Teil 43

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Teil 43

**Justins POV**
„ Sie ist verdammte Scheiße nochmal nicht aufzufinden!“, schreie ich und ein weiterer Teil von Mellorks Möbel wird zerdeppert. Rasend vor Sorge gehe ich den nächsten Raum. Mit meiner Pistole bewaffnet, schaue ich mich um. „ Sollen wir-“, bevor Tim ende sprechen kann, gebe ich ihm ein deutliches Handzeichen mich alleine zu lassen. Verständnisvoll nickt er und verschwindet aus meinem Blickfeld. Angestrengt lasse ich meinen Blick durch das Zimmer streifen. Während ich das mache, zieht sich mein Magen krampfhaft zusammen. Die Erinnerungen übermahnen mich, drohen an die Oberfläche meines Gedankenfelds zu kommen. Die Bilder, die Worte und all die Gefühle von damals packen mich wie eine Welle und reißen mich in die Zeit, die ich am Liebsten für immer aus meinem Kopf streichen würde. Dieses Zimmer hat sich keineswegs verändert. Noch immer steht das Bett aus Holz in der Mitte mit dem passenden Schränkchen. Sogar die Fenstervorhänge sind dieselben. Ich erwische mich, wie ich leicht grinse und beiße mir gewaltsam auf die Lippe. Die Zeit in diesem Raum und all die Erinnerungen schießen wie ein Feuerwerk immer weiter in mir hoch. 
_FLASHBACK_
Ich stürmte das neue Haus von Mellork. Weder ein Klingeln, noch ein Klopfen.. Ich schlug die Haustür ein und ehe ich mich versah stand ich in seinem neuem Zimmer. Das Holzbett stach mir ins Auge und irgendwie passten die weißen Fliesen nicht zu der blauen Wandfarbe. „ Was machst du hier? Hast du mir nicht gesagt, dass wir keine Brüder mehr sind?“, zischte Mellork. „ Jaxon.“, ich lies das Wort abwärtend klingen: „ Du hast dich aber schön hier eingerichtet.“ Scharf ließ ich jedes Wort ausklingen. „ Ich fühle mich wohl bei meiner Gang.Es ist nicht so, als dass ich mein altes Zimmer bei unseren Eltern nicht schöner fände aber-“, bevor er seinen Satz beenden konnte packte ich ihm am Kragen: „ Aber das Zuhause gibt es ja für uns zwei nicht mehr! Nie mehr!“, meine Wut war kaum zu bremsen. Eigentlich hätte ich erwartet, dass Jaxon sich verteidigt, aber er schwieg. „ Es musste so kommen, das weißt du.“ Am liebsten hätte ich ihm seinen Hals umgedreht bei den Worten. „ Es ist deine Schuld! Deine! Du hast jetzt nicht nur mich verloren, sondern die ganze Familie!“, schrie ich und rannte zur Tür hinaus. Ich hörte nur noch seine letzten Worte an mich: „ Nicht nur ich habe sie verloren.“ Wutentbrannt lief ich zu meinem Auto: „ Bastard.“
_FLASHBACK ENDE_
„ Konzentrier dich auf das Wesentliche!“, zische ich zu mir selber und stecke die Waffe in meine Hosentasche. Schritt für Schritt nehme ich mir jeden Schrank vor. Irgendwo muss doch eine Information sein, wo er sie hat... Am letzten Schrank angekommen, schlage ich ihn frustriert zu. Nichts, einfach nichts! „ Fuck this shit.“, spucke ich und frustriert verschränke ich meine Arme vor der Brust. „ Das kanns doch nicht sein.“ Schritte sind zu hören und jemand klopft. „ Habt ihr was?“, falle ich mit der Tür ins Haus, aber meine Jungs schütteln ledeglich den Kopf. „Sucht weiter.“ Kein weiteres Wort muss ich sagen, da verteilen sie sich wieder in den Räumen auf. Ein Lächeln kann ich mir dieses Mal wirklich nicht unterdrücken. Sie sind meine Bros, sind für mich da, sind meine Familie. Meine Brüder... Mein Blick wandert zu Boden und ich starre eine kurze Zeit auf die weißen Fliesen. Mit einem Mal erkenne ich etwas Rotes auf dem Boden. Interessiert hocke ich mich runter, gehe auf die Knie und taste unter dem Bett die Fliesen ab. Meine Hand prallt gegen etwas Rotes, hartes und ich ziehe es hervor. Eine kleine Kiste. Zwiegespalten, ob ich sie öffnen soll oder nicht, beiße ich in die Innenseite meiner Wange. Meine Hand verweilt auf dem Deckel und ich betrachte das Tättoo. Angewiedert reiße ich den Deckel ab, verstecke meine Hand aus meinem Sichtfeld und mein Blick wandert auf dessen Inhalt. Einige Schnipsel fallen mir entgegen. Zitternd hole ich sie raus und immer wieder lese ich meinen Namen, seinen Namen, den Namen meiner Familie, die Schlagzeilen... Ein unbeschreibliches Gefühl macht sich in mir breit, wieder werde ich in die Vergangenheit gezogen und die Tränen steigen mir in die Augen. Anstrengend schlucke ich sie runter und lege die Schnippsel bei Seite. Eine Weile starre ich auf die Zeitungsausschnitte und schüttel den Kopf. Für einen kurzen Moment kommt es mir so vor, als würde die Welt kurz still stehen und alles, woran ich denke und was ich fühle, sind der ungeheure Schmerz in meiner Brust, in meinem Herzen, der mir die Luft zum Atmen raubt. Die Vorwürfe, Gedanken und all das Leid, was ich all die Jahre verdrängt hatte. Gott verdammt, ich habe Jahre gebraucht, um aufzuhören mir Gedanken und Gefühle über irgendwas zu machen. Weil wenn ich eins aus der Vergangenheit gelernt habe, dann, dass nichts zu fühlen besser ist. Niemals will ich nochmals so verletzt werden und niemals möchte ich all das Drama durchmachen. Keuchend starre ich die Zettelchen an. Einer fällt mir besonders ins Auge. Mellork ist darauf abgebildet und das Haus meiner Eltern. Immer wieder lese ich mir den Bericht durch. Gänsehaut breitet sich aus und es ist so, als könnte ich die Atmosphäre von früher wieder spüren. All den Schmerz und den Hass, den ich entwickelt hatte. Ich erinnere mich daran, wie ich dieses Bild das erste Mal sah, zerissen und gebrochen.
_FLASHBACK_
„Noch ein Artikel.“, sagte Tim und legte mir die Zeitschrift auf den Tisch. Mit roten, übermüdeten Augen sah ich ihn an. Mein Blick starrte in die Leere und ich musste wohl aussehen, wie ein Geist. Leichenblass blinzel ich mit den Augen. „ Fang jetzt ja nicht wieder an wie ne Pussi zu weinen.“, warnt mich David. Unter allen normalen Umständen hätte ich ihn dafür jetzt umgebracht. Aber in diesem Falle wusste ich, dass er das nur sagte, um nicht selber zu heulen. Ich fühlte mich so hilflos, so nutzlos, so allein. Aber ich war ja jetzt auch allein und das für immer. Mein Herz wurde mir vollkommen gestohlen und jetzt war an dessen Stelle rein gar nichts , ein Loch. „ Was steht drin?“, ich versuchte beiläufig zu klingen. Wenn ich das jetzt lesen würde, dann müsste ich weinen und wenn ich eins nicht wollte dann, wie ein Weichei in Tränen auszubrechen. Dafür passierte mir das in letzter Zeit einfach zu häufig. Mein Blick schweifte auf das Bild wo ich ihn sah. Mein Körper füllte sich mit unerbittlichem Hass. Das Haus dahiner bekam meine volle aufmerksamkeit. Wie schön und hübsch es doch war und wie sehr ich es liebte. Aber jetzt? Jetzt bekam ich schon Brechreiz wenn ich nur darüber nachdachte. „ Das übliche. Man sucht nach ihm. Man vermutet, dass er es war.“ Nickend verließ ich den Raum.
_FLASHBACK ENDE_
Bei all den Erinnerungen balle ich meine Hände zu Fäusten. Dabei treten die Konturen meines Tättoos am Handrücken noch besser hervor und kommen mehr zur Geltung. Ich sehe es mir an. Die schlangenhaften Linien, die ein Muster in Form eines Drachens bilden. Es ist ein schönes Tättoo.
_FLASHBACK_
„ Sicher?“, Jaxon schaute mich an. Prüfend wanderte sein Blick durch den Raum. „ Hundertprozentig, Jaxo.“, kicherte ich. Der Tättoowierer sah auf uns hinab. „ Ist das euer erstes Tättoo?“ Wissend, wie das Ganze jetzt ablaufen würde, schüttelte Mellork den Kopf. „Nein, aber das ist das erste Tättoo von meinem kleinen Bruder, stimmt's Jus?“ Lachend aber trotzdem nervös starrte ich die leere Stelle an, wo nacher mein erstes Prachtstück abgebildet sein sollte. Ich liebte Tättoos und mein Bruder war das beste Vorbild diesbezüglich für mich. „ Ja, mein Bro hat es mir zum Geburtstag geschenkt.“
_FLASHBACK ENDE_
Der größte Fehler, den ich je machen konnte.... Meine Gedanken schweifen ab und wieder schaue ich in die Kiste. Etwas Viereckiges erregt meine Aufmerksamkeit und ich hole es heraus. Während ich es umdrehe und realisiere, wobei es sich handelt, keuche ich auf.

**Deine Sicht**
„ Was?“, stotterst du und starrst den Mann vor dir an. „ Du hast schon richtig gehört, Süße.“, spuckt Mellork und grinst frech. „ Das hat er dir anscheinend nicht erzählt.“ Widerwillig schüttelst du den Kopf. „ Allerdings.“ Achselzuckend stellt er sich wieder auf und verlässt das Becken: „ Es gibt Vieles, was du nicht weißt Babe. Der elendige Verräter meint die Vergangenheit aus seinem Leben zu werfen und so zu tun, als hätte es mich nie gegeben. Jetzt werde ich erst Mal dafür sorgen, so zu tun, als hätte es dich niemals gegeben. Mal sehen ob er das auch so locker hinbekommt.“

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Danke für 20 000 ReADS <3 lg, cece

Gefährliches Abenteuer - Justin Bieber FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt