열쇠 104✧Guk

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Es wunderte mich nicht, dass Taehyung von diesem Ort geflohen war beziehungsweise musste ich sagen, dass ich froh darüber war. Wenn er noch immer hier wohnen würde, hätte ich ihn vermutlich tatsächlich nie kennengelernt und neben mir würde vermutlich auch ein ganz anderer junger Mann stehen. Es kostete mich all meine Selbstbeherrschung, meine Nase nicht wegen des Gestankes bestehend aus Alkohol und vermutlich Urin zu rümpfen, aber um Taehyung damit nicht noch mehr zu verunsichern, hielt ich meine Fassade aufrecht. Wir würden uns hoffentlich nur kurz hier aufhalten und konnten diesen Disput hoffentlich schnell klären.

Natürlich dauerte es eine Weile, bis uns die Tür geöffnet wurde; ich war sogar kurz darauf, aufgrund der unerträglichen Lautstärke eines Fernsehers, erneut gegen diese Tür zu hämmern. Aber gerade, als ich mich innerlich dazu entschloss, schwang sie bereits auf und Taehyungs Vater erschien sich an dem Holz abstützend im Rahmen.

»Was zur-«, begann er schon in pöbelndem Tonfall, doch als er uns dann erkannte, hob er verwundert seine Augenbrauen und verstummte zunächst. Sein Blick wanderte zwischen mir und meinem Freund hin und her, landete kurz auf unseren verschränkten Händen, bis er dann schließlich Taehyung wieder ins Gesicht sah. »Hat sich der Bastard von Sohn also mal wieder nach Hause getraut, ja?«

Taehyung verkrampfte sich sofort, das spürte ich an seinen Fingern, aber mir ging es nicht anders; bei mir ging es sogar so weit, dass ich mit den Zähnen zu knirschen begann und einen Schritt auf den Mann mittleren Alters zuging. »Das hier ist nicht sein Zuhause und das war es auch nie«, antwortete ich für meinen Freund, erntete allerdings nur ein hämisches Auflachen seines Vaters. Mir schlug der Gestank seiner Alkoholfahne ins Gesicht und nun konnte ich nicht anders, als meine Nase zu rümpfen, doch überspielte es, indem ich mir kurz unauffällig über den Mundwinkel leckte.

»Was wollt ihr denn?«, fragte unser Gegenüber in gespielt freundlichem Ton, worüber ich nur noch mehr verärgert die Stirn kraus zog. Er nahm uns nicht ernst, das wurde mir mit jeder Sekunde nur noch mehr bewusst, aber ich ließ mir nicht anmerken, wie sehr mich dieser Mensch gerade eigentlich anpisste.

»Mit dir sprechen«, zischte ich und duzte ihn nun bewusst, weil dieser Mann in meinen Augen keinen Respekt verdient hatte. Das entging ihm nicht und er quittierte es mit einem leicht amüsierten Lächeln, bevor er dann zur Seite trat und die Tür weiter aufzog. »Immer hereinspaziert, müssen ja nicht unbedingt die Nachbarn mitbekommen.«

Wie recht er doch hat, denn wenn er so weitermacht, geht er nicht unverletzt aus dieser Sache raus..

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𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜 𝐒𝐡𝐨𝐩│ɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt