자물쇠 17✦Tae

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Dank meines besten Freundes hatte mein Morgen sowieso nicht so glorreich begonnen, aber dass ich dann auch noch - gerade obwohl ich so in Eile war - mit einem Typen zusammenstoßen musste, war die absolute Krönung. Genervt fluchte ich vor mich hin und rieb mir die Stelle an der Stirn, die er bei mir getroffen hatte, doch im Gegensatz zu ihm war ich glücklicherweise auf meinen Füßen geblieben. Aber wäre das nicht alles schon schlimm genug, stellten sich bei mir sämtliche Nackenhaare auf, als ich seine Stimme erkannte.

»Taehyung?«

Ungläubig sah ich auf den am Boden sitzenden Jeongguk, der sich dann, als er mich offensichtlich erkannt hatte, aufrappelte und noch den Staub von seiner vermutlich teuren Hosen klopfte. Generell schrie alles an ihm nach 'Seht her, ich hab Geld!' und allein deshalb war er schon bei mir unten durch. Ich mochte reiche Leute einfach nicht, sie waren immer eingebildet und gaben einen Scheißdreck um Leute wie mich. Es war aber ein Kompromiss gewesen, den ich eingehen musste, wenn ich diese renommierte Universität besuchen wollte.

»W-Was machst du hier?«, wollte er dann wissen und offensichtlich eine Konversation beginnen, doch ich verdrehte nur meine Augen und bückte mich zu meinem Buch, das bei dem Aufprall auf den Boden gefallen war. Allerdings war Jeongguks Hand schneller und stattdessen ergriff er es, sodass wir uns zeitgleich wieder aufrichteten.

»Was mache ich hier wohl?«, gab ich ungeduldig zurück und hielt ihm meine offene Hand hin, damit er mir mein Buch wieder gab. Doch stattdessen wendete er es nur in seinen Händen und betrachtete den Buchdeckel.

»Du studierst Psychologie?« In seinem Ausdruck zeigte sich sichtliche Überraschung, wobei ich es ihm nicht unbedingt verübeln konnte. Wenn man mich sah, dachte man nicht unbedingt auf den ersten Blick daran, dass ich mich für so ein schwieriges Studienfach entschieden hatte und wenn ich ihm jetzt auch noch erzählte, dass ich diese Uni nicht des Geldes wegen, sondern wegen eines Stipendiums besuchte, dann hielt er mich wirklich für komplett absonderlich.

»Ne, weißte? Ich tu' nur so«, zischte ich dann sarkastisch und riss ihm jetzt mein Buch einfach aus der Hand, was er wegen meiner schnippischen Antwort perplex zuließ. Dieses verstaute ich dann lieber wieder in meinem Rucksack, sodass es nicht wieder Bekanntschaft mit dem Boden machte und wollte dann einfach an ihm vorbeigehen.

Doch wie gestern hielt er mich an meinem Arm zurück, sodass ich ihn mit meinen Augen ein wenig anfunkelte. »Lass mich los. Ich habe es eilig.«

»Nein«, erwiderte er trotzig und schüttelte den Kopf, sodass seine schwarzen Haare umherflogen. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass sie gestern besser frisiert waren, aber ich könnte mich auch irren. »Denkst du nicht, es ist Schicksal, dass wir uns wieder treffen?«

»Wie bitte?«, erwiderte ich nur und verengte meine Augen. Da er mich nicht losließ, nahm ich meine andere Hand zur Hilfe und löste seine Finger von mir, sodass ich einen Schritt Abstand zu ihm gewinnen konnte. »Warum sollte es Schicksal sein? Studieren wir halt offensichtlich beide an dieser Universität, das ist nichts ungewöhnliches.«

Jeongguk plusterte seine Wangen auf, was zugegeben ganz niedlich aussah, wenn er denn nicht so rebellisch wäre und einfach akzeptieren würde, dass ich nichts mit ihm zu tun haben wollte. Da er keine Anstalten machte, mir eine Antwort zu geben und ich sowieso bereits spät dran war, drehte ich mich dann einfach ohne etwas weiteres zu sagen um und ging den Flur entlang zu meinem Hörsaal.

»Ich glaube daran!«, rief er mir allerdings noch hinterher, weshalb ich nur die Augen verdrehte. »Es ist Schicksal, Taehyung!«

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𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜 𝐒𝐡𝐨𝐩│ɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt