Teil 34

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Viele Stimmen wecken dich. Gerädert und mit starken Kopfweh öffnest du die Augen. In dir herrscht ein einziges Chaos. Von Minute zu Minute, in denen du mittlerweile wach einfach nur da liegst, kommen all die Gedanken und Erinnerungen zurück. Wie ein unaufhaltsamer Fluss fließen die Erinnerungen an dir wie in einem schlechten Horrorfilm vorbei. In Repeat-Modus hörst du diese schrecklichen Schüsse in deinem Ohr. Vor dir siehst du dieses Mädchen und mit geöffnetem Mund und undruchdringlichem Blick, legt sich all die Schuld auf dir nieder. Geplagt von Vorwürfen, schweißt sich dieses Gefühl in dir ein. Dein Herz rast und aufgewühlt überlegst du, wo du bist. Keine Sekunde hälst du es länger aus, wie sollst du leben? Du warst Zeuge eines Mordes. Wie soll man mit solch einem Gedanken weiterleben, den Tag starten und Enden? Was machst du, um damit zurecht zukommen? Vorallem, wem sollst du es erzählen? Wie sollst du das verarbeiten? Außer Atem stützt du dich auf die Matte, auf der du liegst. Keine zwei Sekunden brauchst du, um den Ort zu erkennen. Diese kahlen Wände, der unaufgeräumte Klamottenberg und der harte Untergrund, auf dem du dich befindest, sind unverkennbar und gelten als eindeutiges Zeichen, dass du bei Justin im Zimmer bist. Justin, dein Freund, Justin, der Mörder. Unfähig, mit der Situation klarzukommen, schluckst du hart. Mit äußerster Vorsicht stehst du auf. Wie ein elektrischer Schlag schmerzt sofort jede Zelle deines Körpers. „ Ah.“, wimmerst du und hälst dir deinen Bauch. Dein Atem wird unregelmäßiger abder die Angst ist größer. Tiefe Furcht hat sich in dein Herz geschläust und die Angst vor Justin überwiegt deinen Schmerz. So schnell dich deine Beine tragen können und du fähig bist, bei all den Verletzungen zu laufen, versuchst du das Haus zu verlassen. Jeder Schritt tut weh und jede Bewegung zerrt an deinen Nerven. Aufgewühlt nimmst du die Stimmen nur am Rande wahr. Sie sind wahrscheinlich alle im Gemeinschaftsraum. Du reißt die Haustüre auf und atmest die frische Luft ein. Dein Kopf wird klarer und du siehst an deine Hände hinab. Blau und rot zieren sich dort Verletzungen, vermischt mit Blut und Dreck. Dein Kleid ist kaputt und schmerzhaft wagst du einen Blick auf deinen Bauch. Die Stellen dort sind zerschlissen, an manchen Kleidungsfetzen kommt deine Haut heraus und du bist voller Blut. Beruhigend schließt du die Augen. „ Bloß an was anderes denken.“, sprichst du zu dir und machst vorsichtig den ersten Schritt in Richtung Freiheit. „ Wo willst du hin?“, hörst du von Hinten jemanden räuspern. Ertappt und erschrocken drehst du dich um. Vor dir steht Justin. Seine Klamotten sind frisch, um seinem Bein legt sich ein Verband und seine Haare sind frisch gestylet. Wenige, blaue Flecken sind an seinem Arm zu erkennen und das weiße Top verdeckt seinen Bauch. Wüsstest du es nicht besser, könnte man denken, er wäre vielleicht nur beim Spot über einen Stein gefallen oder so. „ Ich wollte nur-“, dein Blick wandert in Richtung Tür. „ Warum?“, spricht er dazwischen und steckt sich die Hände in die Hosentaschen. Beschämt schaust du weg und schließt die Augen, um nicht weinen zu müssen. „ Los, sag schon. Wieso wolltest du dich wegschleichen.“, brüllt er mit einem Mal und schlägt wütend gegen die Wand. Sofort zuckst du zusammen und wimmerst leise auf. Die Wohnzimmertür öffnet sich und die Jungs schauen überrascht durch die Tür. „Wolltest du nicht nur kurz nach ihr schauen?“, fragt David und grinst frech. „ Halt die Fresse.“, schimpft Justin und du erkennst die Enttäuschung in seinen Augen. „Weil ich Angst vor dir habe.“, du fasst all deinen Mut zusammen und beschließt es ihm zu sagen: „ Ich habe Angst, dass du mir weh tust.“ Jetzt fließen die Tränen bei dir wieder und mit deiner Hand wischst du sie weg. Ohne ein Wort steht Justin vor dir, beißt sich auf die Unterlippe und schweigt. „ Ich tu dir nichts.“, versichert er schließlich und streckt eine Hand nach dir aus. „ Du wusstest, worauf du dich einlässt und du wusstest, dass mir jedes Mittel Recht ist und ich vor nichts zurückweiche. Sie zu töten war, um dich zu beschützen.“, haucht er und macht einen großen Schritt auf dich zu. „ Lass es mir erklären, bevor du beschließt zu gehen.“, bittet er: „ Und ich werde dich danach auch nicht aufhalten.“ Einverstanden greifst du nach seiner Hand un er zieht dich von der tür weg. Schweigend lauft ihr nebeneinander ins Wohnzimmer. Die Jungs schließen die Tür und setzten sich vor euch. Zögernd schaut Justin dich an, überlegt kurz und entscheidet sich schließlich doch dazu, sich neben dich zu setzen. „ Ich möchte Alles wissen.“, verlangst du und hälst dir schmerzhaft die Seite: „ Und verschone mich nicht mit irgendwelchen Lügen.“ Nickend starrt Justin einige Sekunden an die Decke. Ein Seufzen verlässt seine Lippen und er fährt sich nervös durch das Haar. „ Also gut, dann bekommst du die voller Wahrheit.“, beginnt er und erzählt seine Geschichte: „ Ich hatte gestern einen Auftrag. Der war schon länger geplant und es war auch klar, dass ich den alleine machen muss. Momentan haben wir nicht so viel Geld, als dass wir die Ware hätten mit normalem Preis bezahlen können. Mellork besorgt sie uns meistens. Wir sind vielleicht Feinde und wir beide haben unsere Differenzen, genauso wie unsere Stadtgebiete aber in diesem Punkt die Ware zu bekommen, ist er mir uüberlegen. Also lassen wir Geld fließen. Er ist nicht unser einziger Geschäftspartner, aber doch schon jede zwei Monate vertreten. Tanja-“, seufzt er und du zuckst kurz zusammen. Die Bilder wollen nicht aus deinem Kopf, wie innig sie waren. „ Sie gehört zu Mellorks Gang. Meistens haben wir die Geschäfte in großen Gruppen. Das heißt ich nehme meine Jungs mit und Mellork seine Truppe. Aber Tanja steht, beziwhungsweise stand auf mich. Mellork hat ihre Wünsche von ihren Lippen abgelesen und wenn sie ein Treffen alleine machen wollte, hat er es ihr gestattet. Sie ist eine ziemlich hinterlistige Bitch und wenn sie mir die Ware billiger verkauft hat, dann bemerkte das Mellork nicht mal. Sie kann den Männern gut den Kopf verdrehen. Jahrelang habe ich mich mit ihr getroffen, wenn das Geld knapp war. Natürlich haben wir versucht das zu vermeiden, aber manchmal klappt es einfach nicht anders.“, er schaut zu seinen Jungs. Diese nicken geknickt. „ Ich versprach ihr, dass ich Interesse an ihr hatte, machte mit ihr rum und bekam praktisch alles, was ich wollte. Ich versprach ihr, dass all die anderen Mädchen, die ich jede zwei Tage hatte, einfach nur zum Spaß sind und ihr Lifestyle entsprach das Gleiche.“, erklärt er und zuckt die Schultern. Ein Grinsen huscht über seine Lippen: „ Als ob ich sie mögen würde.“ Alle verfallen in ein Lachen. „ Dann kamst du in mein Leben.“, sein Blick landet auf dir. „ Du wolltest unbedingt etwas unternehmen und ich habe mir wirklich Mühe gegeben, ein guter Freund zu sein. Also wollte ich dir nicht absagen. Das Treffen hinter dem Club stand aber fest. Für diesen Tag kam ich da nicht mehr raus und dachte, okay, ein letztes Mal. Ich dachte, ich könnte Alles unter einen Hut bekommen. Ich sprach mit den Jungs.“, er macht eine Handbewegung, der alle einschließt: „ Sie wollten dich ablenken. Das Treffen sollte nicht länger als zehn Minuten gehen. Tanja wollte ich sagen, dass ich nicht mehr mit ihr in der Kiste lande und dass ich sie nicht leiden kann. Für dich wollte ich es aufgeben und für dich wollte ich die Geschäfte auf normale Weise weiterlaufen lassen. Das heißt mit vollem Preis und in meiner Clique. Doch es lief schief. Das Treffen war viel zu lang und Tanja überraschte mich in dem Club. Sie sollte draußen warten. Doch dann stand sie vor mir und war wütend. Sie konfrontierte mich damit, dass Mellork ihr von dir erzählt habe. Ich hasse ihn.