열쇠 100✧Guk

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»Jeongguk«, begann meine Mutter direkt, als ich nach unten ins Wohnzimmer kam, obwohl ich sie eigentlich nur fragen wollte, ob sie Frühstück gemacht hatte. Taehyung hatte zwar noch geschlafen, doch allzu lange wollte ich ihn auch nicht warten lassen, aber wenn meine Mutter mich so schon ansprach, dann würde das ein ernsteres Thema werden.

»Ja, Eomma?«, fragte ich dann vorsichtig und mit einem kleinen, halben Lächeln nach, als ich weiter in den großen Raum hineinkam und mich schließlich ihr gegenüber auf das Sofa setzte. Einen Moment betrachtete meine Mutter mich, schob dann aber wortlos einen Zettel über den Tisch zwischen uns in meine Richtung. Irritiert die Augenbrauen verziehend nahm ich diesen entgegen, allerdings fiel mir dann doch alles aus dem Gesicht, als ich erkannte, was es war.

»Eomma, ich kann das erklären«, versuchte ich die Situation direkt abzuschwächen, aber sie funkelte mich nur kurz an, sodass ich lieber verstummte und meine Lippen fest zusammenpresste. »Jeongguk, du weißt, wir lieben dich und deinen Bruder über alles, aber es wäre schön, wenn wir dann im Gegenzug weiterhin keine Geheimnisse voreinander hätten.«

Schuldbewusst ließ ich meine Schultern hängen und starrte dann auf den Zettel, welcher genauestens auflistete, dass ich gestern eine horrende Summe von meinem eigentlichen Sparkonto abgehoben hatte. »Wenn du Geld brauchst, dann sag doch Bescheid, aber geh nicht einfach an diese Anlagen. Sie sind dafür gedacht, wenn du mal ein Haus bauen oder doch noch einmal verreisen willst, aber doch nicht für zwischendurch.«

Ich biss mir auf die Lippe und legte den Zettel wieder weg, nur um dann von dem Sofa aufzustehen und auf die Seite meiner Mutter zu kommen. Jede meiner Bewegungen hatte sie genauestens beobachtet und ihr Ausdruck war auch nicht länger streng, sondern vielmehr besorgt. »Eomma, ich hatte keine Zeit, euch zu fragen«, gestand ich dann und blickte ihr ein wenig traurig ins Gesicht.

Es tat mir leid, dass ich die Sache von Taehyungs Vater nun weitererzählen musste, aber meine Eltern mussten einfach gerade wegen dieser großen Summe wissen, was passiert war. Deshalb erzählte ich meiner Mutter auch alles und ließ nichts aus, damit sie mich verstand und mir vielleicht dann auch wegen Taehyung helfen würde. Sie hörte mir aufmerksam bis zum Ende zu und schließlich legte sie einen Arm um meine Schultern und zog mich zu sich.

»Ach, mein kleiner Gukkie«, seufzte sie und strich mir mit ihren Fingern sanft durch die Haare, worunter ich die Augen schloss. »Das ist traurig, dass Taehyung es nicht so leicht hat. Ich verstehe dich jetzt und deshalb ist diese Sache für mich jetzt auch in Ordnung. Nur du musst das irgendwie hinbekommen, damit auch der Junge wieder richtig leben kann.«

Ich nickte als Antwort darauf, denn das war sowieso von Anfang an mein Ziel gewesen, bevor ich mich schließlich löste und ihr ein Lächeln zuwarf. Sie erwiderte es und streichelte einmal kurz über meine Wange, sodass ich dann aufstehen und wieder zur Tür gehen konnte. »Frühstück ist in der Küche«, rief sie mir noch nach und ich warf ihr einen grinsenden Blick über die Schulter zu; sie wusste einfach genau, was ich wann und wie wollte.

Doch als ich den Raum gerade verließ und unsere Eingangshalle betrat, erblickte ich Taehyung, welcher mich kreidebleich und mit tränenbenetzten Wangen ansah. Ich hob bereits meine Hand und öffnete meinen Mund, doch er drehte sich einfach nur um und stolperte die Treppe nach oben.

Hatte er etwa das Gespräch mitangehört?

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Noch 10 Kapitel, Leute 😱

𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜 𝐒𝐡𝐨𝐩│ɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt