Teil 74
Die Story nähert sich dem Ende =)
**Justins Sicht**
Nach längerem Wühlen finde ich eine Schublade mit OP-Besteck. In mir ist nichts. Ich realisiere gar nicht erst was ich hier mache, aber das ist mir egal. Ich habe das Gefühl, dass ich das Richtige tu. Ich muss büßen. Ich nehme mir ein Messer und stelle mir vor, wie schon unendlich viele Menschen damit operiert wurden und an unterschiedlichen Stellen aufgeschnitten wurden. Es wird also auch bei mir wirken. Mit dem Messer in der Hand wirkt sich mein Körper tausend Kilo schwerer. Ich stehe einfach nur da und starre das Messer an. Meine Beine fühlen sich an wie Blei und sie zittern. Ich habe Angst einen Schritt zu machen, weil ich nicht fallen will. Nervös lecke ich mir über die Lippen und schließe die Augen. In meinem Kopf ziehen all die Bilder meines Leidens an mir vorbei und innerlich zerreißt es mich. Die Wut und die Trauer sind so groß und unter Schock öffne ich meine Hände und das Messer klirrt zu Boden. Mein Herz rast und missmutig mache ich den ersten Schritt zum Spiegel. Bevor ich gehe will ich mich ein letztes Mal sehen. Mich, das Monster. Mich, der Verräter. Mich, der Mörder meines eigenen Mädchens. Jeder Schritt kommt mir vor, wie eine halbe Ewigkeit. Ich kann gar nicht beschreiben was ich fühle. Ich weiß, dass es schwer ist zu erklären, warum ich hier so handel und weshalb ich all das tu. Für Außenstehende ist es wahrscheinlich unbegreiflich und kein bisschen verständlich. Um es einfach zu machen: Ich bin ein vollkommener Psycho. Ein Wrack, das gar nicht mehr wahrnehmen kann, was richtig oder falsch ist. All die Jahre wollte ich die Leute für das büßen lassen, was sie gemacht haben. Die Wut ließ ich letztenendlich dann doch an anderen heraus. Aber dieses Mal würde ich den wahren Täter spüren lassen,was dieser getan hatte und dieser Täter bin ich. Mich braucht man eh nicht. Mich liebt man nicht. Ich bedeute nichts. Mittlerweile bin ich am Spiegel angekommen und schaue mich an. Mein Blick wandert zu ermüdeten Augen. Mein Gesicht ist runzelig, fast wie bei einer älteren Dame. Tränensäcke und aufgequollene Augen sehen mich an. Meine Haare liegen zerzaust in der Gegend rum und meine muskolösen, tättowierten Arme sind angespannt. Der weiße Krankenhauskittel lässt mich wirken, als ob ich in einer Anstalt leben würde. Ernsthaft, da gehöre ich auch hin. Was macht jemand angeknacksten wie mich aus? Ich sag es euch: Man weiß, dass man falsch handelt und etwas nicht richtig läuft, aber man ändert nichts, weil man nicht in der Lage dazu ist. „ Du bist ein verdammtes Arschloch.“, schnauze ich mein Spiegelbild an. „ Du hast es nicht verdient! Du hast sie umgebracht. Du bist an allem Schuld. Adieu!“ Mit diesen Worten drehe ich mich um und gehe auf meinem Platz zuvor zurück. Es ist schon krass mit was für einer Abscheu man sich selber ansehen kann und wie sehr man den Hass auf sich selber ausprägen kann. Ich hebe das Messer auf und breite meinen Arm aus, das Messer bereit zum ersten Schnitt. Das hier soll lang andauern und nicht nur wenige Minuten mit einem Stich ins Herz. Das soll weh tun.**Deine Sicht**
Mit Unruhe im Magen hast du dich in dein Zimmer bringen lassen. Auch wenn Lion das Gegenteil behauptet, du hast so ein komisches Gefühl, dass etwas nicht ganz in Ordnung ist. Es klopft mehrmals und nachdem du ein leises: „ Ja?“, gehaucht hast, betreten Lion und Mellork das Zimmer. „ Was macht der denn hier?“, du hast eine unglaubliche Angst vor ihm, nachdem er dich beinahe hat ertrinken lassen. „ Ich werd den Affen nicht los. Ihm liegt anscheinend doch mehr an Bieber und dir als ich dachte.“, grummelt Lion: „ Und nur mal nebenbei, ich hoffe du weißt wie viel Überwindung mich das kostet, hier so viel zu reden.“ Seine Worte bringen dich zum Grinsen. Er redet wirklich viel in letzter Zeit. „ Wie geht es dir?“, er setzt sich neben dich auf das Bett und Mellork lehnt gegen einer Wand. „ Ganz gut.“ „ Dein Ernst? Du bist fast verreckt, hier sind tausend Schläuche an dir dran und du willst mir verklickern, dass es dir gut geht?“ An die Erinnerung an die Nadeln in deinem Körper zuckst du leicht zusammen. „ Ja okay, vielleicht bin ich ein wenig geschwächt.“, gibst du zu und versuchst normal zu klingen. Dir geht es alles andere als gut, aber du möchtest jetzt die Wahrheit und wissen was passiert ist, ohne dass man dich groß schont. Das sind sie dir Alle schuldig. „ Willst du mir jetzt sagen was war?“ Lion verdreht die Augen: „ Mir kannst du nichts vormachen. Ich bin zwar ruhig und nicht so der, der sich beteiligt aber ich bin schlau. Da kann ich noch so voll gedröhnt mit Drogen sein. Ich schweige und lausche. Dabei kann ich die Menschen ziemlich gut einschätzen, Süße.“ Ertapppt errötest du. „ Bitte, erzähl es mir einfach.“, flehst du angespannt. Seufzend wendet er sich zu dir: „ Also, fragen wir mal anders. Wofür unnötig reden, wenn du mir sagen kannst, was du noch weißt.“ Angestrengt denkst du nach. „ Naja, also nicht viel.“, flüsterst du: „ Justin und ich haben gestritten.“ Die Erinnerungen breiten einen stechenden Schmerz in deinem Brustkorb aus. „ Ich habe Schluss gemacht.“, hauchst du so unverständlich, dass man meinen könnte, kein Wort hätte deine Lippen verlassen. Die Einsamkeit und die Enttäuschung sind wieder da und du weißt genau wie schlecht und dreckig du dich gefühlt hast. „ Und weiter?“, fordert dich Lion auf. Nervös lässt du deinen Blick durch den Raum schweifen. Bei Mellork bleibst du hängen. Seine Hand hält er am Kinn, als ob er nachdenken würde und sein Blick ruht auf deinem. Es ist unangenehm, über all das vor Justins stärksten Feind zu sprechen. Gerade jetzt, wo du weißt, was Jaxon alles getan hat, läuft es dir eiskalt den Rücken runter. Immer wenn du ihn ansehen musst, siehst du in ihm sich Justins tote Familie widerspiegeln, die er auf dem Gewissen hat. Und vor allem: Weshalb Justin so ein kaputter Mann ist. Da ist nichts außer Hass, was du für ihn empfindest und Hass ist ein starkes, sehr ausgeprägtes Gefühl, das nicht jeder verspürt. „ Also.“, reißt du dich aus deinen Gedanken: „ Ich war total aufgelöst und wollte über die Landstraße nach Hause. Ab dann weiß ich nichts mehr, außer, dass ich Schmerzen hatte und ich bin hier wieder aufgewacht.“ In dir herrscht ein einziges Chaos. „ Du wurdest von einem Auto angefahren.“, erklärt Lion sachlich: „ Justin hat nach eurem Aus, von dem bis gerade echt keiner von uns was wusste, beschlossen, sich volllaufen zu lassen und sich mit Drogen voll zu pumpen. Wir haben uns schon gedacht, dass da wasist, sonst wäre er auch nicht auf die Idee gekommen eine Party besuchen zu wollen.“ „Party?“, dein Atem stockt. Du weißt zu gut, was passiert, wenn Justin als Single auf eine Party geht. „ Er wollte doch nicht?“, du beendest deinen Satz nicht. Aber Lions Blick sagt eindeutig etwas anderes. „ Okay.“, keuchst du und dein Herzschlag beschleunigt sich. Die Maschine rappelt und das Piepen wird lauter. „ He! Bleib locker. Das wird zu viel oder?“ frustriert versuchst du dich zu beruhigen, damit die Maschine langsamer wird und du einen normalen Eindruck hinterlässt. „ Nein, alles in Ordnung. Red weiter.“ Das lässt er sich nicht zwei Mal sagen: „ Wir sind in das Auto und wir haben nicht damit gerechnet, aber Justin wurde immer schludriger beim Fahren und dann kam er in einen Rausch. Bevor wir reagieren konnten ist er gegen einen Baum und hat dich dabei mitgenommen.“ Du schließt die Augen. „ Er ist der grund wieso ich hier liege?“ „ Glaub mir, er hat ziemliche Schuldgefühle und es tut ihm leid. Er ist zusammengebrochen weil er dich wirklich liebt. Egal was zwischen euch vorgefallen ist, er liebt dich.“ Erst weißt du nicht was du denken sollst, dann aber, wärmt sich dein Herz mit solch einer Liebe, die man nur selten verspürt. „ Er hat um mich geweint?“ „ Mehr als nur das. Ich weiß es ist viel verlangt, aber wirst du ihm verzeihen?“ Dein Verstand sagt nein, aber dein Herz schreit. Es schreit, dass du ihn brauchst, dass du ihn liebst und dass ihr auch all das überstehen könnt. „ Klar verzeihe ich ihm, dass ich wegen ihm fast gestorben bin, kein Ding, kann mal passieren.“, versuchst du die Situation ins Lächerliche zu ziehen und es wirkt. Alle lachen. Lion kichert: „ Freut mich zu hören, kann ja jedem mal passieren.“„ Und wie geht es den Jungs?“ „ Die liegen jetzt erst Mal alle flach.“, druckst Lion: „ Dauert sicher, bis die wieder gehen können. Mich hat es nicht so schwer erwischt. Aber bevor wir das Thema wechseln, du musst wissen, dass Justin jetzt noch mehr psycho ist. Er weiß ja noch gar nicht, dass du lebst und er hat einen Nervenzusammenbruch nach dem anderen. Ich würde mal sagen, du hast ne Menge zu tun, um ihn wieder auf die Beine zu bringen.“ „ Wie er denkt ich bin tot?“, du kreischst die Worte fast. „ Ja, er ist als Jaxon kam abgehauen und hat dich ja gar nicht lebendig gesehen.“ Die Worte setzen dir zu. Wie schwer es wohl gerade für ihn sein muss. „ Wo ist er? Ich will ihn sehen!“, du brüllst es fast: „ Er soll nicht so leiden und er soll wissen, dass ich ihm vergebe und ich ihn liebe.“ Lion dreht sich zu Mellork: „ Kein Plan, er wollte ihn fast umbringen.“, er nickt in seine Richtung: „ Und weil er mit den Bullen eh schon genug Stress bekommen wird, hat er es gelassen. Dann war er weg.“ Schweren Herzens drehst du dich zu Jaxon: „ Was hast du zu ihm gesagt?“ Mellorks Stimme klingt rau, ist aber deutlich: „ Dass er mich nicht dafür prügeln muss, dass du tot bist und er dem schuldigen verletzen soll.“ „ Und dann?“, drängst du. „ Er hat gesagt, der Schuldige wird sterben und ich dann abgehauen.“, Mellork hat den Satz gerade ende gesprochen, da erstarrt er. Zwischen euch herrscht Stille,die Maschine mit deiner Herzfrequenz beginnt im dreifachen Tempo zu piepen und jeder von euch denkt mit Sicherheit dasselbe. „ Scheiße.“, flüstert Mellork und damit hat er Recht, Scheiße! „ Lion?“, deine Stimme bebt und zittert: „ Er ist das Auto gefahren.“, stellst du fest: „ Bist du dir da sicher?“ „Ja.“, er ersparrt sich einen dummen Kommentar, wie die Jungs das sonst gerne tun, denn die Sache ist ernst. „ Er ist der Schuldige.“, schlussfolgerst du: „ Er soll sterben.“ Dann beginnt die Maschine noch schneller zu rasen und dir wird schwarz vor Augen.
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Gefährliches Abenteuer - Justin Bieber Fanfiction
FanficGeschichte in der "Du-Form" Du bist 17 Jahre alt & findest dein " Spießer-Leben" total langweilig. Du möchtest ein Abenteuer erleben und dem öden Alltag entfliehen. Also kommst du auf die Idee, mit dem beliebtesten, dennoch gefährlichsten Jungen dei...