“, seine Miene verhärtet sich: „ Er konnte sich nicht mal sicher gewesen sein und trotzdem wollte er mir wieder Stress anhängen. Wie auch immer, dann musste ich Alles tun, um das zu beneinen. Der Deal wäre geplatzt. Also schickte ich die Jungs einer nach dem anderen zu dir, um mit dir zu tanzen. Tanja schmiss mich sofrt an mich ran und du hast es mitbekommen. Ich wollte dich aus der Scheiße raushalten. Hätte ich es dir erzählt, hättest du dir nur Sogen gemacht. Also lockte ich sie raus und spielte mit ihr. Das hat ja auch gut geklappt, bis du kamst. Die Jungs haben versagt.“, ein Giftiger Blick landet auf Justins Kumpels und empört schauen sie Justin an. „ Aber ich verspreche dir, ich wollte sie weder killen, noch mit ihr schlafen. Das hätte ich vermutlich getan, wenn du nicht in meinem Leben wärst. Ich wollte sie nicht mal küssen, weil ich dich nicht hintergehen wollte. Ich schwöre.“, seine Augen haften auf deine und eine Träne rennt dir runter. Langsam greift er nach deiner Hand. „ Verstehst du es jetzt?“ Du nickst unter Tränen und schüttelst dann den Kopf: „ Du hast sie getötet. Ich dachte nicht, dass du so weit gehst.“ „ Sie wollte dich verletzen. Sie wollte dich töten. Ich habe dich beschützen wollen. Außerdem sind zwei Schüsse auf ihr gelandet, weil die Jungs dir gefolgt sind. Es ist nicht nur meine Schuld.“ Du entziehst ihm die Hand: „ Das rechtferigt aber nichts, Justin!“ „ Du wusstest worauf du dich einlässt. Du wusstest, dass es gefährlich ist in meiner Nähe und ich habe gesagt, ich änder mich nicht für dich.“ Nickend schaust du ihm an. Er steht auf, duckt dich vor sich und nimmt dein Gesicht in seine Hände. „ Ich wusste das. Aber sag mir wie ich damit leben soll? Wie soll ich damit umgehen? Ich kann mit keinem darüber reden, weil ich euch nicht verraten darf aber sag mir wie ich mit all den Schuldgefühlen in den Spiegel schauen soll?“ Bieber bleibt mucksmäusschen still. „ Du hast versprochen mich aus all dem rauszuhalten, du hast es meiner Mutter versprochen. Ich bin fest davon ausgegangen, dich halbwegs normal zu erleben ohne deine scheiß Geschäften. Dein Alkoholeinfluss und die Drogen sind nicht das Problem aber wie kannst du mir das zumuten?“ Aufgeregt beißt sich Justin auf die Lippen. „ ich wollte dich auch raushalten. Du solltest doch auf der Party bleiben. Es ist halt schiefgegangen. Das nächste Mal, verspreche ich dir, bekommst du nichts mit. Schweren Herzens schaust du ihn an: „ Das nächste Mal bekomme ich nichts mit, weil es kein nächstes Mal mit mir geben wird.“ Dein Gesicht ist klitschnass vor Tränen und du machst dir nicht die Mühe, sie zurückzuhalten. „ Also gehst du?“, stellt er fest und spricht es als Frage aus. „ Ich habe das Abenteuer gesucht, es durch dich gefunden und es war in Ordnung. Aber das Abenteuer ist mir zu gefährlich. Ich bin da raus. Ich dachte ich könnte das aushalten Justin, aber ich kann es nicht. Das ist nicht mein Lebensstil und das gefährliche Abenteuer endet für mich hier.“, sagst du ihm was du fühlst und stehst auf. „ Ich verrate euch nichts. Aber sowas wie gestern will ich nie wieder erleben müssen.“, nachdenklich fügst du hinzu: „ Keine Ahnung, wie ich dashier jetzt überhaupt verarbeiten soll.“ Schlaff lässt Justin seine Hände auf die Knie fallen und sprachlos schaut er dich an. „ Also endet das mit uns hier, bevor es überhaupt richtig angefangen hat?“ Dein Herz blutet, du fühlst dich leer und schlecht. Aber du weißt, was das Beste für dich ist. Du nickst: „ Es tut mir so leid Justin, aber das gefährliche Abenteuer hat sein Ende erreicht. Nicht jedes Abenteuer und jede Geschichte hat ein Happy End.“

Gefährliches Abenteuer - Justin Bieber FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt