169. Kapitel

490 23 0
                                    

|Tarja| "Er hat WAS?", rief ich entsetzt auf, als Niila mir von dem Gespräch mit Samu, wenn man dieses überhaupt als solches bezeichnen konnte, erzählte. Niilas Blick war traurig, seine Augen glasig. Wie konnte Samu ihm diese emotionale Härte nur antun? In meiner Gegenwart war seinerseits ja offensichtlich nicht mehr viel zu erwarten, aber, dass er sich selbst Niila, seinem eigentlich sehr guten, jahrelangen Freund gegenüber SO verhielt, war wirklich das letzte! "Gott das tut mir so leid Niila...", flüsterte ich mitfühlend und zog den Mann, der gerade eher wie ein kleiner, gebrochener Junge aussah, in die Arme. "Aber mach dir keine Sorgen...du bleibst der Support für die Tour! Da hat das Management nämlich auch noch ein Wörtchen mitzureden und Samu überhaupt nichts zu melden!", versuchte ich ihn wenigstens ein wenig aufzuheitern. "Im Endeffekt will er mich aber nicht dabei haben...", murmelte Niila traurig und fuhr sich durch die feuchten Haare. Im selben Moment klopfte es zaghaft an die Tür. "Ich zieh mir mal eben was vernünftiges an.", erklärte Niila niedergeschlagen und verschwand im Bad, während ich die Tür öffnete. "Tarja du hast ja keine Ahnung wie leid mir das tut...", begrüßte mich Riku und musterte mich mitfühlend. "Schon okay...kannst du ja nichts für, dass dein Freund ein gottverdammtes Arschloch ist.", meinte ich bloß schulterzuckend und bat den Gitarristen herein. "Wo ist Niila?", erkundigte er sich und aufs Wort öffnete sich die Badtür. "Hier..." Der brünette Sänger kam mit bedrückter Haltung, nun bekleidet, auf uns zu. "Niila..." Auch Rikus Augen füllten sich bei Niilas Anblick plötzlich mit der Sorge eines großen Bruders. "Hey dir ist doch hoffentlich klar, dass man dem, was der große Blonde da vom Stapel gelassen hat, nichts anrechnen darf, oder?" Niila zuckte bloß mit den Schultern, doch Riku legte seinen Arm kumpelhaft um ihn. "Lass dich von Samus Phasen nicht runter ziehen...und du im übrigen auch nicht!", wand sich Riku nun an mich. "Phasen? Das ist aber eine ziemlich lange und drastische Phase, findest du nicht?!", lachte ich bitter auf und Riku seufzte. "Ich weiß...traurig aber wahr, aber DAS was ihr euch da gerade geben müsst, ist der 'alte Samu' in seiner Höchstform..." "Wie meinst du das?", hakte ich, etwas verwirrt über Rikus Worte, nach. "Na ja...bevor er Vivi beziehungsweise dich kennengelernt hat, musste wir uns solche Launen von ihm ständig geben. Er kann eben verdammt egoistisch, eifersüchtig und gleichzeitig ziemlich herrisch sein...Aber eigentlich dachte ich, das wäre, seit ihr zwei zusammen seid, vorbei...", erklärt Riku. "Tja, nur sind wir nicht mehr zusammen und werden es vermutlich auch nie wieder sein, also sollten wir uns mit dem neuen 'alten Samu' besser abfinden...", murmelte ich bitter. "Hey Tarja bitte denk nicht so..." "Riku er hat mir gerade sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass er denkt, dass ich ihn nicht mehr liebe!", widersprach ich. "Womit er aber natürlich nicht Recht hat!", setzte Riku hinterher. "Nein...leider nicht...denn würde ich ihn nicht mehr lieben dann...dann..." Ja was dann, Tarja? Rikus klingelndes Handy unterbrach mein Gedankenchaos. "Leute wir müssen runter, wir fahren.", sagte er mit Blick auf das Display. Yeahi! Eine achtstündige Busfahrt mit dem größten Arschloch der Welt wartete auf mich...Dem Arschloch, welches ich liebte...oder sollte ich an dieser Tatsache zweifeln?

You Give Love A Bad NameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt