Ich sah, wie ihr Kopf sich seicht zu einem Nicken bewegte und sie schließlich schüchtern den Blick hob. Sie schien ziemlich offensichtlich in meinen Augen hoffnungsvoll nach meiner Erkenntnis durch ihre wenigen Worte zu suchen, doch mein Pokerface hielt ihren beinahe flehenden, blauen Augen stand und betrachtete sie aus einer Mischung von Ärgernis und Skepsis. "Mann, Samu...du hast...wir haben...in meinem Traum...ich meine...Gott ja ich habe in meinem Traum Sex mit dir gehabt!" Immernoch verschluckte ich mein Grinsen herunter, welches immer heftiger gegen meine Wangen drückte und zog die Stirn in Falten. "Sex? In deinem Traum? Und du bist stöhnend erwacht, weil..." "Ja verdammt, weil ich gekommen bin!", beendete sie meinen Satz nun beinahe zickig und verschränkte gleichsam trotzig und zerknirscht die Arme vor der Brust, während sie es nun nach Minuten endlich schaffte mir starr in die Augen zu sehen. Bei diesem Anblick konnte sich mein Körper nicht länger gegen das Lachen, was sich in mir auf gedrängt hatte, wehren und ich prustete unwillkürlich los. Ich schüttelte mich so lange und heftig vor Lachen, bis meine Bauchmuskeln sich schmerzlich meldeten. Tarja kommentierte meinen Ausbruch bloß mit einem verärgerten Blick, doch ich bekam mich beim besten Willen nicht mehr ein. "Schon wieder?", brachte ich zwischen den, vor Lachen zitternden Lippen, beinahe keuchend hervor. Ich hielt mir giggelnd den Bauch, bei dem Gedanken daran, wie Vivianne mir, vor nicht allzu langer Zeit, erzählt hatte, wie Tarja mir im Traum beim Sterben zugesehen hatte und schweißgebadet, sowie ebenfalls stöhnend erwacht war. Dieser, in der Vergangenheit liegende Vorfall war ja bekanntlich bloß eine Ausrede seitens Tarja gewesen, in deren Träumen ich wohl damals schon die Hauptrolle gespielt hatte. "JA schon wieder!", feixte Tarja und spitzte wütend ihre Lippen, als ich erneut einem lauthalsen Lachen verfiel. "Da hat Jack wohl Eindruck bei Rose hinterlassen, was?!", japste ich, während mein gesamter Körper sich wieder und wieder schüttelte. "Jetzt hör verdammt nochmal auf, mich auszulachen!", zischte Tarja daraufhin bloß und warf mir einen drohenden Blick zu. "Sonst?", erkundigte ich mich provokant und holte tief Luft. "Ach halt einfach die Klappe!" "Gut zu wissen, dass mein Eindruck bei dir scheinbar nicht an Wirksamkeit verliert!", meinte ich stolz grinsend. "Bild dir bloß nichts drauf ein, Arschloch!", fuhr die Blondine mich über den Tisch hinweg an. Arschloch. Dieses eine Wort legte sich wie eine vertraute, wohlige Decke um mein Herz und ließ mich schmunzeln. "Wir müssen jetzt gehen, die Jungs warten sicherlich schon...", bestimmte Tarja genervt und erhob sich von ihrem Stuhl, wobei mir nicht entging, dass nun auch sie sich ein Grinsen verkneifen musste, was ihre Gesichtszüge aber selbstverständlich in diesem Moment niemals zugelassen hätten und unterbanden. Ich stand ebenfalls auf und folgte ihr hinaus aus dem Speisesaal. "Aber eins muss ich ja sagen...Traum-Samu macht mich ziemlich eifersüchtig, dass er meine Zicke kommen lassen durfte...", gestand ich, zu ihr hinab grinsend. "Idiot!", zischte sie bloß und stieß mir mit einem hauchzarten, aber dennoch anwesendem Grinsen in die Seite, ehe wir das Hotel verließen.

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