자물쇠 87✦Tae

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Natürlich stand Jeongguk das Fragezeichen regelrecht ins Gesicht geschrieben, aber ich senkte meinen Blick und sagte nichts mehr dazu. Die letzten Tage hatte ich mehr oder weniger mein altes Leben vergessen oder vielmehr verdrängt, was auch überwiegend Jeongguks Verdienst war, aber mit dem Auftauchen meines Vaters war alles nun wieder hochgekommen.

Lange war ich nicht mehr so ratlos wie in diesem Moment und auch wenn es die richtige Entscheidung sein könnte, ihm die Wahrheit zu erzählen, konnte ich es einfach noch nicht. Die Angst, dass er mich dann vielleicht doch von sich stoßen könnte, war viel zu groß und somit verheimlichte ich ihm einfach diesen Teil meines Lebens.

Auch wenn es vielleicht sein könnte, dass ich ihm niemals diese Geschichte erzählte.

»So, da bin ich wieder«, vernahm ich die Stimme meines Freundes dann und spürte direkt im nächsten Moment leichte Kälte von einem Kühlpack, das er mir an die Wange hielt. Da das so plötzlich kam, zuckte ich zusammen und sah ihm ins Gesicht, wobei seine Lippen ein entschuldigendes Lächeln zierte.

»Mein Kleiner, wollen wir etwas zu essen bestellen?«, fragte er dann, als ich die kleine Kühlquelle selbst in die Hand nahm und mit dieser immer wieder sanft auf meine Wange tupfte. »Aber das kostet so viel Geld..«, seufzte ich leise und erntete ein resigniertes Schnauben, während er bereits nach seinem Handy griff und darauf herumtippte.

»Tae, du weißt ganz genau, dass es mir nichts ausmacht, Geld zu bezahlen, solange es deinem Wohl gilt.« Meine Augen weiteten sich kaum merklich und ich erinnerte mich an die Worte meines Vaters; ich solle Jeongguk doch nach Geld anhauen und dann wäre alles gut. Aber ich konnte doch meinen Freund nicht einfach dafür ausnutzen, Fehler meiner Vergangenheit auszubügeln. Deshalb schüttelte ich nur über mich selbst den Kopf und lächelte ihn dann schief an. »Dann hätte ich gerne Pizza.«

Nun zauberte ich ein Strahlen in Jeongguks Gesicht und er nickte zustimmend, ehe er das Handy ans Ohr hielt und für uns beiden eine große Pizza bestellte. Es war ein schönes Gefühl, dass mein Freund sich so umsichtig um mich kümmerte und vielleicht konnte ich so dann auch die Sache mit meinem Vater wieder vergessen.

»So, in ein paar Minuten kommt dann unser Essen«, verkündete er zufrieden und legte sein Handy auf den Tisch, bevor er dann seinen Arm sanft um meine Schultern legte. Mir entging das noch immer vorhandene, besorgte Funkeln in seinen Augen nicht, aber ich rechnete es ihm hoch an, dass er nicht erneut nachfragte.

»Danke, Gukkie«, sagte ich dann deshalb leise und ließ das Kühlpack sinken, um mich zu ihm zu lehnen und einen sanften Kuss auf seiner Wange zu platzieren. »Ich liebe dich.«

Jeongguks Augen begannen zu strahlen und er knuffte meine Wange sanft mit seiner Nase, drehte dann mein Gesicht zu sich und küsste dieses Mal sanft meine Lippen. »Das klingt so schön, weißt du das? Ich liebe dich auch«, erwiderte er und küsste mich erneut einmal kurz, bevor er dann die Fernbedienung ergriff. »Und nun machen wir uns einen schönen Abend mit Pizza und Film schauen.«

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𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜 𝐒𝐡𝐨𝐩│ɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt