131. Kapitel

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|Samu| Tarja gehen zu sehen, zerriss mich innerlich in tausend Stücke. Der Schmerz ließ mich schlagartig ernüchtern. Die Liebe meines Lebens. Fort. ''Es ist aus!'' hallten die grausamen Worte des Abschieds, des Nimmerwiedersehens durch meinen Kopf. Die Emotionen rissen mich von den Beinen und ließen mich auf die Straße sinken. "Wie oft willst du das noch mit einer Frau machen, hm? Hast du denn nie genug?", hörte ich plötzlich Viviannes Stimme direkt über mir, doch ich traute mich nicht, den Blick zu heben und ihr in die Augen zu schauen, weil ich nur zu gut wusste, wie sie mich gerade ansah. "Sie hat recht...dir ist wirklich nicht mehr zu helfen, Samu!" Nur aus dem Augenwinkel nahm ich noch wahr, wie sie Tarja schließlich hinterher stürzte. Bittere Schluchzer schüttelten mich so sehr, dass ich mich mit den Händen auf dem Asphalt abstützen musste. "Hey steh auf!", holte mich eine Stimme wieder zurück ins Hier und Jetzt und als ich mich umwand sah ich Mikko hinter mir, mit ausgestreckter Hand, stehend. Ich senkte wieder den Kopf. Die Erinnerungen an den Kuss zwischen ihm und Tarja mischten sich erneut in meine Gedanken. "Warum...hast du sie...geküsst...?", presste ich keuchend hervor, ohne ihn anzusehen. Ich konnte förmlich in meinem Rücken spüren, wie er nach den richtigen Worten suchte. "Weil ich mich in sie verliebt habe.", sagte er schließlich ganz leise. Ich riss den Blick herum und kam wieder auf die Beine, um mich direkt vor ihm aufzurichten. "Du hast WAS?" "Es tut mir leid Samu...das war nicht so geplant...", stammelte er angsterfüllt vor meiner Reaktion. "Moment mal! Das heißt...DU hast sie geküsst...gegen ihren Willen...sie wollte das gar nicht?" Er schüttelte, mit eingesunkener Haltung, vorsichtig den Kopf. "FUCK!", stieß ich in die Nacht aus. "FUCK! FUCK! FUCK!" Mikko der scheinbar auf meine Faust gewartet hatte, musterte mich abwartend. "Ich...ich muss zu ihr...sofort! Kannst du noch fahren?" Mikko nickte bloß, kaum reaktionsfähig und schon rannten wir zurück zu meinem Wagen. Die Blondine, dessen Namen ich nicht mal kannte, war mittlerweile verschwunden, doch im Grunde war sie auch gerade das letzte, wofür ich mich interessierte. "Beeil dich! Ich habe mächtig scheiße gebaut!", rief ich, als Mikko auch schon das Gaspedal durchtrat. |Tarja| Endlich in der WG angekommen übermannte mich das enorme Bedürfnis, duschen zu gehen. Ohne mich auf dem Heimweg auch nur einmal nach Vivi umgedreht zu haben, verschwand ich im Badezimmer, zog die Tür hinter mir zu, verschloss sie und glitt an dem glatten Holz zu Boden. "Tarja! Nun mach schon auf!", rief Vivi von der anderen Seite der Wand und hämmerte gegen die Tür, doch ich dachte gar nicht daran ihr diese zu öffnen. Ich wollte allein sein... Und Vivi konnte ich jetzt erst recht nicht in die Augen schauen. Es war einfach zu demütigend. Samu hatte sie mit mir betrogen und nun hatte er dasselbe bei mir abgezogen. Tränen überschütteten meine Wangen und ich schluchzte laut auf. Ich zog die Beine an meinen zitternden Körper und vergrub das Gesicht in meinem Schoß, während mich der unglaubliche Schmerz im Ausdruck von unaufhörlichem Weinen, schüttelten. "Tarja!", versuchte Vivi ihr Glück erneut, doch auf meiner Seite der Wand blieb es still. War denn wirklich alles was in den letzten Wochen passiert war gelogen und nichts für Samu wert gewesen? War er wirklich das Arschloch für welches ich ihn von Anfang an gehalten hatte? Der Rockstar, der alles vögelte, was nicht bei drei auf dem Baum war? Ich atmete einmal tief auf und wischte mir die Abzeichen meiner Wut, Enttäuschung und Verletztheit von den Wangen, ehe ich mich erhob und zum Spiegel über dem Waschbecken taumelte. Ich betrachtete die traurige, beinahe erbärmlich wirkende Gestalt, mir gegenüber. 'Du lässt dich nicht klein kriegen! Von ihm nicht! Von keinem Mann der Welt! Miron hatte es nicht geschafft, dann Samu erst recht nicht!', dachte ich und sah mein Spiegelbild mit entschlossenem Blick an. Dann musste ich mich halt wieder hinter meinem Schmerz verstecken - wie damals schon...Ich holte tief Luft und wollte mich gerade aus meinen Klamotten befreien, als es plötzlich an der Wohnungstür klingelte.

You Give Love A Bad NameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt