자물쇠 89✦Tae

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Ich erwachte am nächsten Morgen wie gerädert und als hätte ich eigentlich keine Sekunde so wirklich geschlafen. Natürlich fühlte es sich nur so an, denn wach gewesen war ich nur ab und zu und hatte Jeongguk derweil ein wenig beobachtet. Aber in seinen Armen hatte ich mich wohlgefühlt und deshalb war es mir auch immer wieder gelungen erneut einzuschlafen.

Gerade jetzt war ich unendlich froh, dass er da war und auch bei mir bleiben würde. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie das nächste Szenario mit meinem Vater ablaufen würde, aber da Jeongguk hier war, hoffte ich einfach, dass er mich zunächst in Ruhe lassen würde. Innerlich war mir natürlich klar, dass ich naiv dachte, aber dennoch wollte ich die Hoffnung nicht aufgeben.

Für ein paar Minuten sah ich leicht lächelnd in Jeongguks schlafendes Gesicht, ehe ich meine Hand hob und sanft eine schwarze Haarsträhne aus seiner Stirn strich, welche ein wenig in seine Augen hing. Wenn er schlief und seine Züge vollste Entspannung zeigten, war er noch viel schöner als sonst und brachte mein Herz zum Klopfen.

Doch irgendwann gab ich ihm einen sanften Kuss, nahm seinen Arm vorsichtig von meinem Körper und rutschte aus dem Bett. Mit meinen nackten Füßen tapste ich leise über den Boden zur Tür und verließ mein Schlafzimmer, um mich für den Tag fertig zu machen.

Heute würde ich nicht in die Uni sondern in die Tankstelle gehen und den ganzen Tag dort verbringen. Wenn mein Vater Geld wollte, dann musste ich es irgendwie auftreiben und somit zog ich mich an, damit ich zügig los konnte. Allerdings machte ich dann noch einmal in der Küche halt und trank einen Kaffee, um richtig wach zu werden, während meine Augen auf der Küchenuhr lagen. Es war noch früher Morgen und Jeongguk schlief gern länger, wenn er es konnte; das wusste ich bereits.

Deshalb weckte ich ihn auch nicht und als ich meine Tasse leergetrunken hatte, schrieb ich ihm noch einen kleinen Zettel. Sicher würde er traurig darüber sein, dass wir den Tag nicht gemeinsam verbrachten, aber ich musste unbedingt verhindern, dass Jeongguk etwas aus meiner Vergangenheit herausbekam. Ich schämte mich einfach für das, was damals gewesen war, auch wenn andere es nicht einmal als große Ereignisse betiteln würden.

Nachdem ich den kleinen Zettel mit einem 'Ich liebe dich' und einem kleinen Herzen versehen hatte, ließ ich ihn gut sichtbar auf dem Tresen liegen und ging in den kleinen Flur. Dort zog ich mir leise meine Schuhe an und verließ die Wohnung, wobei ich es natürlich nicht lassen konnte und mir immer wieder über die Schulter sah. Mein Vater machte mich schon paranoid, aber deshalb durfte ich mich nicht in meiner Wohnung einsperren lassen.

Mein Leben ging weiter und zum Glück endlich mit einer Person, die ich liebte. Also musste ich auch darum kämpfen, dass es so blieb.

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𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜 𝐒𝐡𝐨𝐩│ɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt