Es war einerseits ein komisches Gefühl, Jeongguk das Reden zu überlassen, aber andererseits war ich ihm auch unendlich dankbar dafür. Eigentlich war ich nicht der Typ, der vor anderen Angst hatte, aber mein Vater war eine ganz andere Liga, was bestimmt hauptsächlich daran lag, dass ich eben in dieser Wohnung, welche wir gerade betraten, aufgewachsen war.
Natürlich hatte ich auch einige - wenige schöne Erinnerungen an diesen Ort und in allen spielte meine Mutter eine Rolle. Sie hatte zumindest immer versucht, mir ein kleines Stück Liebe zu geben, aber gegen meinen Vater war auch sie nicht angekommen. Ich konnte es ihr nicht verübeln und auch wenn ich sie dafür hassen wollte, dass sie mich mit diesem Mann allein gelassen hatte, konnte ich es nicht. Sie war schließlich immer noch meine Mutter.
»Also, was wollt ihr hier?«, vernahm ich hinter uns dann die Stimme meines Vaters, welcher die Tür schloss und uns in das Wohnzimmer hinterher kam. Wie ich es in Erinnerung hatte, lief der Fernseher auf maximaler Lautstärke und wir mussten aufpassen, nicht auf eine Bierflasche zu treten und dadurch auszurutschen. Dass Jeongguk nun doch die Nase rümpfte, konnte ich ihm nicht verübeln; für ihn musste es hier fürchterlich stinken, aber weil ich so an diesen Geruch gewöhnt war, nahm ich ihn schon fast gar nicht mehr wahr.
»Das, was ich auch das letzte Mal wollte«, antwortete wieder Jeongguk für uns und zog mich unauffällig ein Stück hinter sich, damit er zwischen mir und meinem Vater stand. Dieser lehnte sich mit seinem typischen Grinsen im Gesicht an den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust. »Dann werde ich dir auch dasselbe wie letztes Mal sagen. Du wirst dann für Taehyung bezahlen, fertig.«
Jeongguk knirschte mit den Zähnen, was ich an den Bewegungen seines Kiefers erkannte und ballte seine freie Hand schon zur Faust. »Gukkie..«, flüsterte ich ihm leise ins Ohr und streichelte beruhigend über seinen Oberarm, sodass er seinen Blick in mein Gesicht lenkte und mir ein liebevolles Lächeln schenkte. »Alles gut, Baby.«
»Boah, ich kotz gleich«, stöhnte mein Vater und ließ mich dadurch zusammenzucken; Jeongguk hingegen drehte seinen Kopf wieder nach vorn und trat bereits einen Schritt auf meinen Vater zu. »Ich werde nicht zulassen, dass du Taehyung noch weiter ein einziges Haar krümmst und wir sind nur hier, um dir zu sagen, dass wir dich anzeigen werden.«
Kurz legte sich Stille über uns und auch unser Gegenüber war verstummt, bis er dann schließlich in schallendes Gelächter ausbrach. »Anzeigen? Ihr habt keinerlei Beweise, also was wird euch das bringen?«
Mein Freund schnaubte einmal leise, drehte sich dann aber zu mir und umrahmte mein Gesicht mit seinen Händen. »Was-«, begann ich schon verwirrt, doch bekam einen sanften Kuss auf die Stirn, bevor er sich wieder umdrehte. In dem Moment ging alles schnell und ich konnte diese Bewegung gar nicht richtig verfolgen.
Alles, was ich dann sah, war mein Vater, welcher mit blutender Nase und einer Hand an der Wange auf dem Boden hockte und perplex zu uns beiden hochsah. Und Jeongguk, welcher sich schweratmend und noch immer mit erhobener Faust über diesen beugte; bereit dazu, ein weiteres Mal zuzuschlagen.
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𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜 𝐒𝐡𝐨𝐩│ɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ ✓
Fanfiction»I got the key to your heart and I would keep it 'til the end in my hand. Even if I would die.« ✧══════•❁❀❁•══════✧ Boy x Boy Smut: Top!Jeongguk Normal Life/Fantasy AU ✧══════•❁❀❁•══════✧ Start: 10.07.2018 Ende: 16.12...