열쇠 106✧Guk

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Auch wenn man es mir nicht ansah, hatte ich mich in meinem Leben bereits einige Male geprügelt. Meine Eltern wussten selbstverständlich davon nichts und ich hatte diese Situationen auch immer von der Schule ferngehalten, damit nicht die Lehrer irgendetwas verraten konnten. Das letzte Mal war allerdings nun auch schon einige Zeit her und ich hatte bereits diesen beißenden Schmerz, welcher sich nun von meiner Hand zu meiner Schulter hochkroch, vergessen oder besser gesagt verdrängt.

Es würde mich nicht wundern, wenn zumindest ein kleiner Teil meiner Hand gebrochen war, aber darüber konnte ich dank des Adrenalins in meinem Körper nicht nachdenken. Alles, was für mich existierte, war gerade der Gedanke, dass dieser Mann ständig in gefühlt jedem Satz die Liebe meines Lebens beleidigte und ich hatte ihn bereits gewarnt, was dann passieren würde. Gerade, als ich wieder ausholen und ein weiteres Mal zuschlagen wollte, vernahm ich aber die schönste Stimme der Welt hinter mir und hielt deshalb inne. »Jeongguk, hör auf!«

Lediglich meinen Kopf drehte ich in die Richtung meines Freundes, welcher erschrocken zwischen mir und seinem Vater hin- und hersah, bis er dann auf mich zukam und seine Hand auf meinen Unterarm legte. »Was machst du für einen Unsinn?! So wolltest du das klären?«

Bevor ich darauf antworten konnte, erklang wieder diese hämische Auflachen, das ich eigentlich nie wieder in meinem Leben hören wollte. »Genau, Kleiner, hör auf Taehyung. Habe ich dazu nicht was gesagt? Schmerzensgeld und so?«

Wegen diesen Worten konnte auch Taehyung mich nicht aufhalten und ich zischte einmal leise, ehe ich mich zu dem Mann auf den Boden kniete und ihn an seinem Kragen packte. »Ganz ehrlich? Ich habe kein Problem damit, immer weiter auf dich einzudreschen, sodass dir hören und sehen vergeht. Kein Mensch würde merken, dass du nicht mehr da bist, also wo ist das Problem?«

Meine Augen waren fest mit seinen verknüpft und offensichtlich lag in meinen etwas, das ihn schlucken ließ. Er merkte scheinbar, dass ich keine Scherze machte, denn ich meinte meine Worte auch genau so, wie ich sie gesagt hatte. Für Taehyung würde ich alles auf dieser Welt tun, nur damit er glücklich sein konnte und wenn ich diesen Bastard vor mir dafür erst umbringen musste.

»Gukkie, bitte..« Taehyungs Stimme zitterte leicht und ich ließ den Mann ruckartig los, um mich wieder aufzurichten und in das verweinte Gesicht meines Freundes zu sehen. Erschrocken weitete ich meine Augen, denn ich hatte gerade das Gefühl, dass ich der Grund war, weshalb er weinte und somit stolperte ich auf ihn zu. »Tae..bitte weine doch nicht..«

Taehyung zog einmal seine Nase hoch und krallte seine Finger in mein Shirt, nur um sein Gesicht dann an meiner Brust zu verbergen. »Hör auf..du machst mir Angst..«, brachte er schließlich hervor und das war der Moment, in dem ich aus diesem Rausch gerissen wurde und mein Verstand wieder aufklarte. Sofort schlang ich meine Arme um seinen bebenden Körper und ignorierte das stetige Pochen meiner Hand, während ich ihm mit der unversehrten durch die Haare strich.

»Verzeih mir, Jamulseo..so sehr wollte ich nicht ausrasten..« Mein Freund nickte einmal als Antwort, löste sich aber nicht von mir, sodass ich mich mit ihm in meinen Armen wieder zu dem Mann drehte, welcher selbst verzweifelt versuchte, die Blutung seiner Nase zu stoppen. »Hier«, sagte ich zu ihm und holte einen Umschlag aus der Innentasche meiner Jacke, welchen ich ihm vor die Füße warf. »Das sollte lang genug reichen, um dein versifftes Leben zu finanzieren, bis du an den Folgen verreckst. Lass Taehyung einfach in Frieden und du wirst nicht ein weiteres Mal meine Faust zu spüren bekommen.«

Ohne eine Antwort abzuwarten stieg ich über die Beine von Taehyungs Vater und zog meinen Freund dann mit mir, um diese Wohnung und somit auch diesen Abschnitt seines Lebens hinter uns zu lassen. Für immer.

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𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜 𝐒𝐡𝐨𝐩│ɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt