열쇠 16✧Guk

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»Guten Morgen, Guk«, begrüßte mich Yoongi Hyung lächelnd am Eingang der Universität und zog mich in eine kurze, freundschaftliche Umarmung. »Morgen«, erwiderte ich und sah ihn schließlich aus großen Augen an. »Hast du auf mich gewartet?«

»Natürlich«, antwortete er und schenkte mir für eine Millisekunde ein kleines Lächeln, bevor wir uns gemeinsam langsam auf den Weg machten. »Ich muss doch auf dich aufpassen.«

»Hyuuung«, sagte ich nur und verdrehte meine Augen, konnte aber nicht verhindern, mich innerlich über seine Worte zu freuen. Zum Glück schien Yoongi jetzt besser gelaunt als gestern nach dem Café, denn nachdem er sein Schloss erhalten hatte, war er wieder so grummelig wie er eben auch aussah. In solchen Momenten will man ihn dann ungern ansprechen, weil jedes Wort, das man sagte, das falsche sein könnte, sodass er nur noch miesgelaunter wurde und einen mit bösen Blicken strafte.

Deshalb hatte ich mich mit ihm schlussendlich auch nicht mehr über meinen Schlüssel und Taehyung unterhalten, obwohl ich schon gern mit jemandem darüber reden würde. Aber meine alten Freunde aus der Schule gingen auf andere Universitäten oder machten Erfahrungen im Ausland und wenn ich meinem Bruder davon erzählte, machte er sich nur über mich lustig. Somit wäre also Yoongi der einzige, mit dem ich darüber sprechen könnte, auch weil er selbst anwesend gewesen war. Aber jetzt, wo es bereits einen Tag her war, traute ich mich dann doch nicht das Thema anzusprechen.

Dennoch sehnte sich alles in mir danach, Taehyung zu kontaktieren. Es lag nicht nur daran, weil er mein Schloss war, sondern auch weil er zumindest vom Äußeren her meinem Typ entsprach. Wenn wir uns nicht gerade im Magic Shop getroffen hätten, dann hätte ich ihn auch definitiv angesprochen und nach seiner Nummer gefragt. Vielleicht hätte er dann nicht ganz so abweisend reagiert, wobei mir seine Augen etwas anderes mitgeteilt hatten.

»Hey, Guk, hörst du mir zu?«, vernahm ich plötzlich die Stimme Yoongis neben mir und seine Hand wedelte vor meinen Augen herum. Entschuldigend sah ich dann zu dem Älteren, welcher mir wohl etwas erzählt hatte, was an mir wegen meiner Träumerei vorbeigegangen war. »Tut mir leid, Hyung. Was hast du erzählt?«

Doch anstatt dass Yoongi sich noch einmal wiederholte, schüttelte er nur den Kopf und wuschelte mir kurz durch die Haare, weshalb ich die Wangen aufplusterte. »Toll, danke. Jetzt darf ich das wieder richten gehen.«

»Gott, du bist so eitel, Jeongguk«, rief mir mein Hyung nur hinterher, da ich bereits auf dem Weg zu einer Toilette war. Dort angekommen stellte ich mich vor den Spiegel und fluchte leise vor mich hin, während ich verzweifelt versuchte die Haarsträhnen in ihre richtigen Positionen zu bringen. Aber da ich heute wieder ein wenig Haarspray darin hatte, wollten sie nicht ganz so wie ich und schließlich ließ ich es dann doch einfach sein.

»So schlimm sieht es wohl nicht aus«, murmelte ich mir selbst zu und wusch noch einmal die Hände, bevor ich mich dann wieder umwandte und die Toilette verließ.
Während ich durch die Tür und dann schließlich nach rechts ging, war mein Blick nach unten gerichtet, weil ich noch meine Hände an meinem Shirt abtrocknete. Somit sah ich nicht die Person, die meinen Weg kreuzte und im Endeffekt dadurch mit mir zusammenstieß, sodass ich astrein auf meinem Hintern landete, was mich vor Schmerz aufzischen ließ.

Doch als ich dann das leise Fluchen der anderen Person und die somit mir bekannte, tiefe Stimme vernahm, hob ich doch mein Gesicht und sah geradewegs in das genervte Gesicht meines Schlosses.

»Taehyung?«

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𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜 𝐒𝐡𝐨𝐩│ɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt