열쇠 12✧Guk

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Dass mein Hyung einen Gegenstand erhielt freute mich, das tat es wirklich. Ich kannte Yoongi aus der Oberschule und obwohl er aus einer reichen Familie stammte, hielten sich die Menschen eher fern von ihm. Das lag vermutlich an seinem ewig grimmigen Gesichtsausdruck, aber wenn man ihn dann besser kannte, gab es meiner Meinung nach keinen besseren Freund. Yoongi hatte sich in der Schule immer um mich gekümmert und mit mir geschimpft, wenn ich mal wieder eine Kleinigkeit aus dem Supermarkt habe mitgehen lassen oder doch mit meinen Freunden die Wände von Gebäuden vollsprayte, obwohl er es mir verboten hatte.

Ohne Yoongi wäre ich vermutlich nicht der Jeongguk, der ich heute war und dass ich ihn dann aus den Augen verloren hatte, hatte mich unendlich traurig gemacht. Aber nun hatte ich ihn durch Zufall wieder gefunden und mir war gleich klar gewesen, dass ich ihn nicht mehr so einfach gehen lassen würde.
Somit kannte ich Yoongi ziemlich gut und ich konnte mich deshalb nicht daran erinnern, dass er je in einer Beziehung gesteckt hatte. Ich wusste nicht, ob sich das in den zwei Jahren, in denen wir uns nicht gesehen hatten, geändert hatte, aber so wie ich ihn einschätzte, vermutlich nicht.

Allerdings war er auch immer jemand gewesen, der sich nicht viel aus romantischen Beziehungen machte und genau das bewies mir dann auch sein Gesichtsausdruck, als er das schwarze Schloss erhielt. Zugegeben, ich war unendlich erleichtert, dass er nicht das passende Gegenstück zu dem Jungen mit dem weißen Schloss darstellte, denn somit hatte ich noch immer Hoffnung, ich könnte derjenige sein. Woran das genau lag und weshalb ich diesen Gedanken hatte, wusste ich nicht, aber ich wollte unbedingt der Schlüssel zu dem weißen Schloss sein.

Yoongi nahm schließlich das Schloss von Destiny entgegen, legte es aber einfach vor sich auf den Tisch und musterte es nicht, wie die anderen beiden. Seine Miene zeigte offen, wie sehr ihn diese Show gerade nervte, was nicht unbedingt an dem Café lag, sondern weil er ausgewählt worden war und somit die Aufmerksamkeit aller auf ihn gerichtet war. Das hatte er noch nie gemocht, weshalb er wohl auch ganz froh, dass die Leute ihn eher mieden, anstatt sich ihm zu nähern.

»Nun denn«, erklang dann wieder Destinys Stimme und ließ mich zusammenzucken. Sie hielt bereits den weißen Schlüssel in die Höhe und drehte sich einmal um ihre eigene Achse. »Verbleibt noch derjenige, dem es möglich zu sein vermag, das weiße Schloss zu knacken.« Dabei warf sie einen kurzen Blick auf Taehyung, welcher nur einmal sichtlich genervt schnaubte und dann seinen Kopf auf der Handinnenfläche ablegte und in die andere Richtung drehte. Darüber kicherte ich einmal leise, als die Stimme des Mädchens mich erneut zusammenzucken ließ.

»Jeon Jeongguk«, hörte ich dann meinen Namen und sah mit großen Augen zu ihr hinauf. Dieses Mal umspielte auch ein kleines Lächeln ihre Lippen oder aber es war mir vorher noch nicht aufgefallen. Schließlich legte sie mir aber den kleinen, weißen, aber dennoch schweren Schlüssel in meine offenen Hände, die ich ihr schließlich reichte.

»Auch dir wird es - ähnlich wie Park Jimin - möglich sein, das Innerste von deinem Partner zu entschlüsseln. Denk nicht, dass es einfach sein könnte und umso mehr musst du darauf achten, dass du niemals aufgibst, egal was dein Schloss zu dir sagen sollte.«

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𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜 𝐒𝐡𝐨𝐩│ɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt