Teil 76

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Teil 76

**Deine Sicht**

Deine Knie schlottern und dein Herz droht in Einzelteile zu zerbrechen. Die Jungs schauen sich sprachlos an und in diesem Moment ist keiner von euch fähig sich zu bewegen. Der Schrei hallt durch eure Ohren und dein Bauch zieht sich unangenehm zusammen. Bevor sich dein Körper über die neugewonne Erkenntnis erholen kann, durchdringt ein weiterer Schrei die Hallen des Krankenhauses. Dieses Mal bist du nicht unfähig. Dieses Mal bist du nicht erstarrt. Automatisch und mit panischer Angst öffnet sich dein Mund. Deine Lippen beben leicht und die Tränen in deinen Augen drohen zu fallen. „ Justin!“, kreischst du und zerrst dich aus Mellroks Armen, der immer noch regungslos in der Gegend steht. Dein Herz rast in einer Geschwindigkeit, von der du nie gedacht hättest, dass es sie gibt und deine Gedanken rasen in einem affentempo. Unsanft landest du auf dem Boden und hektisch rappelst du dich auf. Es geht darum keine Zeit zu verlieren. So schnell dich deine Beine tragen können, rennst du durch den Saala ber genauso schnell fällst du wieder unbarmherzig auf die Knochen. Mit einem Schnaufen spürst du den harten Boden unter dir. Du bist noch zu schwach. „ Scheiße!“, schreist du und im selben Moment brüllt Justin wieder. „ Nein!“, dein kreischen ist hysterisch und ängstlich: „ Nein!“ Wie wild robbst du dich den Gang entlang, krallst deine Finger in den Boden um dich nach vorne zu ziehen. „ Hilfe!“, klagend drehst du dich um. Die anderen Beiden sind noch immer in einer Schockstarre. „ Verdammt! Kommt zu euch. Wir müssen dahin! Sonst ist es zu spät!“, flehst du aber erhälst keine Antwort. „ Nein.“, wisperst du und die Tränen verschleiern dir die Sicht. „ Justin, nein.“ Dich verlässt die Kraft und du lässt deinen Kopf auf dem Boden liegen. Es ist zu spät, du schaffst das nicht alleine.

** Justins Sicht**

Jeder Schnitt brennt und das Blut rennt aus meinen Adern und meiner Haut. Jeder Schnitt erinnert mich an das, was ich getan habe und Alles, was ich will ist es zu sterben. Für den Menschen zu sterben, den man liebt, erscheint mir ein guter Weg um zu gehen. Es hat etwas Friedliches. Ich habe nicht die Kraft meinen Tod länger herauszuzögern, aber ich muss leiden. Ich werde mein Ende nicht schnell vergehen lassen. Das Messer in meiner Hand bahnt sich wieder den Weg zu meinem Arm entlang. Ohne lange darüber nachzudenken stoße ich es in eine noch unverletzte Stelle. Die Haut öffnet sich, die rote Flüssigkeit kommt schnell und ich kann durch das Brennen meinen Schrei nicht unterdrücken. Es tut weh, verdammt weh. Länger halte ich das nicht aus. Ich umgreife das Messer fester und suche mit meinem Auge flüchtig die Pulsader. „ Ich liebe dich, ich habe dich geliebt, ich werde dich immer lieben. Gleich bin ich bei dir, mein Mädchen.“

** Deine Sicht**

Kraftlos liegst du auf dem Boden und suchst verzweifelt nach einem Weg und einer Lösung. Entschlossen und voll mit Adrenalin rappelst du dich auf alle Viere. Du wirst jetzt nicht aufgeben, ihn im Stich lassen, ihn sich töten lassen. „Justin!“, schreist du, in der Hoffnung er könne dich hören: „ Ich lebe! Justin bitte!“ Als Antwort hörst du wieder einen Schrei. Es ist kein gewöhnlicher, wie die davor. Deutlich ist der Schmerz zu hören. Dieser Schrei zieht sich in die Länge, flaut aber ab und endet abrupt mit einem Grugeln. Er muss in der Nähe sein, dafür hört man ihn zu sehr. „ Justin!“, schreist du wieder. Aber das gurgeln endet mit einem Röcheln. Dann wird es still und dir ist bewusst, dass dieses Grugeln alles Andere als normal war. Du schließt die Augen. „ Bitte lass es nicht das sein, was ich denke. Bitte lieber Gott, lass es einfach nicht wahr sein.“, wisperst du und mit all deiner letzten Kraf robbst du den Boden entlang. „ Justin!“, versuchst du zu schreien aber deine Stimme endet in einem Flüstern. Die Zeit vergeht wie im Schneckentempo und es kommt dir wie eine lange Ewigkeit vor, bis du schließlich den ersten OP-Raum erreicht hat. Die Tür ist angelehnt. Zitternd ziehst du dich an der Wand hoch und greifst nach der Türklinke. Er muss einfach im ersten Raum sein. Wieso sollte er bis nach Hinten durchlaufen, wenn er doch schnell gehen soll? „ Bitte lieber Gott.“, betest du: „lass ihn dort drin sein.“ Vorsichtig reißt du die Tür auf und das erste was du siehst ist ein großes Durcheinander. Viele Hefte liegen auf dem Boden aber es ist kein Justin in Sicht. „ Scheiße verdammt!“, fluchst du und lässt dich langsam wieder auf die Knie fallen. Nicht um die Suche zu beenden, nicht um aufzugeben, sondern um so schnell wie Möglich den nächsten Raum anzustreben. „ Ich finde dich Justin und wenn es das letzte ist, was ich tue.“ Da dich die anderen Beiden im Stich gelassen haben, musst du das Ding jetzt allein durchziehen. Die Liebe tut manchmal weh und man muss über all die Umstände hinwegsehen, die eine Beziehung erschweren. Man muss kämpfen für das was man liebt, über sich hinausgehen und sich Größe anwachsen lassen. Es wird immer Dinge geben, die einen herunterziehen, aber anstatt sich von der Schwerkraft herunterziehen zu lassen, muss man manchmal Dinge selber in die Hand nehmen und fliegen. Genau das wirst du tun und zwar für deine große Liebe. Jedes Hindernis kann ausgeschaltet werden, jedes Labyrinth hat einen richtigen Weg und jedes dunkle Zimmer ein wenig Licht. Also wird auch hier eine Lösung gefunden werden, da bist du dir vollkommen sicher. Während du über all die Scheiße in deiner Beziehung nachdenkst, hast du das nächste Zimmer erreicht. Ein weiteres Mal zerrst du dich an der Wand hoch. Die Türe steht offen und dein Puls überschlägt sich. Das hat etwas zu bedeuten. „ Bitte.“, wimmerst du: „ Bitte lass mich ihn finden.“ Mit Anspannung und Eile wagst du, egal wie viel Angst es dir macht, in was für einen Zustand du ihn finden könntest, einen Blick in das Zimmer. Dein Blick landet auf den Boden. Ein Messer liegt dort, eine große Pfütze von dunkelroter Flüssigkeitverfärbt den Boden und in der Mitte liegt ein junger Mann, den Kopf zu dir gedreht, die Augen zu und ein komplett zerschnittener Arm wird dir offenbart. Dein Mund klappt auf als du realisierst, dass all das Leben aus seinem Körper gewichen ist. Seine Brust hebt und senkt sich nicht und hysterisch beginnst du zu schreien und zu weinen. Dein herz zersplittert, dein Leben verliert seinen Sinn. Deine Liebe zerstört für immer und ewig.

Gefährliches Abenteuer - Justin Bieber FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt