열쇠 34✧Guk

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Taehyungs Augen weiteten sich nach meinen Worten ein wenig und ich war unendlich erleichtert, dass er dieses Mal meine Berührung einfach zuließ. Ich war niemand, der sich davor scheute, andere zu berühren, aber gerade bei ihm spürte ich ständig dieses Bedürfnis. Allerdings ging das alles über das körperliche hinaus, denn ich wollte ihn einfach glücklich sehen und war bereit, alles dafür zu tun.

Schon verrückt, wie ich über einen Menschen dachte, den ich überhaupt nicht kannte und der offensichtlich noch aus einer ganz anderen Welt zu stammen schien. Aber mir war egal, dass Taehyung nichts hatte, was andere als wichtig erachteten. In meinen Augen hatte er schon jetzt so viel mehr, als alle reichen Menschen, die ich aus meiner näheren Umgebung kannte.

Und ich war mir sicher, ich würde noch so viel schöneres aus ihm entschlüsseln.

»Hör auf damit...«, hauchte Taehyung schließlich und legte seine schlanken Finger um mein Handgelenk, um es sanft hinunter zu drücken. »Was meinst du?«, wollte ich dann wissen, allerdings kribbelte meine Haut an der Stelle, an der er mich noch immer berührte. Dass er mich nicht losließ, wertete ich einfach als gutes Zeichen und schöpfte daraus Mut, um noch einen Schritt auf ihn zuzugehen.

»Mit allem«, begann er zu erklären und biss sich auf seine Unterlippe. »Mach mir keine Hoffnungen, du würdest meine Freundschaft wollen oder sonstiges. Im Endeffekt stehe ich immer allein da, bis auf Jimin, der mich niemals verlassen würde.«

Aus irgendeinem Grund begann mein Herz stark zu klopfen, als ich seinen Worten lauschte. Vermutlich eher unbewusst gab er mir gerade ein wenig von sich preis und ich konnte nicht leugnen, wie sehr ich mich innerlich darüber freute, auch wenn ich wusste, dass es unangebracht war. Und obwohl er mich schon wieder sichtlich abwies, erinnerte ich mich einfach an Jimins Worte und ging erneut einen Schritt auf ihn zu - bildlich und wörtlich gesehen.

»Taehyung, du wolltest mich doch treffen, oder nicht?«, fiel ich dann einfach mit der Tür ins Haus und er weitete sofort wieder seine Augen. »Woher weißt du-«

»Das ist irrelevant«, erwiderte ich und lächelte ihn dabei leicht an. Nachdem ich noch einmal tief durchgeatmet hatte, hob ich meine Hand an seine Wange, worunter er zwar kurz zusammenzuckte, es aber wieder zuließ, dass ich ihn berührte. Unglaublich vorsichtig, als könnte ich ihn verletzen, strich mein Daumen über seinen leicht prominent hervorstehenden Wangenknochen und er biss sich wieder auf die Unterlippe. »Sag mir, warum. Warum willst du mich treffen, wenn du doch allem so offensichtlich abgeneigt bist?«

»I-Ich...«, begann er und schüttelte dann aber den Kopf, nahm meine Hand schließlich doch herunter und trat nun auch wieder einen Schritt zurück, den ich dieses Mal nicht aufholte. »Bitte...lass es sein. Wir beide, das...das kann einfach nicht gut gehen. Ich bin kein richtiger Umgang für so jemanden wie dich, das könnte ich niemals sein.«

Wieder machte er auf dem Absatz kehrt und lief dann von dannen, wobei ich ihn dieses Mal ziehen ließ. Viel zu überrascht war ich von seinen Worten gewesen und vergaß total, dass ich ihn eigentlich zum Essen eingeladen hatte. Gedankenverloren hob ich meine Hand, die eben noch seine Wange berührt hatte und legte sie mir an die Brust auf der Höhe meines hektisch pochenden Herzens.

Taehyung weckte etwas in mir, das ich so noch nie erlebt hatte und obwohl er mich schon wieder von sich gestoßen hatte, war ich mir einer Tatsache nun wirklich bewusst, die ich auch nicht mehr ignorieren wollte.

Ich war in ihn verliebt. Ich war in einen Jungen verliebt, den ich nicht kannte und der offensichtlich Probleme mit sich herumtrug. Doch trotz allem war ich mir sicher, dass er wundervoll war und es auch sein würde in allem, was er tat. Davon war ich überzeugt und ich hatte mir zu diesem Zeitpunkt zum Ziel genommen, genau diese Dinge aus ihm herausholen - seine wundervolle Individualität zu entschlüsseln.

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𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜 𝐒𝐡𝐨𝐩│ɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt