Heiße Tränen rannen über meine Wangen, während ich durch die Straßen meines Viertels irrte und zunächst ziellos erschien. Doch nach einigen Minuten wusste ich, wo ich jetzt hinwollte und steuerte auch genau diesen Ort an. Mir war bewusst, dass ich derjenige gewesen war, der ihn rausgeworfen hatte, aber er blieb nun einmal der einzige, der mich verstand und kannte, so wie ich war.
Doch da ich dank des Tränenschleiers vor meinen Augen so verschwommen sah, dauerte der Weg deutlich länger als sonst. Natürlich wusste ich nicht sicher, dass er bei sich Zuhause war, denn auch er hatte seine Probleme dort. Zwar waren sie nie so extrem gewesen, wie bei mir, aber es reichte, um auch in ihm den Wunsch zu wecken, von hier fortzugehen.
Mein Herz klopfte noch immer wegen Jeongguks Worten und seiner wirklich äußerst zarten Berührung an meiner Wange. Noch nie hatte mich jemand so berührt und ich war froh gewesen, dass er nicht angesprochen hatte, warum ich so rot geworden war. Ich wollte nicht, dass Jeongguk solche Gefühle in mir weckte - mir das Gefühl gab, ich wäre etwas besonderes, weil ich am Ende doch sowieso fallen gelassen würde.
Aber ich konnte nicht leugnen, dass es sich gut anfühlte. Ich mochte es, wie mein Herz das Adrenalin vor Aufregung durch meine Adern gepumpt hatte und ich konnte auch nicht ignorieren, dass ich mir vorgestellt hatte, wie es wäre, wenn er mich öfter so fühlen ließ. Doch es war falsch, mir war solch ein Glück nicht vorbehalten und das würde auch niemals so sein. Mehr und mehr kam ich zu dem Schluss, dass ich den Magic Shop nicht hätte betreten sollen, denn seitdem schien in meinem Leben alles aus dem Ruder zu laufen, was ich mir doch gerade erst so hart zusammengearbeitet hatte.
Schließlich erreichte ich aber endlich den Wohnblock und stolperte beinahe blind die vielen Stufen nach oben. Vor einer Haustür machte ich schließlich halt und klopfte energisch dagegen, während ich immer wieder meine Nase hochzog und vor mich hinschniefte, ohne dass eine Sekunde lang meine Tränen versiegten.
»Oh mein Gott, Taehyung!«, brachte Jimin dann hervor, als er die Tür geöffnet hatte und trat einen Schritt zu mir nach draußen. »Was ist passiert? Warum weinst du?«
Statt ihm zu antworten, warf ich mich einfach an seine Brust, wobei ich zu viel Schwung genommen hatte, sodass er hinter sich an die Wand prallte. Doch sofort schlang er seine Arme um mich und drückte mich fester an sich, streichelte mit seinen Händen meinen Rücken und ich spürte auch, wie er mir wieder einen sanften Kuss auf meine Stirn gab.
»Mein kleiner Taehyungie«, flüsterte er nur, weshalb ich nur noch mehr aufschluchzte und mich an sein T-Shirt krallte. So hatte Jimin mich immer genannt, als wir noch Kinder waren und sonst hatte er es auch so immer geschafft, mich zu beruhigen, wenn ich wieder mit meinen Problemen Zuhause bei ihm ankam. Es hatte mir gefehlt, ihm so nah zu sein, obwohl er ja niemals fern gewesen war, doch der Moment mit Jeongguk hatte mich viel zu sentimental gemacht.
»Ich passe auf dich auf, mein Kleiner, vergiss das nie. Ich bin dein Hyung, dein dir ausgesuchter, großer Bruder und egal, was passiert, ich bleibe für immer an deiner Seite. Du wirst niemals allein sein.« Er hob sanft mein Gesicht an und strich meine Tränen fort, nur fühlte es sich eigenartigerweise bei Jimin nicht ganz so schön an, wie bei Jeongguk.
Denn er hatte noch ein Kribbeln durch meine Haut geschickt, von dem ich bereits nach einer Sekunde schon mehr wollte. Und das machte mir Angst.
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𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜 𝐒𝐡𝐨𝐩│ɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ ✓
Fanfiction»I got the key to your heart and I would keep it 'til the end in my hand. Even if I would die.« ✧══════•❁❀❁•══════✧ Boy x Boy Smut: Top!Jeongguk Normal Life/Fantasy AU ✧══════•❁❀❁•══════✧ Start: 10.07.2018 Ende: 16.12...