Teil 14

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Teil 14

Ohne Justin nur eines Blickes zu würdigen, versuchst du dich an ihm vorbeizuschieben. Du quetscht dich zwischen eine kleine Lücke, die sic zwischen der Tür und Justin bildet, aber er stößt dich zurück. Unsanft prallst du gegen die Wand. Immer noch nicht hast du ihn angesehen und du hast auch nicht vor das zu tun. Einerseits, weil du ihn nicht mehr in sein verlogenes Gesicht schauen willst, andererseits, weil es dein Herz in millionen Einzelteile spaltet, diesen verlogenen Kerl jemals geliebt zu haben. Allmählich hast du einen richtigen Hass gegen ihn entwickelt. „ Lässt du mich bitte durch?“, versuchst du es auf die höfliche Art und Weise mit gesenktem Kopf. „ Ich wollte dich eben nicht schlagen, tut mir leid.“, murmelt Justin und du hörst es knacken. Wahrscheinlich die türklinke, die er festhält. Die könnte jetzt durchgebrochen sein. Unvorstellbar ist es, dass ein Mensch solche, negativbestimmte Kräfte zur Gewalt aufbringen kann, nur durch Wut. „ Hast du aber. Weißt du was noch viel schlimmer ist? Ich dachte, du wolltest mir da unten wirklich helfen, als ich elendig kurz davor war abgestochen zu werden.“, erklärst du und hebst schließlich doch deinen Blick. In Justins Gesicht ist kein Zeichen der Reue zu erkennen, nicht einmal Schamgefühl entwickelt er. „ Weißt du was, Bieber?“, beginnst du und setzt jetzt auch Mal diesen kalten, rücksichtslosen Ton auf: „ Du hälst mich eh hier fest, weild u genauso wie Mellork Angst hast, dass ich was erzähle.Vor weniger als 24 Stunden war ich auf der Suche nach einem großen Abenteuer. Jetzt habe ich die Schnauze voll davon. So schnell es geht will ich einfach nur in den Alltag zurückkehren und ich habe nicht vor irgendjemanden von deinen Machenschaften zu erzählen. Nicht, weil ich dich schützen will sondern aus reinem Selbstschutz. Lass mich in Zukunft einfach in Ruhe und im Gegenzug dazu verspreche ich dir, dich nie wieder anzuquatschen und keinem ein Sterbenswörtchen zu erzählen. Deal?“ Justins Lippen formen sich zu einer schmalen Linie und es dauert mehrere Sekunden, ehe er spricht: „ Wow, ich dachte echt, du denkst ich will dich aufhalten zu gehen. Aber du bist klüger als ich dachte, Prinzessin.“ Seine Worte klingen wie Eis so kühl und bohren sich wie kleine Eiszapfen in dein Herz. „ Es ist Tatsache, dass ich dich hier eigentlich nur kurz manipulieren wollte aber wie ich sehe, versteht es sich wie von selbst, dass du die Klappe hälst. Kluges Köpfchen, Babe. Der Deal steht.“ Justin streckt dir die hand entgegen und ihr beide besiegtelt euren Deal mit einem feuchten Händedruck. Er begleitet dich mit hoch zu der Haustüre und öffnet sie. Du gehst hinaus, drehst dich aber noch einmal um. Dringend willst du noch mindestens diese eine Frage geklärt haben:“ Bieber?“, sagst du monoton. Dieser hebt aufmerksam seinen Kopf. Du läufst auf ihn zu und tust dasselbe, was er bei dir gestern getan hatte. Mit deinem Gesicht näherst du seinen, sodass er deinen Atem spüren kann. „ Beantworte mir diese eine Frage. Wenn du nicht diese Wette abgeschlossen hättest und sie nicht unbedingt hättest durchziehen wollen... hättest du dabei zugesehen wie sie mich erstechen? Wäre es dir egal gewesen, dass sie mich gefunden hätten?“ „ Aber, (D/N).“, flüstert Justin und seine Lippen streifen dein Ohr während er spricht: „ Natürlich wäre es mir egal gewesen.“ Geknickt nickst du, machst auf den Absatz kehrt und begibst dich auf den Weg nach Hause. Tränenerstickt läufst du durch die Straßen und jeder einzelne Gang schmerzt. Können Knochen einfach so durchbrechen?, denkst du dir und reibst deine offenen Wunden. Nach einer unendlichlangen Zeit kommst du Zuhause an. Während du klingelst machst du dich auf die größte Standpauke deines Lebens gefasst. Die Tür wird geöffnet und dich erwartet genau das Gegenteil. Besorgt zieht deine Mutter dich ins Haus und schließt dich in die Arme. „ Kind ich habe mir solche Sorgen gemacht!“. Die umarmung ist wie ein elektrisierender Schlag für dich. Justin war die letzte Person, die dich im Arm hatte. Die ganze Nacht hattest du an seiner Brust gelegen, während er sich nur ausgemalt hat, seine verkackte Wette zu gewinnen. „ Was ist passiert? Wo warst du? Wie geht es dir?“, deine Mutter stellt tausend Fragen und begutachtet dich von Oben bis Unten. „ Wo kommen die ganzen Verletzungen her? Ich rufe die Polizei!“, brüllt sie und rennt zum Telefon. „ Nein!“, funkst du dazwischen und haltest sie ab: „ Ich bin in eine Rangelei geraten. Aber der Partyinhaber hat es geklärt.“, lügst du flach: „ Die Täter haben sich entschuldigt. Es war ein Versehen und ich wollte dazwischengehen und bekam dann den Schlag ab.“ So gut es geht zuppelst du an deiner Jacke, um so viele Wunden wie möglich zu verstecken. Mit dieser Antwort gibt sie sich zufrieden. „ Ich gehe jetzt auch hoch, etwas schlafen und lernen.“ Bei dem Wort „Lernen“ weißt du spätestens, dass du den Rest des Tages Ruhe von ihr hast. Mit einem Nicken verschwindet sie und du läufst in die Küche, krallst dir einen Müsliriegel zum Frühstück und stürzt in dein Zimmer. Kaum hast du die Tür hinter dir geschlosse, reißt du hungrig die Packung auf und stopfst den kleinen Riegel in dich hinein. Deine Kehle brennt bei jedem Schluck, den du machst. Dann ziehst du die Klamotten aus, gehst ins Bad und begutachtest deinen ganzen Körper. Bieber hatte Recht. Die Flecke sind echt überall. Verzweifelt drehst du dich von Links nach Rechts und von Rechts wieder nach Links, machst eine Drehung und musst immer wieder feststellen, dass egal von welcher Seite du schaust, du übersäht und gekennzeichnet bist. Im Gesicht ist deine linke Wange leicht bläulich. Aus dem Verbandskasten kramst du eine Wundcreme hervor und inspizierst damit deinen ganzen Körper. Wenn du fertig bist, verschwindest du wieder ins Zimmer und versuchst dich abzulenken. Egal was du machst, deine Gedanken schweifen bei ihm. Musikhören, malen, lernen, Hausaufgaben... nichts befreit deinen Kopf. Wieso musstest du bloß ein Abenteuer suchen? Ohne diesen hirnrissigen Gedanken wärst du niemals auf die Idee gekommen geschweige denn in Berührung, mit Bieber. Nach einer längeren Zeit enscheidest du ins Bett zu gehen und einfach zu schauen, was sich in nächster Zeit entwickelt. Du mummelst dich in deine Decke, verdunkelst die Fenster und schließt die Augen.
„ Es knackt. Es klirrt. Es bewegt sich. Du sitzt auf einem Stuhl gekettet. Alles ist schwarz. Du befindest dich in einem dunklen Raum. Doch trotz dass alles schwarz ist, bewegt sich ein dunkler Schatten um dich rum. Es quietscht. Es versteckt sich. Der Raum verkleinert sich, erdrückt dich förmlich. Jemand huscht an dir vorbei. Angst treibt sich durch jedes Glied deines Körpers. Eine Tür bewegt sich und schließt sich. Etwas fällt zu Boden, zerbarst und ohrenbetäubend schreit es in deinem Ohr. Eine Lampe liegt auf dem Boden. Der Schatten verschwindet.Du wirst erdrückt.“
Schweißgebadet schreckst du hoch. Dein Herz bleibt für eine Sekunde stehen und du schnappst schnaufend nach Luft. „ Es war nur ein Traum. Keiner ist hier. Kein Schatten verfolgt mich. Nichts schreit.“, denkst du beruhigend und starrst in dein dunkles Zimmer. Als du zur Seite schaust, siehst du etwas auf dem Boden liegen. Hast du dein Teenmaganzin liegenlassen? Du bückst dich von deinem bett aus runter und tastest nach dem Gegenstand. Als deine Augen sich endlich an die Dunkelheit gewöhnt haben, erkennst du, dass es deine zerbrochene Nachttischlampe ist. Wie in deinem Traum. Dein Kopf schnellt zur Zimmertür. Diese ist zu. Was soll das? Kannst du Traum und Wirklichkeit nicht mehr auseinanderhalten? Du legst dich zurück in dein Kissen. Die Lampe wirst du, vertieft in deinem Traum schon selber runtergeworfen haben. Du schließt die Augen, als sich an der Wand gegenüber ein menschlicher Schatten bewegt.

Gefährliches Abenteuer - Justin Bieber FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt